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Utilisation: Probleme als Freunde sehen

Utilisation: Probleme als Freunde sehen

Im Coaching und in der Therapie begegnen wir oft Widerständen und Blockaden. Die Utilisation, ein Konzept aus der Hypnotherapie, bietet einen eleganten Ansatz, um diese Herausforderungen nicht zu bekämpfen, sondern sie für den Entwicklungsprozess zu nutzen. Anstatt gegen die Energie des Problems anzukämpfen, wird sie umgeleitet und in positive Bahnen gelenkt.

Die Utilisation ist vergleichbar mit der Kampfkunst Aikido, bei der die Kraft des Angreifers genutzt wird, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im Coaching bedeutet das, die Energie, die Klienten in Widerstände investieren, in den Dienst ihres eigenen Fortschritts zu stellen.

Die Kunst, das Vorhandene zu Nutzen

Utilisation: Probleme als Freunde sehen

Utilisation bedeutet im Kern, sämtliche Ressourcen eines Menschen zu nutzen, anstatt sie zu ignorieren oder zu bekämpfen. Dies kann sogar bedeuten, Neurosen und negative Glaubenssätze in den Coaching-Prozess einzubeziehen.

Durch die Utilisation kann ich im Extremfall die Blockaden selbst benutzen, um sie aufzulösen. Sie ist kein rationaler Vorgang, sondern erfordert kreatives und intuitives Arbeiten mit dem, was sich in der Beratung zeigt.

  • Widerstände erkennen und akzeptieren
  • Die darin verborgene Energie identifizieren
  • Diese Energie in eine positive Richtung lenken
  • Kreative Lösungen finden, die den Klienten überraschen
  • Den Entwicklungsprozess aktiv gestalten

Ein wichtiger Aspekt der Utilisation ist die Sensibilität für die versteckten Möglichkeiten in einer Situation.

Milton H. Erickson: Der Meister der Utilisation

Utilisation: Probleme als Freunde sehen

Milton H. Erickson, einer der Begründer der Hypnotherapie, gilt als Meister der Utilisation. Er nutzte schwierige Lebensumstände, wie seine Legasthenie und seine Polio-Erkrankung, um seine Fähigkeiten zu schärfen. Erickson lernte, die Vorstellungskraft als Ressource zu nutzen und die subtilen Botschaften der Kommunikation zu utilisieren.

Seine Beobachtungen führten ihn zu der Erkenntnis, dass Kommunikation komplex ist und viele subtile Faktoren wie Tonfälle und Gesten beeinflussen. Er verstand es, diese subtilen Botschaften zu nutzen, um Menschen besser zu verstehen als sie sich selbst.

  • Erickson nutzte seine Legasthenie, um seine visuelle Vorstellungskraft zu entwickeln.
  • Seine Polio-Erkrankung lehrte ihn, die subtilen Nuancen der Kommunikation zu erkennen.
  • Er entwickelte eine neue Form der Hypnotherapie, die das Unbewusste als Quelle für Lösungen nutzte.
  • Seine Arbeit beeinflusste zahlreiche Strömungen der Psychologie und des Coachings, darunter das NLP.
  • Erickson demonstrierte, wie persönliche Herausforderungen in einzigartige Stärken verwandelt werden können.

Erickson half sich selbst durch Suggestionen und gewann allmählich Kontrolle über seine Muskeln zurück. Später erwarb er Abschlüsse in Psychologie und Medizin und wurde Facharzt für Psychiatrie. Er nutzte das Unbewusste und fand einen Weg, die unbewussten Ressourcen zu utilisieren.

Utilisation in der Praxis: Beispiele aus Ericksons Arbeit

Eine bekannte Geschichte handelt von einem Patienten, der sich für Jesus hielt. Anstatt mit ihm zu diskutieren, fragte Erickson ihn nach seinen Fähigkeiten als Zimmermann. Der Patient bejahte dies, woraufhin Erickson ihn bat, ein Bücherregal für sein Büro zu bauen. Diese Aufgabe nahm den Patienten so sehr ein, dass er seinen Wahn allmählich vergaß.

