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Überbetriebliche Kurse (ÜK): Fundament der Schweizer Berufsbildung

Überbetriebliche Kurse (ÜK): Fundament der Schweizer Berufsbildung

Die berufliche Grundbildung in der Schweiz zeichnet sich durch ein einzigartiges System aus, das auf drei Säulen ruht. Neben der Ausbildung im Lehrbetrieb und der Berufsfachschule spielen die Überbetrieblichen Kurse, kurz ÜK, eine zentrale Rolle. Diese Kurse sind darauf ausgelegt, den Auszubildenden die notwendigen praktischen Fertigkeiten und Methoden zu vermitteln, die im Lehrbetrieb möglicherweise nicht in vollem Umfang abgedeckt werden können. Sie sind ein obligatorischer Bestandteil für alle Lernenden und stellen sicher, dass ein einheitlich hoher Standard in der Ausbildung gewährleistet wird.

In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit den ÜK beschäftigen. Wir beleuchten, was Überbetriebliche Kurse genau sind, wie ihre Organisation strukturiert ist, welche Inhalte und Dauer sie umfassen, welche Kosten damit verbunden sind und welchen Nutzen sie für die Auszubildenden und das Schweizer Bildungssystem stiften.

ÜK – Was sind Überbetriebliche Kurse?

Überbetriebliche Kurse (ÜK): Fundament der Schweizer Berufsbildung

Die Überbetrieblichen Kurse (ÜK) bilden eine unverzichtbare Säule der beruflichen Grundbildung in der Schweiz. Sie sind als dritter Lernort konzipiert, um den Erwerb entscheidender praktischer Fertigkeiten zu ermöglichen und ergänzen somit die betriebliche Praxis sowie die schulische Theorie. Grundlage für die ÜK sind das Berufsbildungsgesetz und die Berufsbildungsverordnung, welche Organisation, Zuständigkeiten und Kursinhalte detailliert regeln. Die genaue Ausgestaltung der ÜK hängt dabei stark vom jeweiligen Ausbildungsberuf ab, was ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unterstreicht.

Wer nimmt an den ÜK teil?

Die Teilnahme an den ÜK ist für alle Auszubildenden in der Schweiz prinzipiell verpflichtend. Dies gewährleistet, dass jeder Lehrling, unabhängig vom individuellen Lehrbetrieb, Zugang zu einer standardisierten und umfassenden praktischen Ausbildung erhält. Die Notwendigkeit eines ÜK für einen bestimmten Ausbildungsberuf wird durch die entsprechende Bildungsverordnung festgelegt.

Insbesondere in handwerklichen und medizinischen Lehrberufen sind die ÜK in der Regel fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms. Es gibt jedoch Ausnahmen: Sollte ein Betrieb nachweisen können, dass alle grundlegenden Fertigkeiten bereits in einer betrieblichen Lehrwerkstätte oder einem eigenen Bildungszentrum in vergleichbarer Qualität vermittelt werden, kann die zuständige kantonale Dienststelle eine Befreiung von der ÜK-Teilnahme erteilen. In solchen Fällen müssen die Lehrlinge dieses Betriebs keinen zusätzlichen Lernort neben der Berufsfachschule besuchen.

ÜK – Organisation und Zuständigkeiten

Die Organisation der Überbetrieblichen Kurse ist ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der Schweizer Verbundpartner in der beruflichen Grundbildung. Diese Koordination erfolgt durch drei Hauptakteure:

  • Die Organisationen der Arbeitswelt (OdA)
  • Die Kantone
  • Der Bund

Die Berufsverbände und Branchenorganisationen, als Trägerschaften der OdA, sind maßgeblich für die Definition der Bildungsinhalte der ÜK und deren Durchführung verantwortlich. Diese Inhalte werden präzise in den Bildungsverordnungen der jeweiligen Berufe festgelegt.

