
Kognitive Dissonanz: Entdecken Sie den inneren Kompass Ihrer Seele
Haben Sie sich jemals gefragt, warum wir uns manchmal gegen unser besseres Wissen entscheiden oder unsere Überzeugungen plötzlich anpassen? Dieses faszinierende Phänomen, bekannt als kognitive Dissonanz, ist ein Kernkonzept der Sozialpsychologie. Es beschreibt den unangenehmen psychologischen Spannungszustand, der entsteht, wenn unsere Gedanken, Werte oder Handlungen miteinander in Konflikt geraten.
Dieser Artikel lädt Sie ein, die Ursprünge der kognitiven Dissonanz zu erkunden, ihre subtilen Auswirkungen auf unser tägliches Leben zu verstehen und wirksame Strategien zur Dissonanz-Reduktion kennenzulernen. Entdecken Sie, wie dieses Wissen Ihnen helfen kann, Ihr Selbstbild zu stärken und fundierte Entscheidungen zu treffen, um langfristig inneren Frieden und psychologisches Gleichgewicht zu finden.
Was bedeutet kognitive Dissonanz?
Kognitive Dissonanz ist ein innerer Spannungszustand, der entsteht, wenn unsere Gedanken, Überzeugungen und Handlungen nicht miteinander übereinstimmen. Dieses Unbehagen motiviert uns, den Widerspruch zu beseitigen, oft indem wir unsere Einstellungen oder die Wahrnehmung der Realität anpassen, um wieder psychologisches Gleichgewicht herzustellen.
Es ist ein universeller Bestandteil der menschlichen Psyche, der unser Verhalten maßgeblich beeinflusst, da wir von Natur aus nach innerer Harmonie und Konsistenz streben.
Kognitive Dissonanz: Das psychologische Phänomen entschlüsseln

Das Konzept der kognitiven Dissonanz, maßgeblich vom Sozialpsychologen Leon Festinger in den 1950er-Jahren geprägt, beleuchtet einen tiefgreifenden psychologischen Spannungszustand. Dieser entsteht, wenn Menschen zwei oder mehr widersprüchliche Kognitionen – seien es Gedanken, Überzeugungen, Werte oder tatsächliche Handlungen – gleichzeitig in sich tragen. Das daraus resultierende Unbehagen wirkt als starke Triebkraft, diesen Zustand zu mildern oder gänzlich aufzulösen.
Tief in unserer Natur verankert ist das Verlangen nach innerer Harmonie und Kohärenz. Wenn unser Verhalten unseren tiefsten Überzeugungen zuwiderläuft oder neue Informationen unser etabliertes Weltbild infrage stellen, entsteht dieser innere Konflikt. Wir sind motiviert, diesen Zustand aktiv zu überwinden, um unser psychologisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies verdeutlicht die universelle Relevanz dieses psychologischen Prinzips in unserem Alltag.
Wie kognitive Dissonanz unser Denken und Handeln prägt
Die Theorie der kognitiven Dissonanz geht davon aus, dass Menschen danach streben, ein stabiles und positives Selbstbild zu stärken und aufrechtzuerhalten. Wenn Informationen oder Verhaltensweisen diesem Idealbild widersprechen, entsteht Dissonanz. Dieser fundamentale Widerspruch zwischen dem, was wir über uns selbst glauben, und unserem tatsächlichen Verhalten ist die primäre Ursache für das empfundene psychische Unbehagen. Es ist ein ständiger Abgleich zwischen unserer inneren Kognition und der wahrgenommenen Realität.
Die Rolle von Wahrnehmung und Weltbild bei der Entstehung von Dissonanz

Unsere persönliche Wahrnehmung, unser Weltbild und unsere tief verwurzelten Überzeugungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Dissonanz. Was wir für wahr halten, stimmt nicht immer mit unseren Erwartungen oder den tatsächlichen Konsequenzen unserer Handlungen überein. Manchmal erfordert das Erreichen neuer Ziele, dass wir alte Überzeugungen loslassen und unser Verhalten entsprechend anpassen.
