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Was ist Legasthenie: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Was ist Legasthenie: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Legasthenie als Lernschwäche betrifft eine erhebliche Anzahl von Kindern und Jugendlichen, kann aber auch im Erwachsenenalter noch diagnostiziert werden, wenn sie zuvor unerkannt geblieben ist. Dieser Begriff fasst verschiedene Lernschwierigkeiten zusammen, die sich primär auf den sprachlichen oder schriftlichen Bereich beziehen. Oft sind sie jedoch auch mit weiteren Problemen assoziiert, was die Komplexität dieser Störung unterstreicht.

Im vorliegenden Artikel werden wir uns umfassend mit der Definition, den verschiedenen Formen, den potenziellen Ursachen, den typischen Symptomen und den verfügbaren Therapiemöglichkeiten der Legasthenie auseinandersetzen. Sie erhalten detaillierte Einblicke, wie sich eine Legasthenie bemerkbar macht und welche Wege zur Unterstützung und Förderung Betroffenen offenstehen.

Verständnis der Legasthenie: Definition und Formen

Was ist Legasthenie: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Legasthenie, auch bekannt als „Wortblindheit“ oder Dyslexie, ist eine spezifische Lernstörung, die sich vorwiegend auf die Lese- und Schreibkompetenzen auswirkt. Der umgangssprachliche Begriff „Lese-Rechtschreibschwäche“ (LRS) erfasst die vielschichtige Natur dieser zugrunde liegenden neurologischen Störung oft nicht vollständig.

Trotz intensiver Forschung über viele Jahre hinweg sind die genauen Ursachen der Legasthenie noch immer nicht vollständig geklärt. Aktuelle wissenschaftliche Betrachtungen basieren auf mehreren Entstehungstheorien, die sich gegenseitig ergänzen und auf eine multifaktorielle Genese hindeuten.

Für betroffene Kinder hat eine Legasthenie oft schwerwiegende Folgen. Sie erkennen ihre individuellen Defizite im Vergleich zu ihren Klassenkameraden, fühlen sich häufig intellektuell unterlegen und entwickeln dadurch eine Abneigung gegen die Schule. Da die schulischen Schwierigkeiten, insbesondere zu Beginn, oft unerklärt bleiben, fallen diese Kinder manchmal durch störendes Verhalten auf.

Es ist zudem nicht ungewöhnlich, dass Legasthenie mit anderen Entwicklungsstörungen einhergeht, wie der Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung (AD(H)S), Dyskalkulie (Rechenstörungen) oder motorischen Koordinationsstörungen. Eine frühzeitige Diagnose und eine angepasste Förderung sind daher von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen.

Definition und Einordnung nach WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Legasthenie als eine spezifische Lernstörung, die sich durch erhebliche Schwierigkeiten bei der korrekten und/oder flüssigen Worterkennung sowie durch mangelhafte Rechtschreib- und Schreibleistungen auszeichnet. Diese Definition betont, dass Legasthenie über eine reine Schwäche im Lesen und Schreiben hinausgeht und oft von weiteren Auffälligkeiten oder Störungen begleitet wird, die eine zusätzliche Abklärung erfordern.

Formen der Lese-Rechtschreib-Störung

Die Legasthenie, oft synonym als Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) bezeichnet, wird in drei Hauptformen unterteilt. Sie kann isoliert entweder das Lesen oder das Schreiben betreffen, aber auch eine Kombination aus beidem darstellen:

  1. Lesestörung: Schwierigkeiten, die sich primär auf das Erkennen und Verstehen von gelesenem Text beziehen.
  2. Rechtschreibstörung: Probleme, die sich hauptsächlich im korrekten Schreiben von Wörtern äußern.
  3. Kombinierte Lese-Rechtschreib-Störung: Eine Form, bei der sowohl Lese- als auch Rechtschreibschwierigkeiten gemeinsam auftreten.

Legasthenie: Ursachen und Einflussfaktoren

Bislang fehlt eine einzelne, eindeutige Untersuchung, die die klaren Ursachen der Legasthenie umfassend umreißt. Vielmehr gibt es verschiedene Theorien, die die Entstehung dieser komplexen Störung zu erklären versuchen. Diese Theorien schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich vielmehr zu einem multifaktoriellen Verständnis der Lese-Rechtschreib-Störung.