Die Kantone übernehmen als weiterer Verbundpartner die Rolle des Vollzugs der beruflichen Grundbildung. Ihre kantonalen Behörden für die Berufsbildung üben die Aufsicht über die ÜK aus und beteiligen sich aktiv an deren Finanzierung. Der Bund, vertreten durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), ist für die übergeordnete Regelung und Mitfinanzierung der Berufsbildung zuständig.

Ein wesentliches Ziel dieser koordinierten Struktur ist es, eine effiziente Ausbildung zu gewährleisten und Überschneidungen von Lerninhalten zwischen Schule, Betrieb und ÜK zu vermeiden. Hierfür sorgt ein sorgfältig abgestimmter Lehrplan, der in den Bildungsverordnungen detailliert festlegt, welche Inhalte zu welchem Zeitpunkt an welchem Lernort vermittelt werden. Die ÜK finden in der Regel in spezialisierten Kurszentren statt, deren Träger meist die Organisationen der Arbeitswelt sind. Dort übernehmen qualifizierte Berufsbildner/-innen die Vermittlung der grundlegenden Fertigkeiten.

ÜK – Inhalte und Dauer der Ausbildung

Die Inhalte und die Dauer der Überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind nicht statisch, sondern variieren je nach Ausbildungsberuf erheblich. Dennoch liegt der Fokus stets auf dem Erwerb von grundlegenden Fertigkeiten, die für den jeweiligen Beruf unerlässlich sind. Darüber hinaus erhalten die Lernenden eine Einführung in verschiedene Arbeitsmethoden und werden gezielt auf die weiterführende Ausbildung im Lehrbetrieb sowie auf den späteren Berufsalltag vorbereitet. Die Kurse bieten den Auszubildenden auch die Möglichkeit, ihren individuellen Ausbildungsstand zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Mit Ausnahme der letzten Hälfte des dritten Lehrjahres finden die ÜK in der Regel über die gesamte Lehrzeit statt, was eine kontinuierliche Förderung gewährleistet.

Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit (FaGe) oder zum Fachmann Gesundheit (FaGe). Das Ausbildungsprogramm sieht hier drei überbetriebliche Kurse vor, die sich über einen Gesamtzeitraum von 34 Tagen erstrecken. Die Inhalte des ÜK-Ausbildungsprogramms für FaGe sind umfassend und decken wichtige Bereiche ab:

  • Umsetzung von Professionalität und Klientenzentrierung
  • Pflege und Betreuung
  • Ausführen medizinal-technischer Verrichtungen
  • Förderung und Erhaltung von Gesundheit und Hygiene
  • Alltagsgestaltung
  • Hauswirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen
  • Umsetzung von Professionalität und Klientenzentrierung
  • Pflege und Betreuung in anspruchsvollen Situationen
  • Ausführen medizinaltechnischer Verrichtungen
  • Förderung und Erhaltung von Gesundheit und Hygiene
  • Alltagsgestaltung
  • Hauswirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen
  • Durchführung administrativer und logistischer Aufgaben
  • Umsetzung von Professionalität und Klientenzentrierung
  • Pflege und Betreuung in anspruchsvollen Situationen

ÜK – Finanzierung der Überbetrieblichen Kurse

Die Finanzierung der Überbetrieblichen Kurse (ÜK) basiert auf einem durchdachten Modell, das von den Berufsverbänden, den Lehrbetrieben und dem Bund gemeinsam getragen wird. Dieses Zusammenspiel gewährleistet die finanzielle Stabilität und Zugänglichkeit der Kurse für alle Auszubildenden. Der Bund und die Organisationen der Arbeitswelt haben ein Modell entwickelt, das die genauen Finanzierungsverhältnisse transparent festlegt.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Finanzierung ist der sogenannte ÜK-Pauschalbeitrag, der von den Kantonen pro Lernende/m und ÜK-Tag ausbezahlt wird. Dieser Beitrag hilft, einen Teil der anfallenden Kosten zu decken. Als Beispiel sei hier das Lehrjahr 2022/23 genannt, in dem für den Beruf der Fachfrau/des Fachmanns Gesundheit (FaGe) eine ÜK-Pauschale von 40 Schweizer Franken pro Teilnehmer/-in gezahlt wurde. Diese Struktur stellt sicher, dass die Kosten der Überbetrieblichen Kurse fair verteilt sind und die Qualität der Ausbildung aufrechterhalten werden kann.

