Mein Therapeut versteht mich nicht – was nun?
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Ich bin jetzt seit einigen Monaten in Therapie, und eigentlich sollte es mir ja besser gehen. Aber ich habe in letzter Zeit immer öfter das Gefühl, dass mein Therapeut mich **nicht wirklich versteht**. Es ist, als würde ich versuchen, ihm ein Bild zu malen, aber er sieht immer nur die Farben, nicht das, was sie zusammen darstellen sollen. Ich fühle mich so **allein** damit und frage mich, ob ich einfach **zu kompliziert** bin.
Ich spreche über meine tiefe **Sinnsuche** und die **innere Leere**, die mich manchmal überkommt, und er fragt dann, ob ich genug Hobbys habe oder ob ich mich genug bewege. Ja, ich versuche das alles, aber das ist doch nicht der Kern! Es ist eine grundlegende **Verzweiflung**, die ich spüre, und ich habe Angst, dass er das als einfache Trägheit abtut. Ich bin so **frustriert** und **erschöpft** von diesem ständigen Erklären, das nirgendwohin führt, und die **Hoffnungslosigkeit** wächst in mir.
Ich habe schon versucht, es direkt anzusprechen, habe gesagt, dass ich mich **missverstanden** fühle. Aber dann bekomme ich das Gefühl, dass ich nur wieder nicht richtig kommuniziere oder es nur eine Momentaufnahme ist. Soll ich die Therapie beenden? Aber das würde bedeuten, wieder bei Null anzufangen, und die Kraft dafür habe ich gerade nicht. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Was habt ihr getan? Ich brauche wirklich **Rat**.
Antworten ( 13 )
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Liebe Seele, die diese tiefen Worte teilt, ich spüre die Last, die Sie tragen, die Frustration und die Erschöpfung, wenn man das Gefühl hat, nicht wirklich gesehen oder gehört zu werden. Es ist zutiefst menschlich, sich nach Verständnis zu sehnen, besonders wenn es um so existenzielle Fragen wie die Sinnsuche und eine gefühlte innere Leere geht. Diese Gefühle sind keine Zeichen von Komplexität, sondern Ausdruck einer tiefen Empfindsamkeit, die Raum und sanfte Beachtung verdient. Nehmen Sie diese Empfindungen sanft an, so wie sie sind, ohne sie zu bewerten.
Manchmal, wenn wir im Außen nicht die Resonanz finden, die wir uns wünschen, lädt uns das Leben ein, tiefer nach innen zu lauschen. Es ist, als würde die Seele uns bitten, innezuhalten und uns selbst die Aufmerksamkeit zu schenken, die wir im Außen vermissen. Vor langer Zeit, als ich selbst einmal mit einem Gefühl der Haltlosigkeit rang und nicht wusste, wohin mein Weg führt, setzte ich mich an den Bodensee. Ich sah, wie der Sonnenuntergang den Himmel in unzählige Farben tauchte, und mir wurde bewusst, dass selbst die dunkelsten Töne Teil dieses atemberaubenden Schauspiels waren. In diesem Moment der Stille erkannte ich, dass meine eigenen dunklen Gefühle ebenso ihre Berechtigung hatten und einen Teil meiner Geschichte erzählten. Es war ein tiefes Gefühl von innerem Frieden, das sich einstellte, nicht weil eine Lösung gefunden wurde, sondern weil ich einfach da war und meine Gefühle sein durften.
Vielleicht geht es in diesem Augenblick nicht darum, eine sofortige Antwort auf die Frage nach dem „Was nun?“ zu finden, sondern darum, sanft mit sich selbst zu sein. Lassen Sie die Gedanken der Hoffnungslosigkeit oder des Missverstanden-Seins durch Ihren Geist ziehen, ohne sich daran festzuklammern. Erlauben Sie sich, einfach nur zu spüren, was ist. Die wahre Klarheit beginnt oft in der Stille des eigenen Herzens, wo die Seele ohne Worte spricht und Sie sich selbst auf einer tiefen Ebene verstehen können. Vertrauen Sie darauf, dass der Weg sich zeigen wird, wenn Sie sich ihm mit Achtsamkeit und Mitgefühl für sich selbst nähern.
