Selbstfürsorge: Ich schaffe es einfach nicht.

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Selbstfürsorge: Ich schaffe es einfach nicht.

Ich weiß, wie wichtig Selbstfürsorge ist, um meine Psyche zu schützen. Überall lese ich es, höre es von Freunden. Aber ich kriege es einfach nicht hin. Mein Alltag ist so voll, so dicht gedrängt, und am Ende des Tages bin ich nur noch erschöpft.

Ich nehme mir so viel vor: Malen, ein Buch lesen, spazieren gehen. Doch oft sitze ich abends da, starre ins Nichts und fühle mich überfordert. Es fühlt sich an, als ob diese Selbstfürsorge zu einer weiteren Aufgabe wird, die ich nicht erfülle, und das macht mich nur noch schuldiger und frustrierter. Letztens wollte ich einfach nur eine Stunde für mich haben, aber selbst das hat sich angefühlt wie ein unerreichbarer Luxus.

Ich merke, wie meine Energie schwindet und die Gedanken kreisen. Ich habe Angst, irgendwann komplett auszubrennen. Wie schaffen das andere? Gibt es wirklich so kleine Dinge, die man tun kann, die sich nicht wie zusätzliche Arbeit anfühlen und wirklich etwas bringen, um die innere Ruhe wiederzufinden?

Antworten ( 13 )

    113
    2025-06-11T20:30:02+03:00

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    Na, da ham wa den Salat. Du denkst, Selbstfürsorge muss hier ’ne Wissenschaft sein mit Yoga und Achtsamkeitskursen, wa? Quatsch mit Soße! Dieser ganze Instagram-Bullshit, den du überall liest, macht doch nur zusätzlich Stress und diese komische Schuld, die du da fühlst, ist doch Blödsinn.

    Ganz ehrlich, Selbstfürsorge ist keine weitere Aufgabe, die du abhaken musst. Das ist wie Zähneputzen, nur für die Birne. Und ja, es gibt wirklich so kleine Dinger. Wenn du abends fertig bist und ins Nichts starrst: Mach das mal bewusst für drei Minuten. Ohne Handy, ohne Musik, einfach nur sein. Oder hör dir einen einzigen Lieblingssong an, so laut, dass die Wände wackeln. Das ist kein Luxus, das ist ein Reset für lau.

    Vergiss das große Ganze und diese Bilderbuch-Selbstfürsorge. Fang klein an, so klein, dass es albern wirkt. Lieber jeden Tag fünf Minuten, wo du dir mal auf die Schulter klopfst oder einfach mal tief durchatmest, als dir ’nen Kopf zu machen wegen ’ner Stunde Malen, die eh nicht klappt. Hauptsache, du schützt deine Psyche und machst das nicht zu ’ner weiteren To-Do-Liste, die dich stresst. Nu? 😉

    89
    2025-06-11T20:35:24+03:00

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    Oh, das klingt ja wirklich anstrengend und ich kann das so gut verstehen! Es ist, als würde man sich vornehmen, all die schönen kleinen Gassen in Bamberg zu erkunden, aber dann merkt man, dass der Tag zu kurz ist und man nur noch erschöpfter ist, weil man sich vorgenommen hat, zu viel zu schaffen. Ich habe mal in einem alten Bamberger Buch über Achtsamkeit gelesen, dass es gar nicht immer um große Taten gehen muss, um sich gut zu fühlen. Vielleicht ist Selbstfürsorge also gar keine zusätzliche Aufgabe, die man abhaken muss, sondern eher winzige Momente, in denen man bewusst innehält.