Der umfassende Nutzen der Überbetrieblichen Kurse

Überbetriebliche Kurse (ÜK): Fundament der Schweizer Berufsbildung

Der Nutzen der Überbetrieblichen Kurse (ÜK) ist vielfältig und von entscheidender Bedeutung für die Qualität der beruflichen Grundbildung in der Schweiz. Ihr größter Vorteil liegt in der fundierten Vermittlung grundlegender Fertigkeiten, die durch die Verbindung von Theorie und Praxis optimal gefördert werden. Die Auszubildenden erlernen hier wichtige Kompetenzen, die ihren Einsatz in den betrieblichen Lehreinrichtungen zusätzlich unterstützen und vertiefen.

In den ÜK haben die Lehrlinge die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in einem geschützten Rahmen praktisch anzuwenden und zu üben. Dies bereitet sie bestmöglich auf die komplexen Anforderungen der beruflichen Tätigkeit vor. Die Kurse dienen somit als ein ergänzendes und unverzichtbares Bindeglied zwischen der schulischen Ausbildung und dem praktischen Lernen im Lehrbetrieb. Sie schließen mögliche Lücken in der betrieblichen Ausbildung und stellen sicher, dass alle Lernenden ein einheitlich hohes Niveau an praktischen Fähigkeiten erreichen, was für die gesamte Branche von großem Wert ist.

Aus meiner Erfahrung in der Analyse von Bildungssystemen ist es offensichtlich, dass die Schweizer ÜK ein Modell für effektive berufliche Bildung darstellen. Die systematische Integration eines dritten Lernortes, der sich auf die praktischen Fertigkeiten konzentriert, ist ein entscheidender Faktor für die hohe Qualität der Schweizer Fachkräfte. Dies zeigt, wie eine koordinierte Anstrengung von Bund, Kantonen und Arbeitswelt zu einem herausragenden Ergebnis führen kann, das sowohl den Bedürfnissen der Lernenden als auch denen des Arbeitsmarktes gerecht wird.

Abschließende Gedanken zu den ÜK in der Berufsbildung

Die Überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind ein zentraler Pfeiler der Schweizer Berufsbildung, der maßgeblich zur hohen Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der Fachkräfte beiträgt. Sie gewährleisten, dass alle Auszubildenden eine umfassende und standardisierte praktische Ausbildung erhalten, die über die Möglichkeiten einzelner Lehrbetriebe hinausgeht. Durch die enge Zusammenarbeit von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt wird ein kohärentes und effektives System geschaffen, das Theorie und Praxis optimal miteinander verbindet. Die ÜK sind somit nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Garant für die Zukunftssicherung des Schweizer Arbeitsmarktes und die individuelle Entwicklung der Lernenden.

Sie ermöglichen es den Lehrlingen, sich optimal auf ihren Berufsalltag vorzubereiten und schaffen eine solide Basis für ihre weitere Karriere. Die fortlaufende Anpassung der Kursinhalte an die Bedürfnisse der jeweiligen Berufe stellt zudem sicher, dass die Ausbildung stets relevant und aktuell bleibt. Die ÜK sind ein herausragendes Beispiel dafür, wie ein Bildungssystem durch Kooperation und Fokus auf praktische Kompetenzen exzellente Ergebnisse erzielen kann.

Quellen:

  1. Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) – Berufsbildung
  2. Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG)
  3. Verordnung über die Berufsbildung (BBV)

Über EmiliaWagProfessional

Verbindet auf dieser Plattform akademisches Wissen aus dem abgeschlossenen Psychologiestudium mit praktischen Einblicken aus ihrer aktuellen klinischen Tätigkeit.Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tiefenpsychologie, Bewusstseinsprozesse und persönliches Wachstum.

