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Was ist Narzissmus? Eine umfassende Analyse der narzisstischen Persönlichkeit

Was ist Narzissmus? Eine umfassende Analyse der narzisstischen Persönlichkeit

Der Begriff „Narzissmus“ wird oft mit Egozentrik, Stolz und Selbstüberschätzung assoziiert, was jedoch nur einen Teil des komplexen Phänomens beleuchtet. Viele Menschen stellen sich unter narzisstischen Persönlichkeiten lediglich eitle Individuen mit hoher Anspruchshaltung vor. Doch diese oberflächliche Betrachtung verkennt das wahre Innenleben und die tiefgreifenden Leiden, die mit dieser Persönlichkeitsstörung einhergehen. Die mythologische Figur des Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und an dieser unerfüllbaren Sehnsucht zugrunde ging, liefert zwar den Ursprung des Begriffs, spiegelt aber nicht die psychologische Komplexität wider.

Dieser Artikel beleuchtet die vielschichtigen Aspekte des Narzissmus, von seinen Kernmerkmalen als Persönlichkeitsstörung bis hin zu seinen besonderen Formen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Wir werden uns ansehen, welche Symptome damit verbunden sind, wie sich narzisstisches Verhalten in verschiedenen Lebensbereichen manifestiert und warum die Zahl der Betroffenen stetig zunimmt. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für diese komplexe Thematik zu schaffen und Missverständnisse auszuräumen, um sowohl Betroffenen als auch ihrem Umfeld fundierte Einblicke zu ermöglichen.

Das verborgene Leiden narzisstischer Persönlichkeiten

Was ist Narzissmus? Eine umfassende Analyse der narzisstischen Persönlichkeit

Entgegen der landläufigen Meinung verbirgt sich hinter der scheinbaren Arroganz und Selbstverliebtheit narzisstischer Persönlichkeiten oft eine tiefe innere Leere und ein mangelndes Selbstwertgefühl. Viele Betroffene leiden insgeheim unter Niedergeschlagenheit, unspezifischen Ängsten und erheblichen Schwierigkeiten im Beziehungsleben. Ihr ständiges Streben nach Anerkennung ist ein Versuch, dieses innere Defizit zu kompensieren.

Die Symptome, die mit einer narzisstischen Persönlichkeit einhergehen können, sind vielfältig und oft gut verborgen. Dazu gehören:

  • Gefühl der inneren Leere
  • Niedergeschlagenheit und depressive Symptome
  • Unspezifische Ängste
  • Störungen im menschlichen Beziehungsleben
  • Probleme, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu leben
  • Größenphantasien bei gleichzeitiger Selbstunsicherheit
  • Störung des Selbstwertgefühls
  • Angreifbarkeit und Kränkbarkeit
  • Körperliche Symptome, die oft verdrängt werden
  • Massive externale Fokussierung zur Ablenkung

Wird die Entwicklung einer gesunden Selbstliebe in der Kindheit gestört, kann dies zu einer tiefen narzisstischen Kränkung führen, die ein intaktes Selbstwertgefühl verhindert und weitreichende, oft verheerende Folgen für das soziale Umfeld haben kann.

Narzissmus als Persönlichkeitsstörung: Ein tieferer Blick

Was ist Narzissmus? Eine umfassende Analyse der narzisstischen Persönlichkeit

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung (ICD10-Code: F60.8) ist gekennzeichnet durch eine gravierende Störung des Selbstwertgefühls und des Selbstgefühls. Fehlt der Zugang zu den eigenen Emotionen, Wünschen und Bedürfnissen, wird dies oft durch ein übertriebenes Wunschbild kompensiert, das nach außen projiziert wird. Der scheinbar selbstverliebte Mensch ist innerlich nicht in der Lage, sich selbst zu lieben, was sich auch auf sein Umfeld auswirkt.

Das schwache und labile Selbstwertgefühl wird durch ein zwanghaftes Streben nach Anerkennung ausgeglichen. Menschen mit dieser Störung sind ständig, oft unbewusst, bemüht, innere Defizite durch Idealisierung, Größenideen oder Entwertung anderer zu kompensieren. Sie sind extrem auf die Bewunderung ihrer Umwelt angewiesen und bauen ein unrealistisches, überzogenes Selbstbild auf.