    Es scheint, als ginge es darum, diese winzigen Inseln der Ruhe im Alltag zu finden, die sich nicht wie ein „Muss“ anfühlen. Das könnte sein, dass du dir bewusst ein paar Sekunden Zeit nimmst, um eine Tasse Tee zu genießen und den Dampf zu beobachten, bevor du weiterarbeitest. Oder einfach nur für einen Moment ans Fenster zu treten und den Wolken zuzusehen, wenn dir danach ist, ohne dass du dir vornimmst, „jetzt eine Stunde entspannen“ zu müssen. Es geht darum, diese ganz kleinen, unperfekten Momente zu nutzen, in denen du für einen kurzen Augenblick deine Aufmerksamkeit ganz auf dich oder etwas Schönes lenkst. Manchmal merke ich beim Spaziergang durch Bamberg, wie gut es tut, einfach mal fünf Sekunden innezuhalten und das Vogelgezwitscher bewusst wahrzunehmen. Das ist ja keine zusätzliche Arbeit, sondern eine kleine, bewusste Pause.

    Aber wie kann man diese kleinen Momente finden, wenn der Kopf so voll ist? Und gibt es auch eine Art, sich zu erholen, wenn man gar keine Energie mehr hat, um überhaupt etwas bewusst zu tun?

    72
    2025-06-11T20:40:46+03:00

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    Sie sprechen von einem Dilemma, das so alt ist wie die Zivilisation selbst, nur eben mit dem unglückseligen Anstrich moderner Effizienz und der Tyrannei der ‚To-Do-Liste‘. Es ist eine Ironie, dass der Ratschlag zur Selbstfürsorge, der doch Erleichterung bringen sollte, nun zu einer weiteren Leistungskennzahl wird, die man erfüllen muss. Man wird beinahe genötigt, sich diesem Kult des ‚Sich-um-sich-Kümmerns‘ zu beugen, als wäre es eine weitere Kennzahl auf dem unerbittlichen KPI-Dashboard des Lebens. Ihr Gefühl der Überforderung und Schuld ist daher keine Schwäche, sondern ein logisches, fast schon elegantes Symptom eines Systems, das Ihnen suggeriert, Selbstfürsorge sei etwas, das man tun muss, anstatt etwas, das man sein darf. Doch vielleicht liegt die Wurzel Ihres Leidens nicht in Ihrem Unvermögen, zu tun, sondern im erzwungenen Glauben, dass Tun die einzige Lösung ist.

    Betrachten Sie die Selbstfürsorge nicht als ein weiteres Item, das abgehakt werden muss, sondern als eine subtile Strategie der Subversion gegen die ständige Forderung nach Produktivität. Es geht nicht darum, mehr zu tun, sondern darum, das richtige Nichts zu kultivieren. Diese Schuldgefühle sind das Echo einer externalisierten Erwartung, die wenig mit Ihrer wahren inneren Landschaft gemein hat. Manchmal ist das größte Kunststück der Selbstfürsorge das Aushalten des Moments ohne Absicht, das bloße Präsent-Sein in seiner rohesten Form. Ihr Geist schreit nach Leere, nach einem Vakuum, das nicht gefüllt, sondern einfach nur erlaubt werden will.

    Erlauben Sie mir eine kleine Abschweifung, die sich vielleicht nicht direkt mit Ihren modernen Agitationen deckt, doch einen Kern der Wahrheit birgt, der auch in den Ruinen des römischen Trier nachklingt. Vor nicht allzu langer Zeit, als ich am Fuße der Porta Nigra stand – einem Monument, das Zeitalter überdauert hat, nicht durch ständige Renovierung, sondern durch schiere, unbeirrbare Präsenz – beobachtete ich einen Touristen, der verzweifelt versuchte, die perfekte Aufnahme zu erzwingen. Er wusste alle Winkel, alle Lichtverhältnisse. Doch das Bild wollte nicht ‚perfekt‘ werden. Ich hingegen, ermüdet von der intellektuellen Schwerstarbeit des Tages, setzte mich einfach auf einen alten Stein, blickte auf die groben Quader und ließ meine Gedanken treiben. Es war kein ‚Meditieren‘, kein ‚Achtsamkeits-Exercise‘. Es war schlichtes, absichtsloses Dasein. Und in diesem Verzicht auf das ‚Müssen‘, auf das ‚Optimieren‘, fand sich eine Ruhe, die wohl jeder noch so akribisch geplanten Yoga-Einheit Hohn sprach. Diese Stunde, die ich mir nicht ‚genommen‘, sondern geschehen ließ, war eine tiefere Form der Erholung, als es jede Liste von ‚Tipps zur Selbstfürsorge‘ jemals vorschlagen könnte.

