
Trigger verstehen und bewältigen: Ein umfassender Leitfaden
Im heutigen Sprachgebrauch begegnet man immer häufiger dem Begriff „Trigger“. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Wort? Ein Trigger ist im Grunde ein Auslöser, der uns unvorbereitet in vergangene Situationen zurückversetzen kann.
Diese unerwarteten Reaktionen können uns überwältigen und unser Verhalten beeinflussen. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, was Trigger sind, wie sie entstehen und wie wir lernen können, mit ihnen umzugehen.
Was sind psychologische Trigger?
In der Psychologie wird der Begriff Trigger oft im Zusammenhang mit Schlüsselreizen verwendet. Diese Reize können angeboren sein, wie beispielsweise der Fluchtinstinkt bei Tieren, oder im Laufe des Lebens erworben werden. Ein typisches Beispiel für einen erworbenen Schlüsselreiz ist das Erkennen und Einschätzen von Gefahrensituationen.
Ein psychologischer Trigger ist ein Sinneseindruck, der unangenehme Erinnerungen oder Gefühle an eine negative Erfahrung weckt. Dieser Trigger kann eine bestimmte Verhaltensweise auslösen und uns in einen Zustand versetzen, in dem die Vergangenheit zur unmittelbaren Gegenwart wird.
- Bestimmte Orte
- Gerüche und Düfte, die an eine Person erinnern
- Geräusche, Klänge oder bestimmte Sätze
- Kritik oder Kränkungen
- Bestimmte Zeitpunkte oder Daten, wie Todestage
- Erscheinungsmerkmale von Personen, wie Bart oder Brille
- Körperliche Symptome oder frühere Krankheiten
Grundsätzlich kann fast alles zu einem Trigger werden, da die Auslöser sehr individuell sind.
Was passiert, wenn wir getriggert werden?

Wenn wir von einem Trigger überrascht werden, kann es sich anfühlen, als würden wir das Ereignis noch einmal in voller Wucht erleben. Dieses Phänomen wird als Flashback bezeichnet. Die Grenze zwischen der aktuellen Situation und der Vergangenheit verschwimmt, was eine rationale Einordnung erschwert.
Die Reaktionen auf einen Trigger können vielfältig sein und reichen von Wut und dem Wunsch, andere zu verletzen, bis hin zu Sprachlosigkeit und Erstarrung. Manche Menschen fühlen sich beschämt und möchten am liebsten im Boden versinken, während andere tagelang keinen klaren Gedanken fassen können.
Körperliche Symptome wie Angst in der Brust, Kurzatmigkeit oder Herzrasen können ebenfalls auftreten.
Warum triggern uns manche Menschen?
Die Gründe, warum uns bestimmte Menschen triggern, sind vielfältig und hängen von der individuellen Situation und der Person ab. Oftmals liegt die Ursache in der Speicherung unangenehmer Situationen in der Vergangenheit, auch Traumata genannt.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Person, die uns triggert, lediglich ein Gefühl auslöst, das bereits in uns vorhanden ist. Sie triggert ein Gefühl an, das beispielsweise in der Kindheit oder Jugendzeit geprägt wurde.
Menschen, die uns triggern, zeigen uns auf, dass noch etwas im Unterbewusstsein gespeichert ist, das nicht geheilt ist.
Wie reagiert der Körper auf einen Trigger?
Sobald ein Trigger seine Wirkung entfaltet, werden Betroffene in die Situation hineinkatapultiert. Es erfolgt die Reaktion, die das traumatische Geschehen charakterisiert hat, jedoch für die aktuellen Umstände unangemessen ist. Neben Gefühlen von Ohnmacht, Panik oder Wut reagiert auch der Körper.
Schweißausbrüche, erhöhte Pulsfrequenz, Kurzatmigkeit und Herzbeschwerden können auftreten. Einige Betroffene zittern oder leiden an Schwindel, der in einen Schwächefall münden kann. Auch körperliche Schmerzen, Starre, Störungen in der Motorik oder Zustände der Depersonalisation können auftreten.
Wie können wir lernen, mit Triggern umzugehen?
Der Umgang mit Triggern erfordert Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, die eigenen Trigger zu identifizieren und zu verstehen, welche Emotionen und Reaktionen sie auslösen.
Strategien zur Bewältigung von Triggern können sein:
- Achtsamkeit: Im Moment präsent sein und die eigenen Gefühle und Körperempfindungen wahrnehmen.
- Distanzierung: Sich aus der Situation entfernen, um Abstand zu gewinnen.
- Selbstberuhigung: Techniken wie tiefes Atmen oder Entspannungsübungen anwenden.
- Professionelle Hilfe: Eine Therapie in Anspruch nehmen, um die Ursachen der Trigger zu bearbeiten.
Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Es gibt viele Wege, um sich emotionalen Ballast zu entledigen und sich selbst zu helfen. Ein wichtiger Schritt ist, sich seinen Selbstwertgefühl zu stärken, denn wer mit sich selbst im Reinen ist, wird seltener von unerwarteten Reizen aus der Bahn geworfen. Um die eigenen Gefühle besser zu verstehen, kann es hilfreich sein, die Bewusstseinsebenen zu verstehen und sich damit auseinanderzusetzen.
Trigger als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung
Obwohl Trigger unangenehme Erfahrungen auslösen können, bieten sie auch die Chance, sich mit ungelösten Konflikten auseinanderzusetzen und zu wachsen. Indem wir lernen, unsere Trigger zu verstehen und zu bewältigen, können wir unsere emotionale Widerstandsfähigkeit stärken und ein erfüllteres Leben führen.
Es ist ein Zeichen von Stärke, sich seinen Ängsten und Verletzungen zu stellen und aktiv an der eigenen Heilung zu arbeiten. Mit der richtigen Unterstützung und den passenden Strategien können wir lernen, Trigger nicht als Bedrohung, sondern als Wegweiser zu einem tieferen Verständnis von uns selbst zu sehen.
Indem Sie sich Ihren eigenen Triggern stellen und lernen, mit ihnen umzugehen, können Sie Ihre emotionale Erschöpfung verstehen und einen wichtigen Schritt in Richtung mehr innerer Ruhe und Gelassenheit gehen.
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