Reinhard Haller, ein österreichischer Psychiater, fasst die Kernmerkmale narzisstischer Störungen in den „4 E“ zusammen:

  1. Extreme Egozentrik
  2. Sehr hohe Empfindlichkeit
  3. Mangelnde Empathie (Einfühlungsvermögen und Mitgefühl)
  4. Entwertung

Diese vier Punkte bilden das Fundament des narzisstischen Verhaltens und der damit verbundenen Beziehungsprobleme.

Besondere Formen und Eigenarten des Narzissmus

Narzisstische Persönlichkeiten suchen Anerkennung auf vielfältige Weise, sei es durch Selbstdarstellung, Streben nach Überlegenheit oder übertriebenes Engagement. Ein typisches Beispiel für diese extreme externe Fokussierung ist das Helfersyndrom, bei dem die Hilfe als Mission oder „Trip“ erlebt wird, um den in der Kindheit geschädigten Selbstwert zu erhöhen.

Wenn die nötige Anerkennung im eigenen Umfeld ausbleibt, kann sich der Fokus nach außen richten, oft in exotische, vermeintlich „hilfsbedürftige“ Welten. Die sogenannte naiv-aggressive Persönlichkeitsstörung ist eine solche Form, bei der der Drang, die „Welt zu verbessern“, im Vordergrund steht.

Weitere Manifestationen narzisstischen Verhaltens sind:

  • Streben nach extremen Herausforderungen (z.B. Besteigen hoher Berge)
  • Drang nach bestimmten Positionen und Ämtern
  • Zurschaustellung von Besitztümern (Autos, Markenware) oder bestimmten Partnertypen
  • Exzessive Schönheitsoperationen zur Aufwertung des Selbstwertgefühls
  • Demonstrative Ablehnung von Konsum oder bestimmten Lebensstilen, um Anerkennung zu erhalten
  • Engagement in Vereinen oder politischen Organisationen als Plattform für Aufmerksamkeit

Ein weiteres, oft unterschätztes Phänomen ist der Masochismus als Unterart des Narzissmus, bei dem die Selbstzerstörung und die Herbeiführung von Schäden unbewusst angestrebt werden, um Anerkennung zu erlangen oder den Untergang der „Untreuen“ zu bewirken.

Der Narzisstische Perverse: Bösartigkeit und Manipulation

Der Begriff des „bösartigen“ oder „malignen“ Narzissmus beschreibt eine besonders gefährliche Form, die oft mit masochistischem Narzissmus einhergeht und typisch für notorische Mobbing-Täter ist. Marie-France Hirigoyen bezeichnet dies als „perversen Narzissmus“. Hierbei geht es darum, sich künstlich zu erhöhen, indem man andere erniedrigt und sich am Leid anderer erfreut.

Paul-Claude Racamier definierte die narzisstisch perverse Bewegung als eine organisierte Art, inneren Schmerz anderswo ausbrechen zu lassen, während man sich selbst auf Kosten anderer überbewertet. Diese Personen sind Meister der Täuschung, verbergen ihre wahren Absichten hinter einer Maske und können ihr Opfer durch Gaslighting und die Schaffung eines manipulativen Netzwerks isolieren und kontrollieren. Sie werden niemals freiwillig therapeutische Hilfe suchen, da sie sich selbst als fehlerfrei empfinden.

Die Fähigkeit narzisstisch perverser Persönlichkeiten, ihr wahres Ich zu verbergen, ist bemerkenswert. Sie beherrschen das sogenannte Sozialtuning scheinbar perfekt, selbst ohne ausgeprägte soziale Kompetenzen. Dies erklärt, warum ihr Umfeld oft völlig überrascht ist, wenn ihre manipulative Natur ans Licht kommt. Es ist ein Spiel mit den sozialen Codes, bei dem sie sich als seriöse und verständnisvolle Menschen präsentieren, während sie im privaten Kreis zu Tyrannen werden. Dieses doppelte Spiel ist ein Schutzmechanismus, der ihnen Sicherheit gibt und es ihnen ermöglicht, ihre Opfer zu beherrschen.

Wurzeln und gesellschaftliche Einflüsse narzisstischer Persönlichkeiten

Die Ursachen narzisstischer Störungen liegen oft in der frühen Kindheit und familiären Dynamiken. Wiederholte seelische Verletzungen, insbesondere das Fehlen liebevoller Zuwendung und Akzeptanz, können die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit beeinträchtigen. Auch psychische Traumata können eine narzisstische Störung auslösen. Oft ahmen Kinder das Verhalten narzisstischer Eltern nach, um innerer Leere zu begegnen.