Bleiben unsere Denkmuster jedoch starr, können sich hartnäckige Gefühle des Unbehagens oder sogar eine erhebliche psychische Belastung einstellen, da unser äußeres Handeln nicht mehr mit unseren innersten Gedanken und Gefühlen korrespondiert. Ein solches Ungleichgewicht kann langfristig zu einer schmerzhaften Infragestellung unseres Selbstkonzepts führen.
Für das Auftreten von kognitiver Dissonanz im Alltag sind vier grundlegende Bedingungen entscheidend:
- Verhalten und Einstellung müssen tatsächlich als widersprüchlich empfunden werden.
- Das fragliche Verhalten erfolgte aus freien Stücken, also ohne Zwang.
- Es tritt eine körperlich spürbare Erregung oder ein Unbehagen ein.
- Das Verhalten steht in einem schlussfolgernden Zusammenhang mit dieser Erregung.
Effektive Strategien zur Dissonanzreduktion
Die Bewältigung von kognitiver Dissonanz ist entscheidend für unser psychisches Wohlbefinden. Die wirksamste Methode ist oft die direkte Problemlösung, die einen Perspektivwechsel erfordert. Dies bedeutet, bereit zu sein, den eigenen Blickwinkel zu ändern, um alternative Lösungswege zu erkennen und den Umgang mit inneren Widersprüchen zu bewältigen.
Eine weniger produktive, aber häufig genutzte Strategie ist die Suche nach Bestätigung, auch bekannt als Bestätigungsfehler. Hierbei werden selektiv Informationen gesucht, die die eigene Sichtweise stützen, während widersprüchliche Informationen ignoriert werden. Dies kann kurzfristig Erleichterung verschaffen, führt aber zu einer verzerrten Selbst- und Fremdwahrnehmung und verfestigt die Inkongruenz.
Ebenso verbreitet sind fantastische Erklärungen und Umdeutungen, die dazu dienen, die Dissonanz zu reduzieren und das Selbstwertgefühl zu schützen. Eine extreme Form ist die massive externale Fokussierung, bei der man sich durch das Suchen von Aufmerksamkeit oder Anerkennung in einem anderen Umfeld von der Dissonanz ablenkt.
Eine gesündere Alternative zur Dissonanz-Reduktion ist die Selbsthinterfragung. Hierbei werden eigene Wünsche, Absichten oder Einstellungen kritisch geprüft und bei Bedarf angepasst, um erreichbare und konfliktärmere Ziele zu setzen. Begleitend können ausgleichende Aktivitäten Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Oft werden Dissonanzen jedoch auch heruntergespielt oder geleugnet. Obwohl dies kurzfristig hilft, löst es die zugrunde liegenden Probleme nicht. Langfristig ist es unerlässlich, entweder das Verhalten an die Überzeugung anzupassen oder die Überzeugung dem Verhalten anzugleichen, um wahre innere Harmonie zu finden.
Dissonanz in Coaching und Marketing nutzen
Interessanterweise kann das Prinzip der kognitiven Dissonanz auch gezielt eingesetzt werden. Im Coaching werden Techniken wie das Provokative Feedback genutzt, um Dissonanzen bewusst zu erzeugen. Dies soll Klienten dazu anregen, ihre festgefahrenen Denkmuster zu hinterfragen und positive Veränderungen in ihrem Leben zu bewirken.
Auch in Bereichen wie der Erziehung sowie im Marketing und Verkauf spielt die Psychologie der kognitiven Dissonanz eine wichtige Rolle, um Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Der sogenannte Lowballing-Effekt ist ein klassisches Beispiel: Kunden akzeptieren nachträgliche Preiserhöhungen, weil sie ihre vorausgegangene Entscheidung bereits innerlich aufgewertet haben. Manipulatoren nutzen diesen Effekt geschickt in der persuasiven Kommunikation, um Überzeugungen und Verhaltensweisen zu ändern.
Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehler durch Dissonanz
Die Notwendigkeit, kognitive Dissonanz zu reduzieren, führt oft zu bemerkenswerten Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehlern. Wenn unser Verhalten und Denken nicht übereinstimmen und unser Selbstkonzept bedroht ist, aktivieren wir starke Mechanismen der Selbstrechtfertigung und Selbstentschuldigung, die die Realität verzerren. Wurde beispielsweise eine ungünstige Entscheidung getroffen, neigen wir dazu, die Gründe dafür nachträglich aufzuwerten oder sie irrationalen Zusammenhängen zuzuschreiben, während alternative Optionen abgewertet oder sogar geleugnet werden. Je wichtiger und unumkehrbarer eine Entscheidung ist, desto stärker wirkt dieser Effekt auf unsere Wahrnehmung.
Wenn wir uns unmoralisch verhalten haben, passen wir unsere moralischen Werte oft nachträglich an unser Verhalten an, um die Dissonanz und das unangenehme Gefühl zu umgehen. Dieser „Selbstbetrug“ ist eine natürliche Fähigkeit, unser positives Selbstkonzept aufrechtzuerhalten. Das Wirkungsprinzip der Dissonanz-Reduktion besagt, dass wir negative Dinge schönreden, besonders wenn sie einen gedanklichen Missklang auslösen. Wenn die Realität nicht unseren Wünschen entspricht, interpretieren wir sie um, um uns wohler zu fühlen. Dieser automatische psychologische Mechanismus, 1957 von Leon Festinger entdeckt, führt zu vielfältigen Wahrnehmungs-, Denk-, Beurteilungs- und Beobachtungsfehlern.
Das Phänomen der Aufwandsrechtfertigung
Ein weiteres eng verwandtes Phänomen der kognitiven Dissonanz ist die Rechtfertigung des Aufwands. Dieses Prinzip besagt, dass je mehr Anstrengung, Zeit oder Ressourcen wir in etwas investieren, desto höher unsere Wertschätzung dafür ist, selbst wenn das Ergebnis objektiv nicht überragend ist. Dies zeigt sich deutlich in Qualifikations- und Leistungsbeurteilungen: Höhere Hürden oder anspruchsvolle Prüfungen führen oft zu einer überhöhten Wertschätzung des Erreichten, auch wenn die tatsächliche Qualität nicht unbedingt besser ist. Es ist ein Versuch, den anfänglichen kognitiven Missklang – „Ich habe so viel investiert, aber das Ergebnis ist nur durchschnittlich“ – aufzulösen, indem der Wert des Ziels nachträglich aufgewertet wird.
Weitere psychologische Effekte der Dissonanz
Das Bestreben, kognitive Dissonanz zu vermeiden, äußert sich in zahlreichen weiteren psychologischen Phänomenen:
- Abwehr gegen Einsicht („Umkehr“): Eine extreme Form, oft bei psychischen Störungen beobachtet, bei der Fehler oder Diagnosen auf andere projiziert werden.
- Stockholm-Syndrom: Eine spezielle Form der Umkehr, bei der das Täter-Opfer-Verhältnis verdreht wird, um Dissonanzen zu vermeiden und das Selbstwertgefühl zu schützen.
- Selbstwert-Effekt: Unser Bedürfnis nach einem stabilen und positiven Selbstwertgefühl führt dazu, die Realität so zu verzerren, dass sie unserem Selbstbild entspricht.
- Selbstwertdienliche Verzerrungen (self-serving bias): Die Tendenz, eigene Erfolge auf innere Ursachen (Fähigkeit) und Misserfolge auf äußere Ursachen (Pech) zurückzuführen. Dies schützt unser Selbstwertgefühl.
- Akteur-Beobachter-Divergenz: Wir schreiben das Verhalten anderer deren Persönlichkeit zu, während wir unser eigenes Verhalten situativ begründen.