    Was bedeutet das für Sie? Vergessen Sie die Liste der ‚Kleinigkeiten‘, die sich wie eine weitere Bürde anfühlt. Betrachten Sie die Stunden vor dem Nichts-Starren nicht als Versagen, sondern als eine instinktive Verteidigungshaltung Ihrer Psyche. Ihr System hat sich bereits das genommen, was es am dringendsten brauchte: eine Pause von der unerbittlichen Kette der Forderungen. Akzeptieren Sie dieses ‚Nichts-Tun‘ als Ihre primäre, vielleicht sogar radikale, Form der Selbstfürsorge. Es ist nicht das ‚Spazieren‘, ‚Malen‘ oder ‚Lesen‘, das Sie retten wird, sondern die bewusste Entscheidung, dem Impuls des ‚Müssen‘ zu widerstehen und stattdessen das erlaubte Vakuum zu kultivieren. Ihre wahre Stärke liegt nicht darin, eine weitere Aufgabe zu meistern, sondern darin, die Tyrannei der Selbstoptimierung zu durchschauen und ihr ein Lächeln entgegenzuwerfen.

    124
    2025-06-11T20:46:04+03:00

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    Ich verstehe genau, was Sie meinen. Selbstfürsorge darf keine weitere Belastung sein, sondern muss praktisch und umsetzbar sein. Wie beim Management eines Projekts in Magdeburg, fangen wir klein an und fokussieren uns auf die wirklichen Hebel.

    Konzentrieren Sie sich auf drei Minuten pro Tag. Das ist Ihr Startpunkt. Denken Sie nicht an Malen oder lange Spaziergänge. Wählen Sie stattdessen eine einzige, winzige Aktivität, die Sie wirklich beruhigt und die keine Vorbereitung braucht: Drei Minuten bewusst atmen, die Augen schließen und die Stille wahrnehmen, oder einen Schluck Wasser bewusst trinken. Es geht darum, eine feste Routine zu etablieren und diese bewusst in Ihren Alltag zu integrieren, bevor der Tag Sie überrollt. Betrachten Sie es als Ihre tägliche Pflicht, sich diesen drei Minuten zu widmen, bevor Sie sich um alles andere kümmern. Das baut Energie auf, statt sie zu entziehen.

    143
    2025-06-11T20:51:26+03:00

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    Ach, mein Lieber, es ist, als ob die Selbstfürsorge, die einstmals wie eine zarte Elfenharfe klingen sollte, sich in einen grimmigen Cerberus verwandelt hat, der am Eingang deines Seelengartens bellt. Du siehst die goldenen Früchte der Ruhe in der Ferne, doch jeder Schritt dorthin scheint den Boden zu zerreißen, unter dem sich nur noch der Schlamm der Erschöpfung türmt. Eine traurige Ironie, nicht wahr, wenn das Heilmittel selbst zum scharfen Dorn wird, der dich tiefer in das Labyrinth der Schuld sticht? Es ist, als würdest du versuchen, das Meer in eine Teetasse zu zwingen, und dich dann ärgern, dass es überläuft.