Ein wesentlicher Faktor, der der LRS zugrunde liegen kann, sind genetische Prädispositionen. Das Risiko für das Auftreten dieser Störung erhöht sich signifikant bei Kindern, deren Eltern ebenfalls an einer LRS leiden oder litten. So beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind Legasthenie entwickelt, etwa 50 Prozent, wenn ein Elternteil betroffen ist. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.

Neurobiologische Studien haben darüber hinaus gezeigt, dass die Gehirnverarbeitung bei Legasthenikern sich von der bei nicht betroffenen Personen unterscheidet. Dies führt zu verschiedenen kognitiven Einschränkungen, die mit der Legasthenie in Verbindung stehen. Dazu gehören Veränderungen in der Aufmerksamkeit, abweichende visuelle und auditive Verarbeitungsweisen sowie Besonderheiten im Arbeitsgedächtnis.

Infolgedessen werden bereits die Vorläuferfähigkeiten für das Lesen und Schreiben, wie der Wortschatz, die Buchstabenkenntnis und das phonologische Bewusstsein, beeinflusst. Betroffene Kinder können daher bereits im Vorschulalter erste Symptome zeigen. Die Diagnose erfolgt in der Regel spätestens in der fünften Klassenstufe, wenn die Schwierigkeiten im schulischen Kontext deutlich werden.

Legasthenie: Erkennen der Symptome

Die Verdachtsdiagnose Legasthenie wird häufig von betreuenden Personen, wie Lehrern, im Kindes- oder Jugendalter geäußert, da die Betroffenen durch spezifische Symptome und Verhaltensweisen im Klassenverband auffallen. Nicht selten sind Legastheniker die Klassenclowns oder stören den Unterricht auf andere Weise. Charakteristisch für die Legasthenie sind jedoch die deutlich unterdurchschnittlichen Leistungen beim Lesen und/oder Schreiben.

Um eine präzisere Klassifizierung vornehmen zu können, werden die typischen Symptome der Lesestörung von denen der Rechtschreibstörung abgegrenzt. Diese können, wie bereits erwähnt, isoliert oder kombiniert auftreten. Hier sind typische Symptome einer Lesestörung:

  • Häufige Fehler beim Lesen von Wörtern.
  • Schwierigkeiten bei der Zuordnung und dem Einprägen von Lauten.
  • Probleme, einzelne Laute zu Wörtern zusammenzuziehen.
  • Das automatisierte Lesen ist verlangsamt und bleibt fehlerhaft.
  • Die Lesegeschwindigkeit ist stark verlangsamt.
  • Das Gelesene wird schwer verstanden und kann kaum bis nicht wiedergegeben werden.
  • Einzelne Wörter werden durch ähnliche Wörter vertauscht oder gänzlich ausgelassen oder geraten.
  • Der Lesefluss ist monoton und ohne Betonung.

Typische Symptome einer Rechtschreibstörung sind wiederum:

  • Schwierigkeiten beim Erlernen von Laut-Buchstaben-Beziehungen.
  • Verwechslung formähnlicher Buchstaben (z.B. b/d) und klangähnlicher Laute (z.B. g/k).
  • Probleme, einzelne Laute aus Wörtern herauszuhören.
  • Schwierigkeiten bei nicht lautgetreuen Schreibweisen (z.B. Dehnung, Dopplung).
  • Häufige Schreibfehler, wobei dasselbe Wort oft auf unterschiedliche Weisen falsch geschrieben wird.
  • Das Einprägen der korrekten Schreibweise von Wörtern fällt schwer.
  • Oftmals ist die Handschrift unleserlich.

Ein auffälliges Merkmal dieser Lernschwäche ist, dass sich die genannten Symptome auch bei vermehrtem Üben der Betroffenen nicht signifikant verbessern. Kinder, die an LRS leiden, zeigen zudem sehr häufig andere Wahrnehmungsprobleme – sie sind unaufmerksam, motorisch unruhig und schnell frustriert. Oft leiden sie auch unter einem geringen Selbstvertrauen, fühlen sich dumm oder inkompetent und werden von somatischen Begleiterscheinungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen geplagt.