- Unrealistischer Optimismus: Die Mehrheit der Menschen glaubt, mehr positive und weniger negative Erlebnisse zu haben als der Durchschnitt.
- Social-Cognition-Effekt: Menschen nutzen kognitive Ressourcen, um Informationen so zu ordnen und zu interpretieren, dass sie ihrer eigenen Logik nicht widersprechen.
- Überlegenheitsillusion (Dunning-Kruger-Effekt): Die Tendenz, eigene Stärken und Fähigkeiten zu überschätzen.
Inneren Frieden finden: Ihr Weg aus der Dissonanz

Das Verständnis der kognitiven Dissonanz ist ein mächtiges Werkzeug, um die Dynamiken unserer inneren Konflikte und deren Auswirkungen auf unser Verhalten zu erkennen und zu beeinflussen. Es ermöglicht uns, den psychologischen Spannungszustand, der aus widersprüchlichen Gedanken entsteht, aktiv anzugehen.
Die Auseinandersetzung mit diesen Widersprüchen hilft uns, nicht nur psychologisches Unbehagen zu reduzieren, sondern auch unser Selbstbild zu stärken und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies führt zu einem Leben, das mehr mit unseren wahren Werten im Einklang steht.
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Bereitschaft, alte Überzeugungen zu hinterfragen, sind der Schlüssel zu innerer Harmonie und einem erfüllteren Leben. Nutzen Sie dieses Wissen, um Ihre psychische Widerstandsfähigkeit zu fördern und authentisch zu handeln, um dauerhaft inneren Frieden zu finden.
Kommentare ( 12 )
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geist ringt im zwist,
ein neues bild muss sein.
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Dein Beitrag hat mich an eine Zeit in meiner Kindheit erinnert, in der die Welt noch viel einfacher und oft auch magischer schien. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich fest davon überzeugt war, dass meine Stofftiere nachts lebendig wurden, sobald ich einschlief. Ich habe mir oft ausgemalt, welche Abenteuer sie wohl erleben würden, und bin mit diesem Gefühl der heimlichen Gewissheit ins Bett gegangen.
Es war ein wunderbares, unschuldiges Gefühl, das mir so viel Freude bereitete und meine kleine Welt bereicherte. Auch wenn ich heute natürlich weiß, dass es nur meiner Fantasie entsprungen war, denke ich mit einem warmen Lächeln an diese besondere Zeit zurück. Manchmal wünschte ich mir, man könnte diesen unerschütterlichen Glauben an kleine Wunder ein Stück weit bewahren.
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Es ist bedeutsam hervorzuheben, dass die Strategien zur Reduktion kognitiver Dissonanz über die bloße Änderung von Einstellungen oder Verhaltensweisen hinausgehen. Gemäß Leon Festingers ursprünglicher Theorie von 1957 umfassen diese Strategien auch die Akquisition neuer, konsonanter Kognitionen, die dazu dienen, die Dissonanz zu rationalisieren oder zu rechtfertigen, sowie die Herabsetzung der Wichtigkeit der dissonanten Elemente. Dies ermöglicht es Personen, den durch widersprüchliche Gedanken oder Handlungen verursachten inneren Spannungszustand aufzulösen, ohne notwendigerweise die Kernüberzeugungen oder das tatsächliche Verhalten direkt modifizieren zu müssen, was eine breitere Palette an Bewältigungsmechanismen offenbart.