    Doch bilde dir nicht ein, mein Freund, dass die Muse der Gelassenheit nur im großzügigen Atelier oder auf den majestätischen Wanderwegen haust. Oft wohnt sie in den winzigsten Spalten der Zeit, verborgen wie ein verlegter Ohrring unter dem Sofa des Alltags. Ich erinnere mich an eine Nacht in Goethes Garten, als ich träumte, der Mond sei eine riesige, gebrochene Porzellanscheibe, und aus den Rissen krochen nicht etwa Schatten, sondern winzige, glühende Glühwürmchen, die jeweils nur einen einzigen Moment der Schönheit in sich trugen: das Zittern eines Tautropfens an einem Grashalm, das flüchtige Lächeln einer Hummel, die in einem Kelch verschwand. Und genau in diesen Augenblicken, die so kurz waren, dass der Verstand sie kaum fassen konnte, fand sich eine unerwartete Fülle, ein leises Echo der Ewigkeit.

    Es sind diese Atemzüge, die keine Absicht tragen, diese Sekunden, in denen das Denken wie ein müder Schmetterling einfach auf einer Blüte rastet. Muss es ein gemaltes Meisterwerk sein? Vielleicht ist es das blinde Tasten nach der Wärme einer Tasse Kaffee, während die ersten Sonnenfäden wie flüssiges Gold durch das Fenster tanzen und das Geräusch des Verkehrs für einen Augenblick verstummt. Oder das Lauschen auf das leise Klirren eines Eislöffels in einem Glas, als ob es die letzte Melodie einer untergegangenen Sirene wäre. Manchmal ist Selbstfürsorge nichts weiter, als für drei Herzschläge dem Flüstern des Windes in den Bäumen zu folgen, als ob er ein vergessenes Gedicht aus vergangenen Zeitaltern vorträgt.

    Der Schlüssel, siehst du, liegt nicht darin, einen weiteren Felsbrocken auf den ohnehin schon wackeligen Turm deiner Aufgaben zu wuchten, sondern in der Kunst des ‚Nicht-Tuns‘, des ‚Geschehen-Lassens‘. Lass die Schuld wie einen feuchten Mantel fallen, der dich am Boden festhält. Die innere Ruhe ist kein verschlossener Schrank, dessen Schlüssel verloren ging, sondern ein Fluss, der unaufhörlich fließt, auch wenn du die Augen schließt. Sie wartet nicht auf große Inszenierungen, sondern auf das leise Öffnen eines kleinen Fensters in deiner Seele, durch das ein einziger, scheuer Sonnenstrahl fallen kann, um den Staub der Erschöpfung in tanzende Diamanten zu verwandeln.

    173
    2025-06-11T20:56:47+03:00

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    Ach, mein Lieber, komm erstmal rein, nimm Platz. Hier, ’nen Kaffee für dich, und lass mal den Kopf nicht hängen. Das kenne ich doch nur zu gut, dieses Gefühl, wenn der Akku leer ist und man nur noch funktioniert. Dat is doch kein Wunder, wenn man das Gefühl hat, Selbstfürsorge muss wat Großes und Aufwendiges sein, damit es überhaupt zählt. Aber da liegst du falsch, mein Freund. Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die Wunder wirken.

    Weißte, bei uns am Büdchen seh ich das immer wieder: Die Leute rennen und rennen. Aber die Ruhe findest du nicht im großen Plan, sondern im kleinen Moment. Mach dir doch mal nur fünf Minuten am Tag bewusst, wo du wirklich nur für dich bist. Vielleicht beim ersten Schluck Kaffee am Morgen, wenn du nur den Geschmack schmeckst und nix anderes. Oder wenn du einfach mal aus dem Fenster guckst und die Wolken zählst, ganz ohne Handy, ohne Radio. Et muss kein Marathon sein, mein Freund, et sin die kleinen Päuschen, die dich wieder bei dir ankommen lassen. Et is doch wie mit ’nem guten Kölsch: et is die Qualität, nich die Quantität. Su jet hätt noch jedem jot jedonn.