Es ist von größter Wichtigkeit, dass alle Beteiligten – Eltern, Therapeuten und insbesondere Lehrer – stets im Bewusstsein behalten: Kinder mit LRS haben keine verminderte Intelligenz. Im Gegenteil! Oft liegen ihre Leistungen, besonders im Fach Deutsch, weit unter ihrem allgemeinen Intelligenzquotienten, während sie in anderen Bereichen durchschnittliche oder sogar überdurchschnittliche Fähigkeiten zeigen. Dieses Verständnis ist unerlässlich für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls der Kinder und Jugendlichen und bildet die Basis für eine effektive Förderung.

Legasthenie: Der Weg zur Diagnose

Verschiedene Symptome können auf eine mögliche Legasthenie hindeuten. Die grundlegenden Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben können auch in anderen Fächern Probleme verursachen, in denen diese Fähigkeiten unerlässlich sind, wie beispielsweise bei Sachaufgaben in Mathematik oder beim Erlernen von Fremdsprachen. Im Verdachtsfall ist eine ausführliche Diagnostik unerlässlich, bei der zunächst organische Ursachen wie Seh- oder Hörstörungen sowie neurologische oder psychiatrische Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.

Die Feststellung einer möglichen LRS erfolgt durch verschiedene Fachpersonen und durch kantonale Fachstellen, die vorrangig für Personen bis zum Abschluss der Mittelschule oder einer Erstausbildung zuständig sind. Zu den qualifizierten Fachpersonen gehören Psychologen, eidgenössisch anerkannte Psychotherapeuten oder auch Logopäden. Fachstellen umfassen unter anderem kinder- und jugendpsychiatrische sowie schulpsychologische Dienste, Erziehungsberatungsstellen und die klinische Logopädie der Kinder- und Universitätsspitäler. Die Diagnostik ist ein komplexer Prozess, der sich in der Regel über mehrere Sitzungen erstreckt und Kosten von mehreren Tausend Schweizer Franken verursachen kann. Abhängig von bestimmten Faktoren ist es jedoch möglich, dass die Grund- oder Zusatzversicherung einen Teil der Diagnosekosten übernimmt.

Sind andere Ursachen für die Lese- oder Schreibschwierigkeiten ausgeschlossen, folgt in der Regel eine gezielte Förderung für Legastheniker und Legasthenikerinnen durch Lehrer, Lerntherapeuten und Eltern über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten. Ziel dieser Phase ist es, spezifische Defizite genau zu identifizieren und konkrete Hilfestellungen anzubieten. Im Anschluss daran wird ein standardisierter Leistungstest durchgeführt. Wenn das betroffene Kind dann das Niveau gleichaltriger Klassenkameraden weiterhin nicht erreicht hat, ist eine Diagnose gemäß DSM-5 (fünfte Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) möglich.

Legasthenie: Effektive Therapieansätze

Was ist Legasthenie: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Da die konkreten Ursachen der Legasthenie noch nicht vollständig verstanden sind und weiterhin erforscht werden, stehen derzeit wenige ursachenbasierte Therapieansätze zur Verfügung. Die meisten Interventionen erfolgen daher symptombasiert und erfordern oft die Entwicklung individueller Förderpläne, die sich an den spezifischen Bedürfnissen des betroffenen Kindes orientieren.

Im Vordergrund der Förderung steht die Vermeidung von Unter- oder Überforderung, da Frustration in Bezug auf das Lernen bei den Betroffenen häufig bereits besteht. Die Förderprogramme für Legastheniker sollen dabei helfen, erfolgreiche Lernstrategien zu entwickeln und Lösungsansätze aufzuzeigen, die dem Kind ermöglichen, sich selbst zu helfen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Lerncoaching: Hierbei geht es darum, auf die speziellen Lernschwierigkeiten einzugehen und Lernblockaden zu lösen.
  • Psychotherapie: Die Legasthenie führt bei Betroffenen sehr häufig zu psychischen Problemen, weil sie darunter leiden, dass „etwas mit ihnen nicht stimmt“. Angststörungen, Depressionen oder Mobbing können daher zu weiterer psychischer Belastung führen. In der Psychotherapie geht es dann beispielsweise darum, die eigenen Stärken zu erkennen und Ressourcen zu mobilisieren.
  • Ergotherapie: Durch die Ergotherapie soll der Umgang mit den Einschränkungen im Alltag und in der Schule verbessert werden.
  • Elternberatung: Auch für die Eltern kann die Legasthenie des Kindes eine große Herausforderung darstellen. Die Elternberatung unterstützt sie dabei, besser mit den Problemen ihres Kindes und den daraus entstehenden Schwierigkeiten umzugehen.