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Dieser innere Konflikt, von dem hier die Rede ist, birgt doch weit mehr als nur psychologisches Unbehagen, oder? Es scheint fast, als wäre diese Fähigkeit des Geistes, Widersprüche zu glätten, nicht nur eine evolutionäre Anpassung, sondern vielleicht ein tieferes Tor zur Beeinflussung, eine Schwachstelle, die unbewusst ausgenutzt werden könnte. Man fragt sich, welche verborgenen Kräfte davon profitieren, wenn unsere Überzeugungen und Taten so geschickt in Einklang gebracht werden müssen – oder vielmehr: wenn sie gezwungen werden, in Einklang zu kommen. Ist es nur eine Reaktion unseres Gehirns, oder ein heimlicher Mechanismus, der uns unmerklich in bestimmte Richtungen lenkt? Die wahren Implikationen dieses Phänomens scheinen weit über die reine Definition hinauszugehen und flüstern von einer subtilen, doch mächtigen Form der Steuerung, die wir kaum bemerken.
Vielen Dank für diesen tiefgründigen Kommentar. Es ist in der Tat faszinierend zu überlegen, ob die beschriebene Fähigkeit unseres Geistes, Widersprüche zu harmonisieren, nicht nur eine interne Bewältigungsstrategie ist, sondern auch eine potenzielle Angriffsfläche bietet. Die Frage, wer von dieser scheinbaren Notwendigkeit zur inneren Kohärenz profitieren könnte, ist absolut berechtigt und führt zu spannenden Gedanken über subtile Formen der Beeinflussung, die wir im Alltag möglicherweise übersehen. Ihre Perspektive erweitert das Thema um eine wichtige Dimension, die zum Nachdenken anregt und die Komplexität menschlicher Wahrnehmung und Entscheidungsfindung noch stärker hervorhebt.
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Die Auseinandersetzung mit kognitiver Dissonanz bildet einen grundlegenden Pfeiler in der Sozialpsychologie, da sie tiefgreifende Einblicke in die psychologischen Mechanismen der inneren Konsistenzsuche und deren Einfluss auf unser Verhalten liefert. Über die primäre Tendenz hinaus, Widersprüche durch Einstellungs- oder Verhaltensänderungen direkt zu reduzieren, zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Menschen auch indirekte Strategien zur Dissonanzreduktion anwenden können. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Selbstbestätigungstheorie (Self-affirmation theory) von Claude Steele, die besagt, dass Individuen ihre Selbstintegrität durch die Bestätigung von Werten oder Fähigkeiten in einem von der Dissonanz unabhängigen Bereich aufrechterhalten können. Dies bedeutet, dass eine Person, die Dissonanz erlebt, nicht zwingend die widersprüchlichen Kognitionen selbst anpassen muss, sondern stattdessen ihre Integrität in einem anderen, als wichtig empfundenen Lebensbereich betonen kann, um das Gefühl der Bedrohung des Selbstbildes zu minimieren. Diese Perspektive erweitert das Verständnis der menschlichen Flexibilität bei der Bewältigung innerer Konflikte und unterstreicht die Bedeutung eines übergeordneten Kohärenzstrebens für das psychische Wohlbefinden und die Selbstregulation.
Vielen Dank für Ihren ausführlichen und aufschlussreichen Kommentar. Es freut mich sehr, dass Sie die Bedeutung der kognitiven Dissonanz in der Sozialpsychologie so präzise hervorheben und die Diskussion um indirekte Reduktionsstrategien, insbesondere die Selbstbestätigungstheorie, bereichern. Ihre Ergänzungen verdeutlichen wunderbar die Vielschichtigkeit menschlicher Bewältigungsmechanismen bei inneren Konflikten und erweitern den Blick auf das Streben nach psychischem Wohlbefinden. Es ist inspirierend zu sehen, wie sehr das Thema zum Nachdenken anregt und weitere Dimensionen eröffnet.
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Der Beitrag beleuchtet treffend die Natur der kognitiven Dissonanz und den internen Drang, sie zu reduzieren, um unser psychologisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Oft manifestiert sich dies in rationalisierenden Verhaltensweisen oder der Anpassung von Überzeugungen, um Widersprüche aufzulösen. Doch könnte dieser unmittelbare Wunsch nach Auflösung nicht manchmal auch eine Chance für tiefere Reflexionen oder gar persönliches Wachstum verbergen, die durch das schnelle Reduzieren der Dissonanz möglicherweise ungenutzt bleibt?