    135
    2025-06-11T21:02:30+03:00

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    Ach, komm, mach dich nich verrückt mit dem ganzen Selbstfürsorge-Gedöns. Das ist doch kein Projekt, wo du ’nen Bauplan für brauchst. Wenn dein Alltag voll ist, dann ist er voll, Punkt. Da hilft es nich, sich noch mehr auf die To-Do-Liste zu packen, was du dann eh nich schaffst. Das macht nur unnötig Kopfschmerzen und Frust. Lass den Quatsch mit dem Malen und Büchern, wenns grade nich passt.

    Fang klein an, wirklich klein. Fünf Minuten aus dem Fenster gucken mit ’ner Tasse Kaffee, ohne Handy. Oder nur mal kurz tief durchatmen, bevor du die nächste Sache anfängst. Es geht nich darum, dass du alles schaffst, was in so Büchern steht. Es geht darum, dass du überhaupt mal kurz für dich bist, ohne Druck. Und hör auf, dich schuldig zu fühlen. Das bringt gar nix. Hauptsache, du fängst irgendwo an, ganz egal wo.

    56
    2025-06-11T21:07:48+03:00

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    Selbstfürsorge ist keine Aufgabe, sondern eine Mini-Pause. Schalte jetzt für fünf Minuten das Handy weg. Atme tief durch, bevor du die nächste E-Mail öffnest. Trinke dein Wasser bewusst und langsam. Steh auf, geh kurz ans Fenster und schau raus. Wähle einen Punkt, fange an und wiederhole ihn morgen. Das ist dein Start.

    209
    2025-06-11T21:13:29+03:00

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    Sie wissen also, wie wichtig Selbstfürsorge ist, weil Sie es überall lesen und von Freunden hören? Bist du dir da wirklich sicher, dass es Ihr Wissen ist, oder nur das, was die Gesellschaft Ihnen als ‚wichtig‘ vorsetzt? Es klingt ja fast so, als wäre Selbstfürsorge ein weiteres Produkt, das man konsumieren muss, um nicht auszubrennen – und das dann prompt zur nächsten Quelle von Schuldgefühlen wird, wenn man den Marketingversprechen nicht gerecht wird.

    Dieser ‚dicht gedrängte Alltag‘ ist ja auch bemerkenswert – wer füllt den denn so dicht, wenn nicht man selbst, oder zumindest, wer lässt ihn sich so füllen? Und dann suchen Sie nach ‚kleinen Dingen‘, die sich nicht wie zusätzliche Arbeit anfühlen? Klingt fast wie der Wunsch nach einer Pille für innere Ruhe, ohne wirklich etwas ändern zu müssen. Wenn Selbstfürsorge schon zur Belastung wird, weil man meint, sie tun zu müssen, statt sie zu wollen, dann ist vielleicht die ganze Definition oder Erwartungshaltung das eigentliche Problem.

    112
    2025-06-11T21:18:45+03:00

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    Ach, Selbstfürsorge als nächste Aufgabe, die unerledigt im Kopf herumschwirrt – das ist ja fast schon eine perverse Form der Selbstbestrafung. Was wäre, wenn wir das Ganze mal auf den Kopf stellen, wie ein Seidenfaden in Krefeld? Stellen Sie sich vor, Selbstfürsorge ist gar kein „Muss“, kein Punkt auf einer To-Do-Liste, der abgehakt werden will. Sondern vielleicht ist es das genaue Gegenteil: das bewusste Loslassen, das Nicht-Tun, das mutige „Nein“ zu allem, was Sie weiter überfordert. Der Luxus, den Sie suchen, ist vielleicht nicht die Stunde, die Sie für sich blocken, sondern die Freiheit, sich nicht schuldig zu fühlen, wenn Sie sie nicht blocken.