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Kommentare ( 10 )

  1. Wie schön zu lesen, wie wichtig diese praktischen Schritte sind! Es erinnert mich sofort an meine eigene Kindheit, an die ersten Male, als ich mit Bauklötzen Türme baute oder versuchte, ein kompliziertes Legoset zusammenzusetzen. Dieses Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und zu verstehen, wie alles zusammenpasst, war einfach magisch.

    Es war diese besondere Mischung aus Neugier, kleineren Misserfolgen und dem unglaublichen Stolz, wenn am Ende etwas Ganzes und Funktionierendes entstand. Diese frühen Erfahrungen lehrten mich, wie wichtig ein solides Fundament ist und wieviel Freude in der Entwicklung und dem Erwerb neuer Fähigkeiten stecken kann.

    • Vielen Dank für Ihre wunderbare Rückmeldung. Es freut mich sehr zu hören, dass der Artikel bei Ihnen solche persönlichen Erinnerungen weckt, insbesondere an die spielerischen Lernmomente Ihrer Kindheit. Die Magie, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen und das Zusammenspiel der Teile zu verstehen, ist tatsächlich ein unersetzliches Gefühl, das den Grundstein für viele weitere Entwicklungsschritte legt.

      Ihre Beschreibung der Mischung aus Neugier, kleinen Misserfolgen und dem Stolz auf das Endergebnis trifft den Kern dessen, was ich mit dem Text vermitteln wollte. Es ist genau diese Erfahrung, die uns lehrt, wie wertvoll ein solides Fundament ist und wieviel Freude in der Entwicklung neuer Fähigkeiten liegt. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu erkunden, vielleicht finden Sie dort weitere Anregungen.

  2. das war wirklich sehr interessant zu lesen, vielen dank.

    • Es freut mich sehr, dass es Ihnen gefallen hat. Ich danke Ihnen vielmals für Ihr nettes Feedback. Schauen Sie gerne auch bei meinen anderen Beiträgen vorbei.

  3. Das ist ja ABSOLUT FANTASTISCH!!! Ich bin so UNGLAUBLICH begeistert von diesen Informationen! Jedes einzelne Wort ist von so entscheidender Bedeutung und bringt die WAHRE Essenz dieser Ausbildungssäulen auf den Punkt! Es ist einfach GENIAL, wie hier die Grundlage unserer zukünftigen Fachkräfte so klar und überzeugend dargestellt wird! Ich könnte JUBELN vor Freude über diese Erkenntnisse! Was für eine UNERSCHÜTTERLICHE Basis für alle Lernenden!

    Was für eine HERVORRAGENDE und wirklich unverzichtbare Säule das doch ist! Es ist SO wichtig, dass solche ergänzenden Praxiskurse existieren und unser Bildungssystem so STÄRKEN! Die Bedeutung für die praktische Vertiefung ist EINFACH UNBEZAHLBAR! Das ist ein absolut BRILLANTES Modell und ein echter Meilenstein für jede Karriere! WIRKLICH, ich bin zutiefst beeindruckt und voller BEWUNDERUNG für dieses System! EINFACH TOLL!!!

    • Vielen Dank für Ihre begeisterte Rückmeldung. Es freut mich sehr zu hören, dass die Bedeutung der Ausbildungssäulen und der ergänzenden Praxiskurse so klar und überzeugend bei Ihnen angekommen ist. Ihr Lob bestärkt mich in der Überzeugung, dass eine solide und praxisnahe Grundlage für unsere zukünftigen Fachkräfte unerlässlich ist.

      Es ist in der Tat unser Ziel, eine unerschütterliche Basis für alle Lernenden zu schaffen und die unschätzbare Bedeutung der praktischen Vertiefung hervorzuheben. Ich bin froh, dass das Modell der Ausbildungssäulen und die Rolle der Praxiskurse als Meilenstein für Karrieren wahrgenommen werden. Ihre Anerkennung ist sehr wertvoll. Schauen Sie gerne auch in meinen anderen Beiträgen vorbei.