Moderne gesellschaftliche Einflüsse, insbesondere durch Verkauf, Werbung und Marketing, verstärken und fördern narzisstische Züge. Das ständige Lob und die Huld, die diesen Persönlichkeitstypen zuteilwerden, schaffen einen Kreislauf, der ihr falsches Selbstbild verfestigt und sie zu begehrten Stammkunden macht. Soziale Medien wie Facebook, Twitter und YouTube tragen maßgeblich zur Verbreitung einer „Narzissmus-Epidemie“ bei, indem sie Selbstdarstellung und das Erhaschen von Aufmerksamkeit fördern. Der narzisstische Celebrity-Kult, bei dem persönliche Kommentare Sachinformationen in den Nachrichten ersetzen, ist ein weiteres Symptom dieser Entwicklung.

Narzissten im Berufsleben und gesellschaftliche Macht

Narzisstische Persönlichkeiten streben häufig in Führungspositionen und politische Ämter. Ihre Karriere-Besessenheit, Selbstbezogenheit und Sieger-Mentalität ebnen ihnen den Weg an die Schaltstellen ökonomischer und politischer Macht. Hier geht es ihnen darum, walten und schalten zu können, Gefühle von Anerkennung und Triumph zu erhaschen und Macht auszuüben. Unbewusst leben sie dabei oft das aus, was ihnen selbst in der Kindheit widerfahren ist.

Die Gefahr besteht darin, dass sie sich mit Ja-Sagern und Bewunderern umgeben, was ihre Selbstwahrnehmung untergräbt und ihr illusionäres Weltbild verfestigt. Dies kann zum Verlust des Realitätsbezugs führen und dazu, dass sie von den Normen und Werten abfallen, denen sie eigentlich verpflichtet sind. Die Auswirkungen narzisstischer Führungspersönlichkeiten auf Unternehmen, Staaten und die Gesellschaft werden oft unterschätzt, wie historische Beispiele zeigen.

Die Narzissmus-Epidemie: Eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung

Was ist Narzissmus? Eine umfassende Analyse der narzisstischen Persönlichkeit

Studien, wie „The Narcissism Epidemic“ von Keith Campbell und Jean Twenge, belegen eine drastische Zunahme narzisstischer Persönlichkeitsstörungen. Dieses Phänomen ist gekennzeichnet durch krankhaft übersteigertes Selbstvertrauen, unrealistische Ansprüche, soziale Bindungsprobleme und verantwortungsloses Risikoverhalten. Einige Forscher sehen darin ein Produkt einer degenerierten Gesellschaft, eine regelrechte Persönlichkeits- und Gesellschaftsstörung.

Das Problem ist, dass viele dieser Störungen auf den ersten Blick unauffällig, ja sogar gesellschaftsfähig erscheinen. Narzissten wirken eloquent, anziehend und bewundernswert, was ihren Zustand „erstrebenswert“ erscheinen lässt. Wahrnehmungsfehler wie der „Primacy Effect“ oder die „Selektive Wahrnehmung“ verhindern eine objektive Einschätzung dieser Personen. Einmal getroffene Entscheidungen, sei es bei Wahlen oder Personalentscheidungen, werden aufgrund des Strebens nach Konsistenz und des Selbstwert-Effekts kaum revidiert. Dies ermöglicht es narzisstischen Persönlichkeiten, auch fehlerhaft zu agieren, ohne ernsthaft hinterfragt zu werden, was bis zum Ruin von Unternehmen oder Staaten führen kann.

Ein weiteres Risiko ist das Phänomen der Mitläufer, die sich von Macht- und Triumphgefühlen mitreißen lassen. Dies zeigt sich in historischen Ereignissen wie der nationalsozialistischen Herrschaft oder in kleineren Maßstäben bei extremistischen Gruppierungen. Das unbewusste Mobbing durch Narzissten ist ebenfalls ein ernstes Problem, bei dem die Täter sich ihrer Handlungen oft nicht bewusst sind, aber dennoch verheerende Konsequenzen verursachen.

Wege zur Bewältigung und zum Schutz vor Narzissmus

Die Behandlung einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung erfolgt primär durch Psychotherapie. Allerdings suchen Betroffene selten von sich aus Hilfe, da sie sich selbst als normal und andere als gestört empfinden. Meist gelangen sie über den Umweg anderer psychischer Probleme, wie Depressionen, in Therapie. Die Aufgabe des Therapeuten ist es dann, die eigentliche Ursache behutsam zu offenbaren.