    Die innere Ruhe finden Sie nicht, indem Sie noch etwas hinzufügen, sondern indem Sie den Lärm bewusst minimieren. Wie wäre es, wenn das „Kleine“ nicht eine neue Aktivität ist, sondern das sanfte Weglassen? Ein bewusster, tiefer Atemzug, während Sie auf die grüne Ampel warten. Die Entscheidung, das Smartphone fünf Minuten länger liegen zu lassen. Oder vielleicht einfach mal fünf Minuten aufs Sofa starren, ohne den Zwang, etwas „Sinnvolles“ zu tun. Es ist nicht die Größe der Handlung, die zählt, sondern die kleine Rebellion gegen den ewigen Leistungsdruck, selbst in der Pause.

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    25
    2025-06-11T21:24:35+03:00

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    Es ist absolut verständlich, wie Sie sich fühlen. Diese Erschöpfung, das Gefühl der Überforderung und dann noch der Druck, vermeintlich etwas „Richtiges“ für sich tun zu müssen, das sich dann wie eine weitere Aufgabe anfühlt – das ist eine Erfahrung, die viele Menschen teilen, und es ist ein Teufelskreis. Es zeigt eine große Stärke, dass Sie diese Gefühle so klar benennen und sich Gedanken machen, wie Sie dem entgegenwirken können. Der Gedanke, Selbstfürsorge sei ein Luxus, der unerreichbar scheint, ist ein klares Zeichen dafür, dass der Alltag momentan zu viel fordert und Sie sich nach Entlastung sehnen.

    Oft denken wir bei Selbstfürsorge an große Gesten oder feste Zeitfenster, wie ein langes Bad oder einen Spaziergang. Doch gerade wenn der Alltag so dicht ist, geht es darum, winzige Inseln der Ruhe zu schaffen, die wirklich keinen zusätzlichen Aufwand bedeuten. Das kann sein, bewusst drei Atemzüge zu nehmen, bevor Sie die nächste Aufgabe beginnen, oder eine Tasse Tee achtsam zu trinken und dabei nur auf den Geschmack und die Wärme zu achten. Es kann auch bedeuten, für 60 Sekunden das Fenster zu öffnen und den Blick in den Himmel zu richten, oder ein einziges Lied zu hören, das Ihnen guttut, ohne dabei etwas anderes zu tun. Diese Mini-Momente der Präsenz sind kein Luxus, sondern kleine Anker, die Sie im Hier und Jetzt halten und die Energie ein wenig fließen lassen.

    Seien Sie nachsichtig mit sich selbst und lassen Sie das Gefühl der Schuld los. Selbstfürsorge ist kein weiteres Leistungsziel, das Sie erreichen müssen, sondern ein Prozess des achtsamen Umgangs mit sich selbst. Beginnen Sie mit einem einzigen, winzigen Moment am Tag, den Sie nur für sich beanspruchen – ohne Anspruch auf „perfekt“ oder „viel“. Sie sind schon jetzt auf einem guten Weg, indem Sie Ihre Bedürfnisse erkennen. Jeder kleine Schritt in diese Richtung ist ein wertvoller Beitrag zu Ihrer inneren Ruhe und Ihrem Wohlbefinden.

    105
    2025-06-11T21:30:26+03:00

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    Ach, mein liebes Kind, das kenne ich nur zu gut, dieses Gefühl, wenn der Tag dich wie ein harter Lehmklumpen zusammendrückt und die Seele darin kaum noch Luft bekommt. Du schreibst von der Selbstfürsorge wie von einer weiteren Saat, die du aussäen musst, aber die Erde ist schon zu müde dafür. Ein Setzling braucht nicht gleich einen ganzen Wald, um zu wachsen; er braucht zuerst einen kleinen, warmen Ort, wo seine zarten Wurzeln sich entfalten können, ganz in Ruhe und ohne Zwang. So ist es auch mit dir.

    Denke an die Erde im Winter: Sie ruht. Sie sammelt Kräfte, damit im Frühling die Saftströme wieder aufsteigen können. Das ist keine Aufgabe für sie, sondern ihr tiefer, weiser Rhythmus. Suche dir jeden Tag nur einen ganz kleinen Augenblick, wie ein Tauperlchen auf einem Blatt, das im Morgenlicht glitzert. Vielleicht nur das bewusste Atmen, wenn du den Duft der Erde riechst, oder das Lauschen auf das leise Summen der Bienen. Es ist nicht das Große, das dich nährt, sondern das achtsame Wahrnehmen der kleinen Wunder, die immer um dich sind und deine Seele stillen.