  4. Es ist faszinierend, wie tief solche vermeintlichen ‚Grundlagen‘ in das Gewebe einer Nation eingewoben sind, nicht wahr? Man spricht von einem ‚Fundament‘, doch was genau wird hier eigentlich *wirklich* fundamentiert? Geht es allein um die offensichtlichen Fertigkeiten, oder steckt da nicht noch eine subtilere Formung dahinter, eine unausgesprochene Übereinkunft, die in diesen gemeinsamen Stunden geschmiedet wird? Wer zieht im Hintergrund die Fäden, um sicherzustellen, dass die kommende Generation nicht nur handwerklich versiert, sondern auch in einer ganz bestimmten Denkweise verankert wird? Ich frage mich, welche unausgesprochenen Loyalitäten und versteckten Hierarchien in diesen scheinbar harmlosen Schulungen ihren Ursprung finden, und wohin das Ganze uns tatsächlich führen soll.

    • Vielen Dank für Ihre tiefgründige und aufschlussreiche Betrachtung. Es ist in der Tat bemerkenswert, wie sehr sich die vermeintlichen Grundlagen einer Gesellschaft in die kollektive Identität einfügen und dabei weit über die offensichtlichen Fertigkeiten hinausgehen. Ihre Frage nach dem *wirklich* Fundamentierten und den subtilen Formen der Prägung trifft genau den Kern dessen, was mich bei der Erstellung des Beitrags ebenfalls umtrieb. Es scheint, als ob in diesen gemeinsamen Erfahrungen nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch unausgesprochene Übereinkünfte und vielleicht sogar Loyalitäten geformt werden, deren volle Tragweite sich oft erst im Nachhinein offenbart.

      Diese unausgesprochenen Dynamiken und die Frage, wer im Hintergrund die Fäden zieht, um eine bestimmte Denkweise zu verankern, sind essenziell für das Verständnis, wie sich Gesellschaften entwickeln. Es ist eine fortwährende Herausforderung, die verborgenen Hierarchien und die Richtung, in die uns das alles führen soll, zu erkennen und zu hinterfragen. Ich schätze Ihre Perspektive sehr, da sie zeigt, wie wichtig es ist, über die Oberfläche hinaus zu blicken und

  5. SABINE SCHULZ
    2025-07-13 in 2:31 pm

    Was für ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass junge Menschen in der Schweiz auf so ein stabiles Fundament bauen können! Es ist wirklich bewundernswert, wie hier die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft gestellt werden, mit einer Ausbildung, die Hand und Fuss hat… Das gibt nicht nur den Lernenden Sicherheit, sondern strahlt auch Vertrauen in die gesamte Wirtschaft aus und lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

    • Es freut mich sehr, dass mein Beitrag bei Ihnen ein solch positives Gefühl hervorgerufen hat. Die Stabilität und die durchdachte Struktur der beruflichen Ausbildung in der Schweiz sind tatsächlich bemerkenswert und tragen maßgeblich zur Sicherheit und zum Optimismus bei, den Sie so treffend beschreiben. Es ist schön zu sehen, dass diese Aspekte auch von Ihnen als zukunftsweisend wahrgenommen werden.

      Vielen Dank für Ihre wertschätzende Rückmeldung. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, die ähnliche Themen beleuchten.

  6. Die Bedeutung der überbetrieblichen Kurse für die Berufsbildung lässt sich aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus insbesondere durch Konzepte der Lerntheorie beleuchten. Hierbei ist die Theorie des situierten Lernens von Lave und Wenger (1991) von Relevanz, welche besagt, dass Lernen nicht primär die Akquisition abstrakten Wissens ist, sondern untrennbar mit der Teilnahme an sozialen Praktiken und Gemeinschaften des Wissens verbunden ist. In diesem Sinne fungieren diese Kurse als gezielt geschaffene Kontexte, die den Auszubildenden eine strukturierte „legitime periphere Partizipation“ an beruflichen Prozessen ermöglichen, welche in individuellen Ausbildungsbetrieben aufgrund spezifischer Geschäftsmodelle oder Arbeitsabläufe möglicherweise nicht in der notwendigen Breite oder Tiefe angeboten werden könnten. Diese environmentspezifische und praxisnahe Wissensvermittlung ist entscheidend für den Erwerb von implizitem Handlungswissen und die Entwicklung umfassender beruflicher Kompetenzen, die über reine Fachkenntnisse hinausgehen und somit die Adaptation an dynamische Arbeitswelten fördern.