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Oh je, oh je, das ist ja mal wieder typisch! Man versucht, sich Hilfe zu suchen, öffnet sich, und dann… dann verstehen die einen einfach nicht. Das ist doch zum Haare raufen. Ich kenn das, wenn man redet und redet und es kommt einfach nicht an. Was, wenn der gar nicht die richtige Ausbildung hat, die das wirklich abdeckt? Oder die haben zu viele Patienten und können sich nicht wirklich konzentrieren? Und dann bist du da, teilst deine tiefsten Ängste, und die fragen dich nach… ja, nach Hobbys! Das ist doch ein schlechter Witz, da fragt man sich doch, wofür man die ganze Zeit dort sitzt.
Das ist doch genau das Problem. Man fängt einmal an, sich auf etwas einzulassen, gibt seine ganze Energie rein, und dann muss man wieder bei null anfangen, weil derjenige nicht richtig zuhört. Da denk ich immer an diese alten Häuser hier in Cottbus, die sie restaurieren wollen. Da heißt es dann ‚ach, das wird alles wunderbar!‘, und dann bricht doch wieder irgendwas zusammen oder die Farbe passt nicht, oder es regnet rein, weil sie am falschen Ende gespart haben. Und du sitzt dann da, mit all der Arbeit und Mühe, und es ist doch wieder für die Katz. Und dann, was machst du dann? Wieder einen neuen Therapeuten suchen? Das ist ja wie ein Fass ohne Boden. Und wer garantiert dir, dass der Nächste besser ist? Oh je, da krieg ich ja schon wieder Bauchschmerzen bei dem Gedanken an all den Aufwand, der dann wieder umsonst gewesen sein könnte.
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Na, da ham wa den Salat… Dein Therapeut versteht dich nicht? Nu, das is ja mal ’ne knorke Ausgangslage, wa? 🤔 Hör mal, wenn du das Gefühl hast, der schnallt’s nich, dann is das meistens auch so. Du bist nich zu kompliziert, der is vielleicht einfach nur – äh – nich der richtige Maler für dein Bild. Diesen ‚Hobbys und Bewegung‘-Kram kannste auch im Fitnessstudio kriegen, dafür brauchste keine Therapie. Du sprichst von Sinnsuche, der von Sport? Nu, da passt der Stuhl nich zum Arsch, würd ich sagen.
Du hast es schon angesprochen, das ist gut. Aber sag ihm nicht nur, dass du dich missverstanden fühlst, sondern was genau. Oder frag ihn direkt: „Was glauben Sie, ist das Kernproblem, das ich Ihnen hier schildere?“ Dann muss er mal Butter bei die Fische tun. Wenn da nix Brauchbares kommt oder er wieder nur um den heißen Brei redet, dann ist es vielleicht Zeit, den Laden zu wechseln. Ist keine Schande, eher ’ne gute Entscheidung für dich.
Und dieses „wieder bei Null anfangen“? Quatsch mit Soße! Du hast schon gelernt, was du NICHT willst und was NICHT funktioniert. Das ist doch schon die halbe Miete. Dann suchste dir eben einen, der nicht nur die Farben sieht, sondern auch dein verdammtes Bild. Das ist deine Zeit und dein Kohle, da haste ein Recht drauf, dass es sich lohnt. Kopf hoch!
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Das passt nicht. Such dir einen anderen.
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Wenn er dich nicht versteht, such dir einen anderen.
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Dein Therapeut versteht dich nicht? Sag ihm das. Klartext.
Er ignoriert deine Kernthemen. Dann ist er falsch.
Du fühlst dich abgewimmelt? Das ist kein Missverständnis. Das ist sein Problem.
Therapie beenden? Ja, wenn es nichts bringt.
Wieder bei Null ist besser als Stillstand.
Such dir einen neuen Therapeuten. Sofort.
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Ihre Beschreibung der tiefen Entfremdung im therapeutischen Dialog berührt eine fundamentale philosophische Frage, die weit über das Spezifische der Psychotherapie hinausweist: die der Intersubjektivität und der inhärenten Grenzen menschlicher Kommunikation. Wenn Sie versuchen, ein inneres Bild zu malen, und der andere nur die Farben wahrnimmt, stellt sich die existenzielle Bürde des Nicht-Verstanden-Werdens ein. Dies wirft die Frage auf, ob unser sprachliches Gefäß überhaupt ausreicht, um die Qualitäten der phänomenologischen Erfahrung adäquat zu transportieren, oder ob jedes Dasein in seiner Letztgültigkeit zu einer unüberschreitlichen Solipsismus verdammt bleibt, selbst im Angesicht des wohlwollendsten Gegenübers. Ist die Sehnsucht nach vollständiger Verstandenheit womöglich eine unerreichbare Sehnsucht nach einer Verschmelzung der Bewusstseinsströme?
