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Vergessen Borderliner ihren Ex-Partner wirklich?

Vergessen Borderliner ihren Ex-Partner wirklich?

Eine Trennung ist immer schmerzhaft, besonders wenn die Beziehung von intensiven Höhen und tiefen geprägt war. Wenn Sie eine Beziehung mit jemandem geführt haben, der unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, fragen Sie sich vielleicht nach der Trennung: Denkt mein Ex noch an mich? Oder gehört die Vergangenheit für ihn/sie bereits der Vergessenheit an?

Es kursieren viele Meinungen darüber, wie Menschen mit Borderline-Störung mit ehemaligen Partnern umgehen. Manche glauben, sie würden Ex-Partner schnell vergessen oder ersetzen. Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Dynamiken einer solchen Beziehung und geht der Frage nach, ob und wie Borderliner nach einer Trennung an ihre Ex-Partner denken. Wir tauchen ein in die Welt der Bindungsängste, Stimmungsschwankungen und den tiefen Wunsch, nicht allein zu sein.

Die Dynamik von Borderline in Beziehungen verstehen

Vergessen Borderliner ihren Ex-Partner wirklich?

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine komplexe psychische Erkrankung, die das emotionale Erleben, Denken und Verhalten sowie zwischenmenschliche Beziehungen stark beeinflusst. Im Kern leiden Betroffene oft unter intensiven Ängsten, insbesondere der Angst, verlassen zu werden, sowie unter starker instabiler Selbstwahrnehmung und Stimmungsschwankungen.

In Beziehungen kann sich dies auf unterschiedliche Weise zeigen. Es gibt keine „Standard-Borderline-Beziehung“, und viele Menschen mit BPS können mit Therapie und Unterstützung stabile und liebevolle Partnerschaften führen. Dennoch gibt es typische Verhaltensmuster, die in Beziehungen mit einem Partner mit BPS auftreten können:

  • Intensive Idealisierung und Abwertung: Am Anfang wird der Partner oft idealisiert und als der „Mann/die Frau fürs Leben“ angesehen. Bei kleinsten Konflikten oder wahrgenommenen Zurückweisungen kann diese Sicht jedoch schlagartig in eine extreme Abwertung umschlagen.
  • Starke Stimmungsschwankungen: Der Wechsel zwischen „himmelhochjauchzend“ und „zu Tode betrübt“ kann sehr schnell und oft ohne ersichtlichen Grund erfolgen. Dies macht den Beziehungsalltag unvorhersehbar und anstrengend.
  • Trennungspanik und Klammern: Die tiefe Angst vor dem Alleinsein führt oft dazu, dass Betroffene sich sehr an ihren Partner klammern. Paradoxerweise können sie aber auch bei geringfügigen Problemen mit Trennungsdrohungen reagieren, um eine Reaktion (Nähe, Aufmerksamkeit) vom Partner zu erzwingen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Verhaltensweisen oft nicht böswillig sind, sondern aus dem tiefen inneren Schmerz und der Unfähigkeit, intensive Emotionen zu regulieren, resultieren. Der Wunsch, die Leere zu füllen und das Alleinsein zu vermeiden, ist zentral.

Denken Borderliner an ihre Ex-Partner nach einer Trennung?

Die direkte Antwort auf diese Frage lautet: Ja, in den meisten Fällen denken Menschen mit Borderline-Störung sehr wohl an ihre Ex-Partner. Die Vorstellung, dass sie einfach vergessen, stimmt so nicht. Ganz im Gegenteil: Die Trennung kann immense Trennungsängste auslösen und zu einem fast zwanghaften Denken an den Verflossenen führen.

Dieses Denken ist jedoch oft weniger auf die Person des Ex-Partners selbst gerichtet, sondern vielmehr auf die Funktion, die der Partner im Leben des Borderliners hatte: das Alleinsein zu verhindern, die innere Leere zu füllen und Stabilität (auch wenn sie nur kurzlebig war) zu geben. Der Verlust dieser Funktion kann panische Reaktionen hervorrufen.

Was steckt hinter dem Wunsch nach Rückeroberung?

Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Ex-Partner mit Borderline-Störung nach einer Trennung versucht, die Beziehung wiederherzustellen. Diese Rückeroberungsversuche sind oft intensiv und emotional. Für den Ex-Partner mag es sich so anfühlen, als kämpfe der Borderliner um die Liebe und die gemeinsame Zukunft.

Aus der Perspektive der Störung heraus geht es jedoch primär darum, den Zustand des Alleinseins so schnell wie möglich zu beenden. In diesem Moment der Panik und des Verlusts kann die Überzeugung, dass der Ex-Partner die einzig mögliche Quelle für emotionale Sicherheit und Füllung der Leere ist, extrem stark sein. Es fühlt sich für den Borderliner authentisch an, als sei der Ex wirklich die „Liebe seines Lebens“.