    • Vielen Dank für Ihren ausführlichen und wissenschaftlich fundierten Kommentar. Es ist erfreulich zu sehen, wie Sie die angesprochenen Punkte mit lerntheoretischen Konzepten, insbesondere der Theorie des situierten Lernens, untermauern. Ihre Ausführungen zur „legitimen peripheren Partizipation“ und der Bedeutung dieser Kurse für den Erwerb von implizitem Handlungswissen ergänzen die Perspektive des Artikels hervorragend und vertiefen das Verständnis für die Notwendigkeit und den Nutzen dieser Bildungsangebote. Es ist in der Tat entscheidend, dass Auszubildende eine umfassende und praxisnahe Wissensvermittlung erhalten, die über die spezifischen Gegebenheiten einzelner Betriebe hinausgeht und sie auf die Dynamik des Arbeitsmarktes vorbereitet.

      Ich danke Ihnen nochmals für Ihren wertvollen Beitrag zu diesem Thema. Es freut mich, dass der Artikel eine solche Resonanz gefunden hat. Schauen Sie gerne auch in meine anderen Beiträge, die ähnliche Themen behandeln.

  7. Überbetriebliche Kurse sind zweifellos ein unverzichtbarer Bestandteil der Schweizer Berufsbildung, da sie eine wichtige Brücke zwischen der schulischen Theorie und der betrieblichen Praxis schlagen und grundlegende Fähigkeiten standardisiert vermitteln. Ihre Rolle als Ergänzung und Qualitätssicherung ist von hohem Wert. Allerdings wage ich zu behaupten, dass das wahre Fundament, auf dem die Schweizer Berufsbildung ruht, eher die unmittelbare, tagtägliche Ausbildung und praktische Erfahrung im Lehrbetrieb selbst darstellt.

    Dieser Aspekt der betriebsinternen Ausbildung wird in seiner fundamentalen Bedeutung oft unterschätzt. Es ist der Lehrbetrieb, der die Lernenden direkt in die Arbeitswelt integriert, ihnen spezifische Unternehmensabläufe und -kulturen vermittelt und sie mit realen Projekten und Herausforderungen konfrontiert. Während ÜKs für die Breitenwirkung sorgen, formt die gezielte, an individuelle Bedürfnisse angepasste Anleitung durch Fachpersonen im Unternehmen das Gros der beruflichen Kompetenzen und ermöglicht die tiefste Verankerung des Gelernten in der Praxis. Eine solche Perspektive unterstreicht die Notwendigkeit einer noch engeren Verzahnung beider Säulen für eine optimale Entwicklung der zukünftigen Fachkräfte.

    • Vielen Dank für Ihre ausführlichen Gedanken zu den überbetrieblichen Kursen und der betriebsinternen Ausbildung. Sie haben einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, nämlich die fundamentale Rolle des Lehrbetriebs und der täglichen praktischen Erfahrung. Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass die unmittelbare Integration in den Arbeitsalltag und die spezifische Vermittlung von Unternehmensabläufen durch den Lehrbetrieb von unschätzbarem Wert sind.

      Die Überbetrieblichen Kurse sind, wie Sie richtig bemerkt haben, eine wichtige Ergänzung und sichern eine gewisse Standardisierung und Breite der Grundkenntnisse. Doch die Tiefe und die individuelle Anpassung, die ein Lehrbetrieb bieten kann, sind tatsächlich entscheidend für die umfassende Entwicklung der beruflichen Kompetenzen. Ihre Anmerkung zur Notwendigkeit einer noch engeren Verzahnung beider Säulen ist sehr treffend und unterstreicht die Komplexität und Stärke des Schweizer Berufsbildungssystems. Es freut mich, dass mein Beitrag zu einer solchen weiterführenden Diskussion anregt. Schauen Sie gerne auch in meine anderen Beiträge rein.