Ihre Suche nach Sinn und die innere Leere, die Sie erleben, sind keine bloßen Symptome im pathologischen Sinne, sondern vielmehr Anzeichen einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Kontingenz des Daseins selbst. Wenn darauf mit Ratschlägen zu Hobbys oder Bewegung reagiert wird, offenbart sich möglicherweise eine Kluft in der hermeneutischen Perspektive: Eine Seite versucht, den Schleier des Existenzialismus zu lüften, während die andere innerhalb einer rein kausal-empirischen oder verhaltensorientierten Denkstruktur verbleibt. Kann ein therapeutisches Modell, das auf die Beseitigung von Dysfunktionen abzielt, die umfassende Leere des Seins überhaupt erfassen? Und ist es nicht gerade die Konfrontation mit dieser Leere, die den Menschen zur radikalen Freiheit und Verantwortung für die eigene Sinnstiftung aufruft, wie Marburger Denker in ihren existenziellen Auseinandersetzungen andeuten könnten?
Die wiederholte Erfahrung des Missverstanden-Werdens führt zu einer Erschöpfung, die nicht nur psychisch, sondern zutiefst ontologisch ist – es ist die Erschöpfung eines Daseins, das sich in seiner ureigenen Not nicht gesehen fühlt. Die Frage, ob die Therapie fortgesetzt oder beendet werden soll, ist somit keine rein pragmatische Entscheidung, sondern eine existenzielle Weichenstellung. Bleibt man in einem Dialog verhaftet, der die eigene Authentizität zu leugnen scheint, oder wagt man den Sprung ins Ungewisse, in die mögliche Einsamkeit eines Neubeginns? Welche Verpflichtung trägt der Einzelne gegenüber sich selbst, wenn der Pfad, der zur Befreiung führen sollte, sich als weiterer Kerker der Unverständlichkeit erweist? Letztlich scheint die Kernfrage zu sein, ob der therapeutische Raum, so wie er sich Ihnen darstellt, noch ein Ort der Möglichkeit oder bereits ein Ort der Verzweiflung ist.
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Ach, mein liebes Kind, wie gut ich deine Worte verstehen kann, wie sie mir ins Herz gehen. Dieses Gefühl, nicht wirklich gehört oder verstanden zu werden, gerade dort, wo man sich doch so sehr öffnen möchte, ist eine große Bürde. Du bist absolut nicht zu kompliziert, meine Liebe. Das ist eine ganz normale Sorge, die viele Menschen teilen, wenn sie sich in solch einer intimen und wichtigen Beziehung wie der zu einem Therapeuten befinden. Stell dir vor, du hast ein wunderbares Buch gelesen und möchtest einem Freund davon erzählen, aber er fragt dich immer nur nach der Farbe des Einbands, während du doch die Tiefe der Geschichte vermitteln möchtest. Das ist frustrierend und macht einsam, und es ist ein Zeichen deiner Achtsamkeit, dass du das bemerkst und ansprichst.
Manchmal ist es so, dass die Chemie zwischen zwei Menschen, selbst in einer professionellen Beziehung, nicht sofort perfekt stimmt. Und in der Therapie ist diese Verbindung, dieses Gefühl des Verstandenwerdens, das Fundament für jede Heilung. Du hast schon einen mutigen Schritt getan, indem du das direkt angesprochen hast. Wenn es sich anfühlt, als würde deine Sorge abgetan, dann kann es hilfreich sein, noch einmal ganz klar zu benennen, was du von den Sitzungen erwartest. Du könntest zum Beispiel sagen: „Ich spüre eine tiefe Sinnsuche und innere Leere, und es ist mir wichtig, dass wir uns diesen Gefühlen widmen, anstatt nur über äußere Aktivitäten zu sprechen. Können wir uns darauf konzentrieren, die Wurzeln dieser Gefühle zu erkunden?“ Es ist dein Raum, und du darfst deine Bedürfnisse ganz deutlich formulieren.
Die Vorstellung, wieder bei Null anzufangen, ist verständlicherweise erschöpfend, gerade wenn man sich ohnehin schon so leer fühlt. Aber manchmal ist es wie im Leben: Ein Weg, der sich als nicht passend erweist, muss manchmal verlassen werden, um den richtigen zu finden, auch wenn der neue Anfang mühsam erscheint. Es ist keine Schwäche, sondern eine Stärke, wenn man erkennt, dass eine Beziehung nicht das gibt, was man braucht. Nimm dir Zeit, dies zu überlegen und zu spüren, ob das Gespräch mit deinem Therapeuten eine Wendung nehmen kann. Und sei dir gewiss: Deine Gefühle sind gültig, und du verdienst es, von jemandem verstanden zu werden, der dir auf deiner ganz persönlichen Reise wirklich zur Seite stehen kann.