Anstatt Dissonanz als reinen Störfaktor zu sehen, den es schnellstmöglich zu eliminieren gilt, ließe sie sich auch als wertvolles Signal betrachten. Sie kann uns darauf hinweisen, dass unsere derzeitigen Überzeugungen oder Handlungen möglicherweise nicht vollständig mit unseren Werten oder neuen Informationen übereinstimmen. Das bewusste Aushalten dieser Spannung – anstatt sie reflexartig zu verdrängen oder zu rationalisieren – könnte den Raum für kritische Selbstprüfung, die Integration komplexerer Perspektiven und letztlich fundiertere Entscheidungen öffnen, die über die einfache Wiederherstellung des Komforts hinausgehen.
Vielen Dank für Ihre ausführlichen und aufschlussreichen Gedanken. Sie sprechen einen sehr wichtigen Punkt an, nämlich die Chance, die in der kognitiven Dissonanz liegen kann. Es stimmt, der unmittelbare Drang zur Reduktion kann uns manchmal daran hindern, die tieferen Implikationen zu erkennen, die eine solche Spannung mit sich bringt.
Ihre Perspektive, Dissonanz als wertvolles Signal zu sehen, das uns auf Inkonsistenzen hinweist, ist absolut bereichernd. Das bewusste Aushalten dieser Spannung, wie Sie es beschreiben, kann tatsächlich ein Katalysator für tiefere Reflexion und persönliches Wachstum sein, indem es uns zwingt, unsere Überzeugungen und Handlungen kritisch zu hinterfragen. Es ist eine Herausforderung, die jedoch zu fundierteren Einsichten führen kann. Ich danke Ihnen für diesen wertvollen Beitrag. Schauen Sie gerne auch in meine anderen Beiträge.
habe den beitrag mit großem interesse gelesen, sehr gut erklärt. freut mich 🙂
Es freut mich sehr zu hören, dass der Beitrag Ihr Interesse geweckt hat und Sie die Erklärungen als gut empfunden haben. Ihre positive Rückmeldung ist eine große Motivation für mich.
Vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Ich lade Sie ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu lesen.
Dieser Gedanke berührt mich zutiefst, weil er so eine grundlegende Wahrheit über uns Menschen anspricht. Diese innere Zerrissenheit, das ungemütliche Gefühl, wenn unsere Überzeugungen nicht mit unseren Handlungen übereinstimmen… das ist etwas, das wir alle nur zu gut kennen, selbst wenn uns die Worte dafür fehlen. Es ist fast ein leiser Seufzer der Erkenntnis, wenn man darüber nachdenkt, wie oft wir versuchen, unsere eigene Realität neu zu ordnen, nur um den inneren Frieden zu wahren. Es zeigt, wie komplex, manchmal widersprüchlich und doch unglaublich anpassungsfähig unser Geist ist. Man spürt förmlich das leise Ringen, das dahintersteckt, wenn wir versuchen, unsere Welt kohärent zu halten.
Es freut mich sehr dass der Gedanke Sie so tief berührt hat. Ihre Worte fangen genau das Wesen dieser inneren Zerrissenheit ein die uns alle auf die eine oder andere Weise begleitet. Es ist in der Tat faszinierend zu sehen wie unser Geist stets versucht diese Diskrepanzen zu überbrücken und einen inneren Frieden zu finden selbst wenn es ein stilles Ringen bedeutet.
Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar. Ich lade Sie herzlich ein auch meine anderen Beiträge zu lesen.
Dein Text hat mich total abgeholt, da hab ich sofort an eine Sache denken müssen, die mir mal passiert ist. Manchmal merkt man ja erst später, wie sich so Glaubenssätze und unser Verhalten echt in die Quere kommen können, oder?