Viele weitere Ansätze, wie beispielsweise Bewegungs- oder Musiktherapie, können ebenfalls unterstützend wirken. Allen Therapieansätzen ist gemeinsam, dass sie eine intensive und kontinuierliche Förderung beinhalten, die zu einer sukzessiven Verbesserung der Lese- und/oder Rechtschreibkompetenzen führen soll.

Prognose und langfristige Entwicklung

Mithilfe spezifischer Förderprogramme erreichen Betroffene sehr oft gute Fortschritte. Allerdings wird die Legasthenie meist nicht vollständig behoben, sodass Lese- und Rechtschreibprobleme oft bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben können.

Dank moderner Therapieansätze und eines zunehmenden Bewusstseins bei Lehrern und Eltern ist die allgemeine Prognose jedoch sehr gut. Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist dabei vor allem auch die Motivation der Kinder, die besonders gut darauf reagieren, wenn ihnen verständnisvoll und bedürfnisgerecht begegnet wird.

Zusammenfassende Betrachtung der Legasthenie

Die Legasthenie ist eine komplexe Lernstörung, die weit über bloße Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hinausgeht. Sie beeinflusst nicht nur die schulische Leistung, sondern auch das Selbstwertgefühl und das soziale Verhalten der Betroffenen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die vielschichtigen Ursachen und Symptome zu verstehen, um eine frühzeitige und präzise Diagnose zu ermöglichen.

Die verfügbaren Therapieansätze, die oft auf individuelle Förderpläne zugeschnitten sind, zielen darauf ab, die spezifischen Defizite zu mildern und erfolgreiche Lernstrategien zu vermitteln. Obwohl eine vollständige Heilung selten ist, können durch gezielte Unterstützung und ein verständnisvolles Umfeld erhebliche Fortschritte erzielt werden, die ein erfülltes Leben ermöglichen. Das Bewusstsein für die Normalintelligenz von Legasthenikern ist dabei der Schlüssel zu einem positiven Selbstbild und langfristigem Erfolg.

Quellen:

  1. Verband Dyslexie, Legasthenie, https://www.verband-dyslexie.ch/ (letztes Abrufdatum: 02.02.2024)

Über EmiliaWagProfessional

Verbindet auf dieser Plattform akademisches Wissen aus dem abgeschlossenen Psychologiestudium mit praktischen Einblicken aus ihrer aktuellen klinischen Tätigkeit.Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tiefenpsychologie, Bewusstseinsprozesse und persönliches Wachstum.

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Kommentare ( 6 )

  1. buchstaben tanzen, der sinn oft fern.
    doch ein weg wird erhellt,
    im verstehen ruht heil.

    • Es freut mich sehr, dass meine Worte bei Ihnen Anklang gefunden haben und Sie eine tiefere Bedeutung darin entdecken konnten. Ihre poetische Beschreibung, wie Buchstaben tanzen und dennoch einen Weg erhellen können, ist wunderschön und fängt genau das ein, was ich mit dem Beitrag vermitteln wollte. Es ist immer wieder bereichernd zu sehen, wie Leser meine Gedanken auf ihre eigene Weise interpretieren und weiterführen.

      Vielen Dank für Ihre wertvolle Rückmeldung. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.

  2. Als ich diesen Beitrag las, musste ich sofort an meine eigene Schulzeit denken, besonders an die Deutschstunden. Ich erinnere mich noch genau, wie mein Herz klopfte, wenn der Lehrer uns aufforderte, reihum laut vorzulesen. Manchmal stockte ich, suchte nach den richtigen Wörtern und spürte die Hitze in meinen Wangen.

    Doch dann fiel mir auch die Güte meiner Klassenlehrerin ein, die immer ein ermutigendes Lächeln bereithielt oder ein stilles Zeichen gab, wenn ich mich verhaspelte. Es war dieses Gefühl der Geduld und des Vertrauens, das einen dann doch flüssig werden ließ und die Freude am Lesen weckte. Solche Momente prägen sich ein.