Zum Schutz von Organisationen wurden diagnostische Systeme wie das „reality view & proof concept“ entwickelt, um Unternehmen vor gefährlichen Persönlichkeitsstörungen zu bewahren und stattdessen positive, das Betriebsklima fördernde Persönlichkeiten zu finden. Obwohl diese Konzepte positive Ergebnisse zeigen, werden sie oft von angestellten Personalentscheidern abgelehnt, die darin eine Infragestellung der eigenen Kompetenz sehen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass bestimmte narzisstische Eigenschaften wie Selbstdarstellung und Belastbarkeit in bestimmten Berufen Vorteile bieten können, wie Kevin Dutton in seinem Buch „Psychopathen – Was man von Heiligen, Anwälten und Serienmördern lernen kann“ aufzeigt. Doch das krankhafte Verhalten kann, insbesondere in Schlüsselpositionen, zu erheblichem Schaden für die Allgemeinheit führen. Daher ist ein tiefes Verständnis für diese Persönlichkeitsstörung unerlässlich.

Fazit: Verständnis und Achtsamkeit im Umgang mit Narzissmus

Narzissmus ist weit mehr als nur oberflächliche Eitelkeit; es ist eine tief verwurzelte Persönlichkeitsstörung, die sowohl für die Betroffenen als auch für ihr Umfeld erhebliche Leiden und Gefahren birgt. Das Verständnis der verborgenen inneren Leere, des ständigen Strebens nach Anerkennung und der manipulativen Tendenzen ist entscheidend, um diese komplexe Dynamik zu erkennen.

Die zunehmende Verbreitung narzisstischer Züge in unserer Gesellschaft, verstärkt durch moderne Medien und Konsumkultur, fordert uns auf, achtsamer zu sein. Indem wir uns der Symptome und Auswirkungen bewusst werden, können wir nicht nur Betroffenen besser begegnen, sondern auch uns selbst und unsere Gemeinschaften vor den potenziell zerstörerischen Kräften des unerkannte Narzissmus schützen.

Über EmiliaWagProfessional

Verbindet auf dieser Plattform akademisches Wissen aus dem abgeschlossenen Psychologiestudium mit praktischen Einblicken aus ihrer aktuellen klinischen Tätigkeit.Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tiefenpsychologie, Bewusstseinsprozesse und persönliches Wachstum.

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Kommentare ( 7 )

  1. Es ist ein Thema, das eine tiefe Traurigkeit in mir auslöst. Man denkt sofort an die Narben, die eine solche Persönlichkeit bei anderen hinterlässt – die Verwirrung, die Unsicherheit, das Gefühl, nicht genug zu sein, das nach Beziehungen bleibt, die eigentlich leer waren. Aber auch die Tragik der Person selbst, gefangen in einem goldenen Käfig der Selbstbezogenheit, unfähig zu wahrer Nähe oder echter Freude… ein Leben, das nach außen glänzt, aber innerlich so leer sein muss. Es ist gut, dass wir darüber sprechen, um diese schmerzhaften Dynamiken besser zu erkennen und zu heilen.

    • Vielen Dank für Ihre einfühlsame und tiefgründige Perspektive. Es freut mich, dass der Artikel eine solche Resonanz bei Ihnen gefunden hat und wichtige Überlegungen angestoßen hat. Sie haben die Essenz der Thematik wunderbar erfasst, insbesondere die komplexen Auswirkungen auf andere und die innere Leere, die eine solche Persönlichkeit oft begleitet. Es ist in der Tat entscheidend, diese Dynamiken zu verstehen, um Heilung und Bewusstsein zu fördern.

      Ihre Gedanken zur Tragik der Person selbst, gefangen in einem goldenen Käfig der Selbstbezogenheit, sind sehr treffend und unterstreichen die Notwendigkeit, nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter in ihrer menschlichen Komplexität zu betrachten. Es ist wichtig, dass wir weiterhin offen über diese schmerzhaften Themen sprechen, um Empathie und Verständnis zu entwickeln. Ich lade Sie ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, die ähnliche menschliche Erfahrungen beleuchten.

  2. sehr aufschlussreich und verständlich erklärt, das hat mir wirklich gut gefallen : )

    • Es freut mich sehr zu hören, dass der Beitrag aufschlussreich und verständlich für Sie war. Genau das ist mein Ziel beim Schreiben, komplexe Themen zugänglich zu machen. Vielen Dank für Ihr positives Feedback, es motiviert mich sehr. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.