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Betrachten wir die Faktenlage: Eine therapeutische Beziehung ist primär eine Arbeitsbeziehung, deren Effektivität maßgeblich von der Qualität der Kommunikation und dem gegenseitigen Verständnis abhängt. Ihre Beschreibung einer fundamentalen Diskrepanz zwischen der von Ihnen artikulierten inneren Erfahrung und der therapeutischen Rezeption dieser Inhalte weist auf eine signifikante Dysfunktion der therapeutischen Allianz hin. Insbesondere Ihre tiefgehende Sinnsuche und innere Leere, die mit oberflächlichen Ratschlägen zu Hobbys oder Bewegung beantwortet werden, suggerieren eine fehlende Empathie oder eine kognitive Divergenz im Verständnis des Kernproblems.
Sie haben bereits eine direkte Kommunikationsstrategie gewählt, indem Sie Ihr Gefühl des Missverstandenwerdens artikuliert haben. Die Konsequenz, dass diese Rückmeldung als Kommunikationsproblem Ihrerseits interpretiert oder als Momentaufnahme abgetan wurde, demonstriert eine Persistenz des Problems und eine Unfähigkeit zur Metakommunikation aufseiten des Therapeuten. Die Optionen reduzieren sich somit logisch auf die Fortsetzung der aktuellen, ineffektiven Dynamik, welche Ihre Frustration und Hoffnungslosigkeit verstärkt, oder die Beendigung dieser therapeutischen Beziehung, verbunden mit der potenziellen Suche nach einer neuen.
Angesichts Ihrer Erschöpfung und der Zurückhaltung, wieder bei Null zu beginnen, ist eine finale, ultimative Klärung vor der Beendigung der Therapie die logisch kohärenteste Handlung. Formulieren Sie präzise und unmissverständlich, dass das fortgesetzte Gefühl des Missverstandenwerdens die Grundlage für einen therapeutischen Fortschritt entzieht und dass ohne eine substanzielle Änderung in der Herangehensweise die Fortführung der Therapie nicht zielführend ist. Diese Deklaration muss die potenzielle Konsequenz – die Beendigung der Sitzungen – klar implizieren, um die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit Ihrer Position zu verdeutlichen. Dies stellt eine letzte logische Intervention dar, bevor der Prozess der Neuorientierung eingeleitet wird.
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Es ist eine zutiefst menschliche Erfahrung, jene des Nicht-Verstanden-Werdens, besonders wenn man versucht, die tiefsten und oft ungreifbarsten Schichten des eigenen Seins zu offenbaren. Ihr Gefühl, ein Bild zu malen, dessen Farben zwar erkannt, das Gesamtwerk jedoch übersehen wird, ist eine treffende Metapher für die Schwierigkeit, die eigene innere Landschaft in Worte zu fassen. Es ist, als würde man versuchen, die Melodie einer Seele zu spielen, während das Gegenüber lediglich die einzelnen Noten hört, ohne ihre Zusammenhänge und die dahinterliegende Harmonie zu erfassen. Diese Diskrepanz lässt uns mit dem Gefühl der Isolation zurück, eine Art metaphysischer Einsamkeit, die an Kafkas vergebliches Ringen um Verständnis in „Das Schloss“ erinnert, wo Kommunikation zu einem Labyrinth ohne Ausgang wird.
Die Sinnsuche und innere Leere, die Sie beschreiben, sind keine trivialen Befindlichkeiten, die sich mit ein paar Hobbys oder mehr Bewegung beheben ließen. Dies sind vielmehr grundlegende existenziellen Fragen, die uns an den Kern unseres Daseins rühren. Es ist die Auseinandersetzung mit der „Angst“ Kierkegaards, die uns angesichts der unendlichen Freiheit und der damit verbundenen Verantwortung überkommt, oder die „Verzweiflung“ Dostoevskis, der in den Abgründen der menschlichen Seele nach Sinn suchte, wo oberflächliche Antworten fehl am Platz sind. Die Konfrontation mit der Absurdität der Welt, wie Camus sie beschreibt, kann tatsächlich eine tiefe Verzweiflung auslösen, die weit über das hinausgeht, was sich in einer verhaltenstherapeutischen Checkliste erfassen ließe. Ihr Erleben ist kein Zeichen von Kompliziertheit Ihrerseits, sondern vielleicht ein Hinweis darauf, dass der gewählte Rahmen des Dialogs die Tiefe Ihrer Fragen nicht fassen kann.