Das Problem ist, dass dieses Gefühl oft an die Vermeidung des Alleinseins gekoppelt ist und nicht unbedingt an eine stabile, tiefgründige Wertschätzung der Person des Ex-Partners. Wenn die Rückeroberung nicht gelingt, stürzen sich viele Borderliner relativ schnell in eine neue Beziehung, die ebenfalls mit intensiver Idealisierung beginnt, nur um kurz darauf ähnliche Muster von Konflikt und Instabilität zu zeigen.

Der Schmerz des Verlusts und die Unfähigkeit, ihn zu tolerieren, treiben dieses Verhalten an. Es ist ein Kreislauf, der für alle Beteiligten sehr belastend sein kann.

Die toxische Verbindung: Borderline und Narzissmus

Eine besonders herausfordernde und oft toxische Dynamik entsteht, wenn Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung eine Beziehung mit Menschen eingehen, die narzisstische Züge oder eine narzisstische Persönlichkeitsstörung aufweisen. Auf den ersten Blick scheinen ihre Bedürfnisse zusammenzupassen:

  • Der Borderliner sehnt sich nach Nähe, Aufmerksamkeit und einer Person, um die sich sein Leben drehen kann, um die innere Leere und Angst zu kompensieren.
  • Der Narzisst benötigt Bewunderung, Bestätigung und Aufmerksamkeit, um sein fragiles Selbstwertgefühl zu stützen.

Der Borderliner überschüttet den Narzissten mit Aufmerksamkeit und Zuneigung, was das Bedürfnis des Narzissten befriedigt. Der Narzisst gibt dem Borderliner vorübergehend das Gefühl, wichtig und nicht allein zu sein. Diese Konstellation kann sich gegenseitig hochschaukeln, wird aber schnell instabil, da beide Persönlichkeitsstrukturen Schwierigkeiten mit Empathie (auf unterschiedliche Weise) und stabiler Bindung haben.

Die Trennung in einer solchen Beziehung ist oft extrem dramatisch und von fortwährenden Konflikten, Manipulationen und On-Off-Spielen geprägt. Beide Partner können tief verletzt werden und es fällt schwer, sich aus diesem Kreislauf zu lösen, da die emotionale Intensität oft mit „Liebe“ verwechselt wird.

Eine zweite Chance: Ist eine Beziehung möglich?

Vergessen Borderliner ihren Ex-Partner wirklich?

Ob Sie einem Ex-Partner mit Borderline-Störung eine zweite Chance geben sollten, ist eine sehr persönliche Entscheidung, die reiflich überlegt sein muss. Eine Beziehung mit jemandem mit BPS kann sehr anspruchsvoll sein und erfordert viel Verständnis, Geduld und die Fähigkeit, gesunde Grenzen zu setzen.

Eine entscheidende Voraussetzung für die Möglichkeit einer funktionierenden Beziehung – ob neu oder als Neuanfang – ist, dass der Partner mit BPS sich seiner Störung bewusst ist und aktiv in Therapie ist. Therapie, insbesondere Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), kann Menschen mit BPS helfen, ihre Emotionen besser zu regulieren, ihre Ängste zu bewältigen und stabilere Beziehungen aufzubauen.

Wenn beide Partner bereit sind, sich den Herausforderungen zu stellen, offen über die Auswirkungen der Störung zu sprechen und gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten, kann es möglich sein, eine gesündere Dynamik zu entwickeln. Ohne Bewusstsein, Therapie und aktive Arbeit an sich selbst ist die Wahrscheinlichkeit jedoch hoch, dass alte, schmerzhafte Muster wiederkehren. Konzepte wie Gewaltfreie Kommunikation und das Setzen klarer Grenzen sind hierbei unerlässlich.

Erkenntnisse und Ausblick

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung ihre Ex-Partner in der Regel nicht einfach „vergessen“. Ihre Gedanken sind oft intensiv, getrieben von der tiefen Angst vor dem Alleinsein und der Notwendigkeit, die dadurch entstehende innere Leere zu füllen.

Während diese Fixierung auf den Ex-Partner sich wie tiefe Liebe anfühlen mag, ist sie oft eher ein Ausdruck von Trennungsangst und emotionaler Abhängigkeit. Das Verständnis dieser Dynamiken ist entscheidend, wenn Sie selbst diese Erfahrung gemacht haben, um den Prozess einzuordnen und den Fokus wieder auf Ihr eigenes Wohlbefinden zu legen, unabhängig vom Handeln des Ex-Partners.

Über Jonas Schmidt

Grüezi mitenand! Ich bin Jonas Schmidt. Mit jahrelanger Erfahrung in der Sozialpädagogik habe ich unzählige Menschen auf ihrem Weg durch herausfordernde Lebensphasen begleitet. Diese Arbeit hat meine Leidenschaft dafür geweckt, praktische Werkzeuge für Resilienz und Stressbewältigung zu entwickeln und weiterzugeben.

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