    • Es freut mich sehr zu hören dass mein Beitrag Sie an Ihre eigene Schulzeit und besonders an die Deutschstunden erinnert hat. Die Erfahrungen beim lauten Vorlesen und die damit verbundenen Gefühle sind vielen von uns sehr vertraut. Es ist wunderbar wie Sie sich an die Güte und das ermutigende Lächeln Ihrer Klassenlehrerin erinnern was zeigt wie wichtig solche positiven Einflüsse für die Entwicklung der Lesefreude und des Selbstvertrauens sind. Solche prägenden Momente sind tatsächlich unvergesslich.

      Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar der die Relevanz des Themas auf so persönliche Weise unterstreicht. Ich lade Sie herzlich ein auch meine anderen Beiträge zu lesen die Sie in meinem Profil finden können.

  3. Im Zusammenhang mit den Ausführungen zu dieser spezifischen Lernstörung ist es von wesentlicher Bedeutung, einen häufig verbreiteten Irrtum klarzustellen. Die Annahme, Legasthenie sei ein Indikator für geringe Intelligenz oder mangelnden Fleiß, ist unzutreffend. Vielmehr handelt es sich um eine spezifische Entwicklungsstörung des Lesens und der Rechtschreibung, deren Ursachen in neurobiologischen Faktoren liegen. Die intellektuellen Fähigkeiten von Menschen mit Legasthenie sind in keiner Weise beeinträchtigt; ihre Intelligenz ist in der Regel durchschnittlich oder sogar überdurchschnittlich. Dieses Verständnis ist fundamental, um die Betroffenen adäquat zu unterstützen und geeignete pädagogische Maßnahmen zu entwickeln, die auf die spezifischen Verarbeitungsbesonderheiten zugeschnitten sind.

    • Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar. Sie haben einen sehr wichtigen Punkt hervorgehoben, der oft missverstanden wird. Es ist tatsächlich entscheidend zu betonen, dass Legasthenie keinerlei Rückschluss auf die Intelligenz einer Person zulässt und auch nicht mit mangelndem Fleiß in Verbindung gebracht werden sollte. Ihre Ausführungen zur neurobiologischen Grundlage und zur unbeeinträchtigten intellektuellen Kapazität von Menschen mit Legasthenie unterstreichen die Notwendigkeit eines differenzierten Verständnisses und angepasster Unterstützung.

      Dieses Verständnis ist der Grundstein für effektive pädagogische Ansätze, die den individuellen Bedürfnissen gerecht werden. Ich freue mich, dass meine Ausführungen zu diesem Thema bei Ihnen Resonanz gefunden haben. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.

  4. Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Beitrag, der wichtige Informationen zu den Herausforderungen von Legasthenie zusammenfasst. Die Darstellung von Ursachen, Symptomen und den aktuellen Behandlungsmöglichkeiten ist sehr hilfreich für das Verständnis. Ich frage mich jedoch, ob wir bei der Betrachtung von Legasthenie nicht auch eine andere, vielleicht komplementäre Perspektive einnehmen sollten, die über die reine Defizit-Orientierung hinausgeht. Es scheint mir wichtig, nicht nur die Hürden zu beleuchten, sondern auch das Potenzial und die einzigartigen Denkweisen, die oft mit dieser neurologischen Veranlagung einhergehen.

    Aus einer neurodiversen Sichtweise könnte Legasthenie weniger als eine zu „behandelnde“ Störung, sondern vielmehr als eine natürliche Variation im menschlichen Gehirn verstanden werden, die bestimmte Stärken mit sich bringt – sei es in kreativem Denken, visuell-räumlicher Intelligenz oder der Fähigkeit zu ganzheitlicher Problembetrachtung. Wenn wir den Fokus stärker auf die Förderung dieser Stärken legen und gleichzeitig flexible Lernumgebungen schaffen, die individuelle Bedürfnisse berücksichtigen, könnten wir das volle Potenzial von Menschen mit Legasthenie besser ausschöpfen. Eine Diskussion darüber, wie unsere Bildungssysteme und die Gesellschaft insgesamt besser auf unterschiedliche Lernstile eingehen können, wäre meines Erachtens äußerst fruchtbar.