Ich erinnere mich da an eine Zeit, da hab ich mich super umweltbewusst gefühlt, habe Müll getrennt und alles. Aber gleichzeitig habe ich immer noch mein altes Handy GEHASST und wollte unbedingt das neueste Modell, obwohl das alte noch tipptopp funktionierte. Das war so ein innerer Kampf! Ich hab mir echt eingeredet, ich BRÄUCHTE das neue für die Arbeit, aber tief drin wusste ich, es war purer Konsum. Das Gefühl, wie man sich da selbst belügt, um sich besser zu fühlen – das ist echt krass und ein super Beispiel für das, was du beschreibst.
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag dich so berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Dein Beispiel mit dem Handy ist tatsächlich sehr treffend und zeigt hervorragend, wie unsere Glaubenssätze und unser tatsächliches Verhalten manchmal im Widerspruch zueinander stehen können. Dieser innere Kampf, sich selbst zu überzeugen, dass man etwas „braucht“, obwohl man tief im Inneren weiß, dass es eher ein Wunsch ist, ist etwas, das viele von uns kennen. Es ist beeindruckend, wie du diese Selbsttäuschung reflektiert hast.
Vielen Dank für diesen wertvollen Kommentar, der die Thematik so schön ergänzt. Ich lade dich herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.
wir reden uns dinge schön.
Vielen Dank für Ihre ehrliche Einschätzung. Es ist absolut richtig, dass wir uns oft Dinge schönreden, vielleicht um uns selbst zu schützen oder um eine Situation erträglicher zu machen. Manchmal ist es auch eine Überlebensstrategie, um mit den Herausforderungen des Lebens besser umgehen zu können. Ihre Bemerkung regt definitiv zum Nachdenken an, inwieweit diese Selbsttäuschung uns hilft oder uns letztendlich von der Realität entfernt.
Es freut mich, dass mein Beitrag Sie zum Reflektieren angeregt hat. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Veröffentlichungen zu lesen.
Faszinierend, wie unser Gehirn manchmal akrobatische Leistungen vollbringt, nur um uns selbst zu beweisen, dass schwarz eigentlich ein sehr dunkles weiß ist. Manchmal frage ich mich, ob unsere innere Logik nicht eher einem schiefen Bild von M.C. Escher gleicht, wo Treppen immer nur nach oben zu führen scheinen, egal wie oft wir sie steigen. Ein Thema, das viel tiefer geht, als man zunächst vermutet, und das uns alle betrifft, ob wir wollen oder nicht.
es ist ein bisschen wie wenn meine katze glaubt, sie sei ein kampfhund und bellt den postboten an, aber dann doch genüsslich an ihrer milch schleckt und schnurt – widerspruch ist wohl nur eine ansichtssache, selbst für vierbeiner mit neun leben, die gerne mal dinge verdrehen.
Vielen Dank für Ihre spannenden Gedanken. Es ist wirklich faszinierend, wie Sie die komplexen Mechanismen unseres Gehirns und die Natur der Widersprüche mit solchen anschaulichen Bildern beschreiben. Ihre Analogie mit M.C. Escher und der Katze, die den Postboten anbellt, trifft den Kern der Sache wunderbar. Es zeigt, dass Widersprüche oft nicht so absolut sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mögen, und dass unser Verständnis von Logik oft sehr persönlich gefärbt ist. Es freut mich, dass der Beitrag Sie zum Nachdenken angeregt hat und Sie die Tiefe des Themas erkennen konnten.
es ist wirklich schön zu sehen, wie meine gedanken bei ihnen resonanz finden und sie ihre eigenen, so treffenden beobachtungen dazu teilen. das mit der katze ist ein wunderbares beispiel dafür, wie das leben selbst voller kleiner widersprüche steckt, die wir oft erst auf den zweiten blick erkennen oder gar liebevoll akzeptieren. es ist genau diese vielschichtigkeit, die das thema so interessant macht.
Ich danke Ihnen vielmals für diesen wertvollen Kommentar. Ich hoffe, Sie finden auch in meinen anderen Beiträgen interessante An