Ein weiteres Beispiel ist die Geschichte von Ruth, einem zwölfjährigen Mädchen in einer psychiatrischen Klinik. Erickson half ihr, ein Zimmer zu zerstören, nachdem sie bereits den Putz von den Wänden gerissen und ihren Schlafanzug zerfetzt hatte. Als sie dann den Korridor entlang liefen, begegneten sie einer Schwester. Erickson riss ihr die Uniform vom Leibe, sodass sie nur noch in BH und Unterhose da stand. Und Ruth sagte: „Dr. Erickson, sowas macht man nicht.“ Sie rannte in den Raum und holte Bettlaken und gab sie der Krankenschwester. Seitdem war Ruth ein liebes Mädchen. Die Krankenschwester war natürlich eingeweiht…

Utilisation & Kreativität

Die Utilisation ermutigt dazu, kreative und intuitive Zugänge zu finden, die auf die individuellen Bedürfnisse des Klienten zugeschnitten sind. Im modernen Coaching hat sich dieser Ansatz als wertvoll erwiesen, da er den Patienten als Ganzes annimmt.

Die Geschichten von Erickson sind voll von solchen kreativen Zugängen. Stets versuchte er, auf jeden Patienten individuell einzugehen und ihn mit all seinen „Macken“ und Symptomen zu nehmen, d.h. so wie er ist. Dann entwickelte er intuitiv kreative Zugänge zu seinen Patienten, wie in dem Fall mit Ruth.

Der Gedanke, dass jedes Problem die Lösung bereits in sich enthält, hat sich zu einer populären Idee in der systemischen Beratung entwickelt. Durch das Grundprinzip der Utilisation arbeitet man nicht gegen den Patienten, sondern mit ihm.

Reframing: Hinter jeder Schwäche steckt eine Ressource

Die Utilisation inspiriert dazu, die eigenen Schwächen und Macken mit mehr Humor zu betrachten. Ein guter Coach akzeptiert sich selbst mitsamt seinen Mängeln und ist eher eine Art „Chaosmagier“ als ein „Guru der Perfektion“.

Die eigenen Schwächen weisen immer auf ein Potenzial zu Wachstum und Erneuerung hin. Deswegen ist es von so großer Bedeutung, sich in Akzeptanz und Mitgefühl zu üben und der Wirklichkeit keine kraftraubenden Widerstände entgegenzusetzen.

  • Akzeptiere deine Schwächen als Teil deiner Einzigartigkeit.
  • Suche nach dem verborgenen Potenzial in deinen Problemen.
  • Entwickle Mitgefühl für dich selbst und andere.
  • Sei kreativ und intuitiv in deiner Herangehensweise.
  • Nutze die Energie von Widerständen für positive Veränderungen.

Ressourcenorientierung

Erickson sah Schwächen und Krisen als Möglichkeit zu innerem Wachstum. Dafür orientierte er sich an den Ressourcen des Klienten und forderte sie zum Beispiel im hypnotherapeutischen Kontext dazu auf, sich an Lernerfolge aus der Kindheit zu erinnern.

Aufgrund seiner langjährigen psychiatrischen Erfahrung war Erickson sich gewiss, dass das Unbewusste nicht bloß ein Hort pathologischer Ursachenkomplexe ist, sondern vor allem ein Pool, in dem sich unzählige kreative Lösungen befinden. Psychogene Symptome waren für Erickson nie etwas zu Bekämpfendes, sondern der Versuch des Unbewussten zunächst einen funktionalen Zustand des Fließgleichgewichts aufrecht zu erhalten.

Die Kraft der Akzeptanz und des Mitgefühls

Die Utilisation lehrt uns, dass Probleme nicht als Feinde, sondern als potenzielle Verbündete betrachtet werden können. Durch die Akzeptanz und das Mitgefühl für uns selbst und andere können wir die Energie von Widerständen nutzen, um positive Veränderungen zu bewirken. Die Utilisation ist ein Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und zu einem erfüllteren Leben.

Indem wir unsere Schwächen annehmen und die darin verborgenen Ressourcen erkennen, können wir unser volles Potenzial entfalten. Utilisation kann auch die Entwicklung von Sozialisationsfähigkeiten bei Kindern fördern. Mehr über die Bedeutung von Empathie erfahren Sie hier.

Nutzen Sie die Utilisation, um Ihre Probleme als Freunde zu sehen und Ihre eigenen Ressourcen zu entdecken.

Über Jonas Schmidt

Grüezi mitenand! Ich bin Jonas Schmidt. Mit jahrelanger Erfahrung in der Sozialpädagogik habe ich unzählige Menschen auf ihrem Weg durch herausfordernde Lebensphasen begleitet. Diese Arbeit hat meine Leidenschaft dafür geweckt, praktische Werkzeuge für Resilienz und Stressbewältigung zu entwickeln und weiterzugeben.

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