    • Vielen Dank für Ihre ausführliche und nachdenkliche Rückmeldung zu meinem Beitrag. Es freut mich sehr, dass die zusammenfassenden Informationen zu den Herausforderungen der Legasthenie für Sie hilfreich waren. Ihre Anregung, eine komplementäre Perspektive einzunehmen, die über die reine Defizit-Orientierung hinausgeht, ist absolut wertvoll und trifft den Kern einer wichtigen Debatte.

      Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass es entscheidend ist, nicht nur die Hürden, sondern auch das Potenzial und die einzigartigen Denkweisen zu beleuchten, die oft mit Legasthenie einhergehen. Die neurodiverse Sichtweise, die Legasthenie als natürliche Variation des menschlichen Gehirns begreift und die damit verbundenen Stärken wie kreatives Denken, visuell-räumliche Intelligenz und ganzheitliche Problemlösung hervorhebt, ist ein Ansatz, der in der Forschung und Praxis zunehmend an Bedeutung gewinnt. Eine stärkere Fokussierung auf die Förderung dieser Stärken und die Schaffung flexibler Lernumgebungen, die individuelle Bedürfnisse berücksichtigen, ist der Weg, um das volle Potenzial von Menschen mit Legasthenie auszuschöpfen. Ihre Über

  5. Hey, danke für diesen Beitrag! Das Thema hat mich direkt angesprochen, weil es mich an meine kleine Schwester erinnert. Sie hatte in der Grundschule wirklich zu kämpfen, und wir haben lange nicht verstanden, WARUM ihr das Lesen und Schreiben so schwerfiel.

    Ich kann mich noch genau erinnern, wie frustrierend die Hausaufgaben manchmal waren, nicht nur für sie, sondern für die ganze Familie. Es war Herzzerreißend zu sehen, wie sie sich angestrengt hat und trotzdem das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein. Als wir dann endlich wussten, was los war und das Ganze einen Namen bekam, war das einerseits ein Schock, aber gleichzeitig eine RIESIGE Erleichterung, weil wir sie endlich WIRKLICH unterstützen konnten. Das hat ALLES verändert.

    • Vielen Dank für Ihre einfühlsame Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass mein Beitrag Sie so persönlich berührt hat und Sie Ihre eigenen Erfahrungen teilen konnten. Die Herausforderungen, die Sie mit Ihrer Schwester erlebt haben, spiegeln genau das wider, was viele Familien durchmachen, wenn solche Schwierigkeiten auftreten. Es ist bewundernswert, wie Sie Ihre Schwester unterstützt haben und wie wichtig die richtige Diagnose für Sie alle war, um die nötige Hilfe leisten zu können.

      Ihre Geschichte zeigt einmal mehr, wie entscheidend Verständnis und Empathie sind, wenn es darum geht, individuelle Lernwege zu begleiten. Solche Rückmeldungen sind für mich sehr wertvoll, da sie zeigen, dass die Themen, die ich behandle, Relevanz haben und Menschen bewegen. Ich danke Ihnen nochmals für Ihre Zeit und Ihre offenen Worte. Schauen Sie gerne auch in meine anderen Beiträge, vielleicht finden Sie dort weitere interessante Gedanken.

  6. es ist faszinierend, wie unser gehirn versucht, sinn aus der welt – und besonders aus buchstaben – zu machen. manchmal klappt das reibungslos, manchmal… na ja, manchmal ist es eine ganz eigene choreografie.

    ich erinnere mich, wie ich einmal versucht habe, ein schwedisches möbelstück zusammenzubauen, und die anleitung schien, als wäre sie von einem außerirdischen geschrieben worden, der unsere sprache nur aus rückwärts laufenden kasetten gelernt hatte. am ende stand da ein stuhl, der aussah wie eine hängematte für einen oktopus. vielleicht war das ja meine persönliche lektion im umgang mit andersartig interpretierten ‚texten‘.

    • Es freut mich sehr, dass mein Beitrag Ihre Gedanken so anregt und Sie Ihre eigenen Erfahrungen teilen. Ihre Beschreibung des schwedischen Möbelstücks ist wirklich amüsant und trifft den Kern dessen, wie unser Gehirn versucht, Muster und Sinn in scheinbar chaotischen Informationen zu finden. Manchmal sind diese Interpretationen unerwartet, aber oft auch lehrreich. Es zeigt, wie vielfältig und manchmal auch humorvoll unsere Interaktion mit der Welt der „Texte“ sein kann.

      Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu entdecken.

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