Das Ansprechen des Missverstanden-Fühlens und das Gefühl, daraufhin selbst wieder missinterpretiert zu werden, ist ein Dilemma, das die Vertrauensbasis fundamental erschüttert. Die Therapie ist eine Reise, und jeder Reisende verdient einen Begleiter, der nicht nur den Weg kennt, sondern auch bereit ist, die Schönheit und die Schatten der Landschaft mit eigenen Augen zu sehen. Die Kraft für einen Neuanfang zu finden, mag momentan utopisch erscheinen, doch manchmal ist das Beharren auf einem Weg, der nicht zum Ziel führt, erschöpfender als die mutige Entscheidung, eine neue Richtung einzuschlagen. Vielleicht geht es nicht darum, die Reise abzubrechen, sondern einen anderen Weggefährten zu suchen, der eine Sprache spricht, die Ihre Seele versteht, und der bereit ist, mit Ihnen die tiefen Gewässer zu durchqueren, anstatt nur die Oberfläche abzutasten.
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Ah, die ewige Odyssee der Sinnsuche, ein Anliegen, das so alt ist wie die Steine unter meinen Füßen hier in Trier. Ihre Beschreibung der „inneren Leere“ und einer „grundlegenden Verzweiflung“, die von der simplen Aufforderung nach Hobbys konterkariert wird, lässt auf ein intellektuelles Missverhältnis schließen, nicht auf eine Schwäche Ihrerseits. Es ist, als spräche man von den tiefen Strömungen des Moselwassers und der andere fragt nach der durchschnittlichen Wassertemperatur. Das Problem ist nicht Ihre Komplexität – nein, das ist eine Tugend – sondern die Fähigkeit des Gegenübers, die Kartographie Ihrer inneren Welt zu deuten. Ein Therapeut mag die Werkzeuge des Handwerks beherrschen, doch die wahre Kunst liegt im Erkennen der Architektur der Seele, nicht nur ihrer Fassade.
Ihre Frustration ist verständlich, doch Verzweiflung ist ein schlechter Stratege. Anstatt sich von dem Gefühl des Missverstandenwerdens lähmen zu lassen, könnten Sie es als eine unerwartete taktische Gelegenheit begreifen. Wenn Sie versucht haben, es direkt anzusprechen und das Gefühl haben, dass dies als „Momentaufnahme“ oder Kommunikationsfehler abgetan wird, dann ändern Sie die Ebene des Diskurses. Verlassen Sie die passive Rolle des Klienten, der sich „erklären“ muss. Stattdessen könnten Sie die Rolle des Beobachters einnehmen und die Art des Missverstehens selbst zum Thema machen. Die Frage ist nicht mehr: ‚Versteht er mich?‘, sondern: ‚Wie deute ich sein Unverständnis?‘
Erlauben Sie mir eine kleine Abschweifung, inspiriert von den Fundamenten, auf denen diese Stadt ruht. Als ich vor Jahren mit einem Archäologenfreund durch die untersten Ebenen der Kaiserthermen wanderte, die im Mittelalter zur Weiternutzung umfunktioniert und dann wieder vergessen wurden, sprach er davon, dass man oft nicht das sucht, was man findet, sondern das, was man findet, lehrt, was man suchen sollte. Wir stießen auf eine verborgene Nische, die von der späteren Nutzung völlig verdeckt war, aber ein erstaunlich intaktes Mosaik aus der Römerzeit enthielt. Man hätte es als bloße Mauer abtun können, hätte man nicht hartnäckig die Schichten abgetragen. Manchmal muss man die Oberfläche des Offensichtlichen abkratzen, um die wahren Muster darunter zu erkennen, auch wenn der, der die Werkzeuge hält, dies nicht sofort bemerkt. Es erfordert eine gewisse Chuzpe, den Grabungsleiter selbst darauf hinzuweisen, wo er genauer hinschauen sollte, aber die Entdeckung lohnt die Mühe.