  3. Die Untersuchung der narzisstischen Persönlichkeit erfordert eine differenzierte Betrachtung, da moderne psychologische Forschung erkannt hat, dass der Begriff des Narzissmus keine homogene Entität beschreibt. Ein zentraler Fortschritt in diesem Feld ist die Unterscheidung zwischen grandiosem (oder offenem) und vulnerablem (oder verdecktem) Narzissmus. Während der grandiose Narzissmus oft durch offenkundige Arroganz, Dominanzstreben und ein aufgeblasenes Selbstwertgefühl gekennzeichnet ist, das sich in übertriebener Selbstsicherheit manifestiert, zeichnet sich der vulnerable Narzissmus durch eine tief liegende Unsicherheit, Hypersensibilität gegenüber Kritik, Neigung zu Scham und Rückzug aus, oft maskiert durch subtilere Formen der Selbstbezogenheit oder einen scheinbar bescheidenen Auftritt. Diese Unterscheidung ist nicht nur für die präzisere Diagnostik von Bedeutung, sondern auch für das Verständnis der zugrundeliegenden psychodynamischen Prozesse und die Entwicklung spezifischer therapeutischer Interventionen, da die inneren Erlebenswelten und die äußeren Verhaltensmuster beider Typen signifikante Unterschiede aufweisen können.

    • Vielen Dank für Ihren detaillierten und aufschlussreichen Kommentar. Es freut mich sehr, dass Sie die Nuancen des Themas so tiefgehend beleuchten und die Unterscheidung zwischen grandiosem und vulnerablem Narzissmus hervorheben. Ihre Ausführungen zur Bedeutung dieser Differenzierung für Diagnose und Therapie sind absolut präzise und unterstreichen die Komplexität, die ich in meinem Beitrag zu vermitteln versucht habe. Es ist ermutigend zu sehen, wie meine Gedanken bei Ihnen Resonanz finden und Sie zu weiteren wichtigen Ergänzungen anregen.

      Ihre zusätzlichen Punkte bereichern das Verständnis der Thematik ungemein und helfen, die Facetten der narzisstischen Persönlichkeit noch klarer zu erfassen. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu erkunden, vielleicht finden Sie dort weitere Anregungen.

  4. Vielen Dank für diese aufschlussreiche Analyse der narzisstischen Persönlichkeit, die sicherlich wichtige Einblicke in die komplexen Facetten dieser Thematik bietet. Während der Fokus auf die pathologischen Ausprägungen des Narzissmus zweifellos unerlässlich ist, um die damit verbundenen Herausforderungen zu verstehen, könnte eine weitergehende Betrachtung des Spektrums narzisstischer Eigenschaften die Diskussion noch bereichern. Es scheint mir, dass die Abgrenzung zwischen einer klinisch relevanten narzisstischen Persönlichkeitsstörung und den verbreiteten narzisstischen Zügen, die in unterschiedlichem Maße bei vielen Menschen vorhanden sind, oft zu kurz kommt.

    Diese Nuance ist entscheidend, um eine Überpathologisierung alltäglicher Verhaltensweisen zu vermeiden und gleichzeitig ein feineres Verständnis für die Entwicklung von Selbstwert und zwischenmenschlichen Dynamiken zu fördern. Ein differenzierter Blick könnte aufzeigen, wie bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen oder Erziehungsmuster unbeabsichtigt die Ausprägung narzisstischer Tendenzen begünstigen können, ohne dass dies gleich eine manifeste Störung bedeuten muss. Eine solche erweiterte Perspektive ermöglicht nicht nur ein besseres Verständnis des menschlichen Verhaltens im Allgemeinen, sondern kann auch Wege aufzeigen, wie gesunde Selbstachtung gefördert und dysfunktionale Muster frühzeitig erkannt werden können, bevor sie sich zu ernsthaften Problemen entwickeln.

    • Vielen Dank für Ihre ausführlichen und sehr wertvollen Gedanken zu meinem Beitrag. Ihre Anregung, das Spektrum narzissistischer Eigenschaften breiter zu betrachten und die Abgrenzung zwischen pathologischem Narzissmus und alltäglichen narzisstischen Zügen deutlicher herauszuarbeiten, ist absolut berechtigt und bereichert die Diskussion ungemein. Es ist in der Tat entscheidend, eine Überpathologisierung zu vermeiden und gleichzeitig ein nuanciertes Verständnis für Selbstwert und zwischenmenschliche Dynamiken zu entwickeln.