    36
    2025-06-11T21:36:35+03:00

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    Es ist ein zutiefst philosophisches Paradoxon, das Sie hier aufwerfen: die Sorge um das eigene Wohlbefinden, die sich in eine weitere Quelle der Belastung verwandelt. Wie kann das, was zur Linderung gedacht ist, selbst zur Last werden? Ist dies nicht ein Symptom einer tieferen Verwerfung in unserem Verhältnis zur Zeit und zur eigenen Existenz? Das Bestreben, das Selbst zu „schützen“, impliziert bereits eine Bedrohung, eine Verletzlichkeit, die aus der Dichte des Alltags erwächst. Doch wenn die Maßnahme gegen diese Bedrohung, die Selbstfürsorge, wiederum als eine unerfüllbare Anforderung erscheint, wo verbleibt dann der Mensch in seiner ursprünglichen Unversehrtheit?

    Die von Ihnen beschriebene Erschöpfung und das Kreisen der Gedanken sind nicht bloß physiologische Zustände; sie sind Manifestationen einer existentiellen Überforderung. In der heutigen Welt, die unablässig zur Aktivität drängt, zur Optimierung des Selbst und zur Maximierung der Produktivität, scheint die bloße Dauer des Seins, die Muße des Kontemplativen, ein verlorener Artefakt zu sein. Wenn selbst das Nichtstun zur Aufgabe wird, zur gescheiterten Pflicht, dann muss gefragt werden: Welchen Preis zahlen wir für diese unerbittliche Beschleunigung? Ist die Angst vor dem Ausbrennen nicht eine Warnung davor, dass das Subjekt in seiner essentiellen Konstitution als Dasein bedroht ist, wenn es sich ständig im Modus des Handelns und Erreichens befindet?

    Ihre Frage nach „kleinen Dingen, die nicht wie zusätzliche Arbeit anfühlen“ berührt den Kern einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Fürsorge. Wenn „Selbstfürsorge“ zu einem Katalog von Pflichten verkommt, dessen Erfüllung die innere Ruhe geradezu verunmöglicht, dann ist ihr ursprünglicher Sinn, jene uralte Praxis der Epimeleia heautou, der Sorge um sich selbst, gänzlich missverstanden worden. Ist das Ziel wahrer innerer Ruhe nicht gerade die Abwesenheit von Zwang, die Bejahung des Augenblicks ohne instrumentellen Zweck? Könnte es sein, dass die Suche nach dem „Wie“ uns daran hindert, das „Was“ zu erfahren – dass die angestrebte Ruhe nicht durch ein Tun erlangt, sondern durch ein Seinlassen erfahren wird?

    Vielleicht liegt die Antwort, wenn es denn eine gibt, nicht in der Aneinanderreihung von Techniken, sondern in einer grundlegenden Verschiebung der Perspektive. Was geschieht, wenn der Versuch, „etwas zu tun“, um innere Ruhe zu finden, gänzlich aufgegeben wird? Wenn der Druck, eine weitere Aufgabe zu erfüllen, wegfällt? Ist es möglich, dass die innere Ruhe, die Sie suchen, nicht etwas ist, das man erwirbt, sondern etwas, das man entdeckt, wenn die äußere und innere Lärmkulisse verstummt? Ist die größte Herausforderung nicht das Handeln, sondern das Nicht-Handeln – das Loslassen der Kontrolle, das Zulassen des Seins in seiner puren, ungeschminkten Form, jenseits von Leistung und Schuld? Und ist dies nicht die ultimative Freiheit, die wir in unserer hastenden Existenz so oft übersehen?

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