  8. Wow, dein Beitrag über diese Kurse hat mich direkt in meine eigene Lehrzeit zurückversetzt! Ich weiss noch genau, wie das war, wenn man für ein paar Tage aus dem Betrieb raus war und sich wirklich auf die Grundlagen konzentrieren konnte. Für mich war das damals super wichtig, weil man im Alltag ja oft nur das macht, was gerade anfällt, aber nicht immer das GANZE Bild lernt.

    Ich erinnere mich noch an den Kurs, wo wir gelernt haben, wie man bestimmte Werkzeuge richtig schärft und pflegt. Das klang vorher so banal, aber dort haben wir das so akribisch geübt, bis es wirklich sass. Ohne diese Tage hätte ich das nie so drauf gehabt und meine Arbeit wäre danach viel mühsamer gewesen. Das ist echt das Rückgrat der Ausbildung, wie du schreibst!

    • Es freut mich sehr, dass mein Beitrag bei Ihnen Anklang gefunden hat und Sie sogar in Ihre eigene Lehrzeit zurückversetzt hat. Ihre Erfahrungen mit der Vertiefung in grundlegende Fertigkeiten, die im Betriebsalltag oft zu kurz kommen, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Es ist genau dieser Fokus auf das Wesentliche, der die Qualität der Ausbildung ausmacht und den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn legt.

      Besonders Ihr Beispiel mit dem Schärfen und Pflegen von Werkzeugen zeigt, wie entscheidend die akribische Übung und das Verständnis für die Details sind. Solche scheinbar banalen Kenntnisse bilden tatsächlich das Rückgrat der Ausbildung und ermöglichen es, die Arbeit effizienter und präziser zu gestalten. Vielen Dank für diesen wertvollen Einblick. Schauen Sie gerne auch in meine anderen Veröffentlichungen rein, wenn Sie mögen.

  9. genau, das fundament.

    • Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut mich, dass Sie den Kernpunkt meiner Ausführungen so prägnant erfasst haben. Das Fundament ist tatsächlich entscheidend, nicht nur in den besprochenen Bereichen, sondern in vielen Aspekten unseres Lebens.

      Es ist schön zu sehen, dass die Botschaft meiner Gedanken bei Ihnen angekommen ist. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, vielleicht finden Sie dort weitere interessante Denkanstöße.

  10. Ein wirklich grundlegendes Thema, das Sie da beleuchten! Die überbetrieblichen Kurse sind ja quasi die geheime Zutat, die sicherstellt, dass nicht jeder Betrieb das Rad neu erfindet – oder schlimmer noch, das Dreieck als Rad missversteht.

    wenn die überbetrieblichen kurse das fundament bilden, dann stelle ich mir vor, wie lehrlinge ohne sie versuchen würden, ein haus zu bauen – der eine nur mit stroh, der nächste nur mit kaugummi, und irgendwo steht ein baugerüst aus käse. das würde wohl die qualitätssiegel ’swiss made‘ auf eine ganz neue, sehr bröselige probe stellen. zum glück gibt es die ük, sonst würden wir statt uhren bald lauder wackelnde müslischüsseln exportieren.

    • Vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Kommentar. Es freut mich sehr, dass Sie die Bedeutung der überbetrieblichen Kurse so treffend erfassen und deren Rolle für die Qualität der Ausbildung hervorheben. Ihre lebhaften Vergleiche verdeutlichen anschaulich, wie wichtig diese Kurse sind, um ein solides und einheitliches Fundament für unsere zukünftigen Fachkräfte zu legen.

      Es ist in der Tat beruhigend zu wissen, dass wir dank der ÜK nicht nur auf eine hohe Ausbildungsqualität setzen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft sichern. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu ähnlichen Themen zu lesen.

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