      Ihre Punkte zur Rolle gesellschaftlicher Entwicklungen und Erziehungsmuster, die narzisstische Tendenzen begünstigen können, sind ebenfalls sehr relevant. Eine differenzierte Betrachtung hilft uns, gesunde Selbstachtung zu fördern und dysfunktionale Muster frühzeitig zu erkennen. Ich schätze Ihren Beitrag sehr und freue mich, dass der Artikel eine solche Reflexion anregen konnte. Schauen Sie gerne auch in meinen anderen Beiträgen vorbei, dort finden Sie weitere Analysen zu verwandten Themen.

  5. Hey, dein Beitrag hat mich gerade echt zum Nachdenken gebracht und irgendwie auch ein bisschen aufgewühlt. Mir fallen da sofort ein paar Situationen aus meinem eigenen Leben ein, denn es gab da mal eine Phase, in der ich IMMER das Gefühl hatte, gegen eine Wand zu reden oder gar nicht wirklich gehört zu werden.

    Ich hatte eine Freundin, bei der sich einfach alles nur um sie drehte. Jedes Gespräch landete früher oder später bei ihren Problemen, ihren Erfolgen, einfach allem, was sie betraf. Meine eigenen Gefühle oder Geschichten waren da fast unsichtbar, es gab einfach keinen Raum dafür. Das hat mich damals total verwirrt und ich habe mir oft die Frage gestellt, ob ich einfach zu sensibel bin oder etwas falsch mache. Zu sehen, wie du das hier beschreibst, ist schon ein bisschen eine OFFENBARUNG und hilft mir, das im Nachhinein einzuordnen.

    • Es freut mich sehr zu hören dass mein Beitrag dich zum Nachdenken angeregt und dir geholfen hat deine eigenen Erfahrungen einzuordnen. Deine Schilderung der Situation mit deiner Freundin ist ein klassisches Beispiel dafür wie einseitige Kommunikation das Gefühl der Unsichtbarkeit erzeugen kann. Es ist absolut verständlich dass du dich damals gefragt hast ob du zu sensibel bist oder etwas falsch machst. Oftmals liegt die Ursache jedoch nicht bei uns selbst sondern in der Dynamik der Interaktion.

      Es ist wichtig zu erkennen wann unsere Bedürfnisse in Gesprächen übergangen werden und sich nicht dafür verantwortlich zu fühlen. Deine Offenbarung zeigt dass du einen wichtigen Schritt in der Selbstreflexion gemacht hast. Vielen Dank für diesen persönlichen Einblick und deine wertvolle Rückmeldung. Schau gerne auch in meine anderen Beiträge rein vielleicht findest du dort weitere interessante Gedanken.

  6. hauptsächlich selbstverliebtheit.

    • Vielen dank für Ihre ehrliche meinung. es ist interessant zu sehen wie unterschiedlich menschen die dinge wahrnehmen. ich schätze es sehr dass Sie sich die zeit genommen haben meine gedanken zu lesen und zu kommentieren. ich hoffe Sie finden in meinen anderen beiträgen vielleicht noch etwas das Ihnen mehr zusagt.

  7. Eine absolut notwendige Analyse! Es ist erstaunlich, wie oft wir im Alltag auf Facetten des angesprochenen Verhaltens stoßen, ohne es immer sofort benennen zu können. Ein tieferer Blick ist da wirklich Gold wert.

    ich kannte mal einen goldfisch, der so überzeugt von seiner eigenen schönheit war, dass er dachte, die ganze welt sei ein aquarium nur für ihn. er nannte es ‚der ozean von mir‘. fielleicht sind manche leute einfach nur größere goldfische mit besseren klamotten, die nur auf ihren spiegel starren und den rest der welt als unwichtiges hintergrundrauschen ansehen.

    • Vielen Dank für Ihre aufschlussreiche Rückmeldung. Es freut mich zu hören, dass die Analyse für Sie so relevant war und Sie die angesprochenen Verhaltensweisen im Alltag wiedererkennen. Ihr Vergleich mit dem Goldfisch ist übrigens sehr bildhaft und trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es darum geht, die Selbstzentriertheit mancher Menschen zu beschreiben. Es ist in der Tat faszinierend, wie oft wir auf solche Charaktere treffen, die ihre eigene Welt als das einzig Wichtige betrachten.

      Ihre Gedanken sind eine wertvolle Ergänzung zum Thema und zeigen, wie unterschiedlich doch die Perspektiven sein können. Ich hoffe, Sie finden auch in meinen anderen Beiträgen aufschlussreiche Gedanken.

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