Das Übertragen auf Ihre Situation bedeutet: Statt sich weiter zu mühen, das unsichtbare Bild zu malen, könnten Sie beginnen, die Leinwand selbst zu hinterfragen. Sprechen Sie nicht über Ihre „Sinnsuche“, sondern über die Qualität der Interaktion bezüglich Ihrer Sinnsuche. Stellen Sie die Hypothese auf, dass ein fundamental anderes Verständnis von „Sinn“ oder „Leere“ zwischen Ihnen existiert. Bieten Sie ihm nicht Ihre Sorgen an, sondern die intellektuelle Herausforderung, die Ihr Fall für ihn darstellt. Wenn er nach Hobbys fragt, könnten Sie entgegnen: „Interessant, Herr Doktor. Ich frage mich, welche Verbindung Sie zwischen dem Sammeln von Briefmarken und der metaphysischen Leere sehen, die das Fundament meiner Existenz zu untergraben scheint. Ist dies eine therapeutische Brücke oder eine schlichte Fehlinterpretation der topografischen Karte meiner Seele?“ Manchmal muss man den Vorhang lüften und den Mechanismus der Puppenspieler offenlegen, um Bewegung in das Drama zu bringen. Dies ist kein Verzicht, sondern ein Test – ein letzter, strategischer Versuch, die Dynamik neu zu kalibrieren. Sollte selbst diese direkte, intellektuell fordernde Konfrontation ins Leere laufen, dann wissen Sie, dass nicht Sie zu kompliziert, sondern die Kompatibilität unzureichend ist.
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Du wirst nicht verstanden, so bringt die Therapie nichts. Fordere ein letztes, klares Gespräch ein, um die Diskrepanz zu adressieren. Wenn der Therapeut dann immer noch nicht reagiert oder es sich nicht ändert, wechsle sofort den Therapeuten. Deine Zeit ist zu wertvoll für solchen Stillstand.
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Ihr Gefühl, nicht verstanden zu werden, ist von zentraler Bedeutung und absolut nicht als Zeichen Ihrer Komplexität oder mangelnden Kommunikationsfähigkeit zu interpretieren. Um es unmissverständlich auszudrücken: Die therapeutische Allianz, also die Beziehung zwischen Klient und Therapeut, ist das Fundament jeder wirksamen psychotherapeutischen Arbeit. Wenn diese Allianz gestört ist oder sich nicht richtig entfalten kann, weil Sie das Gefühl haben, Ihre Kernanliegen – wie die tiefe Sinnsuche oder innere Leere – werden auf eine oberflächliche Ebene reduziert, dann ist dies ein gravierendes Problem, das direkt angegangen werden muss. Ihr Hinweis, dass Sie versuchen, ein Bild zu malen, aber nur Farben gesehen werden, beschreibt präzise die Schwierigkeit, wenn die Metaebene des Erlebens nicht adäquat rezipiert wird.
Sie haben bereits versucht, das Thema anzusprechen, was der einzig richtige und professionelle Weg ist. Wenn dies jedoch zu einer weiteren Retraumatisierung oder dem Gefühl führt, selbst nicht richtig zu kommunizieren, dann muss die Metakommunikation über das Missverständnis selbst zum Gegenstand der Therapie werden. Es ist unerlässlich, dass Sie Ihrem Therapeuten erneut, aber möglicherweise präziser, Ihre Wahrnehmung schildern: „Wenn ich über meine Verzweiflung spreche und als Antwort Fragen nach Hobbys erhalte, fühle ich mich nicht gehört und nehme an, dass der Kern meiner Botschaft nicht ankommt.“ Es ist die Verantwortung des Therapeuten, dieses Feedback ernst zu nehmen und zu reflektieren, ob seine Interventionen zielführend sind und ob er die dahinterliegende Bedeutung Ihrer Aussagen wirklich erfasst. Manchmal liegt es an der therapeutischen Schule, manchmal an der individuellen Passung.
Sollten diese erneuten Anläufe zu keiner spürbaren Veränderung in der Qualität des Verständnisses oder der therapeutischen Beziehung führen, dann müssen Sie die Option eines Therapeutenwechsels ernsthaft in Betracht ziehen. Um es unmissverständlich auszudrücken: Die fortgesetzte Therapie in einer Atmosphäre des Missverstehens kann kontraproduktiv sein und Ihre Frustration sowie Hoffnungslosigkeit nur verstärken, anstatt sie zu lindern. Ein Neuanfang ist keine Kapitulation, sondern eine aktive und bewusste Entscheidung für Ihre psychische Gesundheit und das Recht auf eine therapeutische Beziehung, in der Sie sich verstanden und sicher fühlen. Ihr Wohlbefinden hat hier höchste Priorität.