Im Leben begegnen uns immer wieder Herausforderungen, die uns aus dem Gleichgewicht bringen können – sei es in der Schule, im Beruf oder im persönlichen Umfeld. Gerade in Zeiten des Wandels, geprägt von gesellschaftlichen Veränderungen, steigendem Leistungsdruck und globalen Krisen, suchen viele Menschen nach effektiven Wegen, um innere Stärke und Klarheit zu finden. Coaching bietet hier eine wertvolle Unterstützung, die nicht auf Krankheit abzielt, sondern auf die Entwicklung von Potenzialen und die Bewältigung spezifischer Probleme.

Besonders für Kinder und Jugendliche, die sich in einer prägenden Phase befinden, sind solche Angebote von unschätzbarem Wert. Es geht darum, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um mit Stress umzugehen, Konflikte zu lösen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Doch auch für Erwachsene bietet systemisches Coaching, wie die Arbeit mit dem Systembrett, einzigartige Möglichkeiten, festgefahrene Muster zu erkennen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Die Vielseitigkeit des Coachings: Mehr als nur Problemlösung

Coaching, insbesondere im Kontext der persönlichen Entwicklung, ist ein breites Feld, das über die reine Problembehebung hinausgeht. Es dient dazu, die Selbstregulation zu fördern, Resilienz aufzubauen und individuelle Stärken zu erkennen. Für Kinder und Jugendliche ist es ein essenzielles Werkzeug, um Herausforderungen wie Schulstress, Mobbing oder Trennungserfahrungen der Eltern zu meistern und dabei wichtige Ressourcen zu entdecken.

Die Themen, die im Coaching behandelt werden können, sind vielfältig und individuell auf die Bedürfnisse der Klient:innen zugeschnitten. Es geht darum, Blockaden zu lösen, Lernprozesse zu erleichtern und den Weg zu persönlichen Zielen zu ebnen. Auch für Eltern bietet Coaching Unterstützung und Begleitung, um das Familiensystem zu stärken und eine positive Entwicklung zu ermöglichen.

• Hilfe bei Schulstress und Leistungsdruck
• Entwicklung von effektiven Strategien zur Stressbewältigung
• Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit durch Resilienztraining
• Unterstützung bei der Bewältigung von Konflikten im Alltag
• Beratung und Begleitung im Umgang mit Mobbing-Erfahrungen
• Steigerung des Selbstbewusstseins und der Selbstsicherheit
• Beratung und Begleitung von Eltern in Erziehungsfragen
• Unterstützung bei der Suche nach persönlichen Zielen und Visionen
• Auflösung innerer Blockaden, die den Fortschritt behindern
• Erleichterung von Lernprozessen und Verbesserung der Lernstrategien
• Begleitung bei der Verarbeitung von Trennungserfahrungen der Eltern
• Hilfestellung bei Wohnort- und Schulwechseln
• Herausarbeiten individueller Stärken und Fähigkeiten
• Unterstützung bei der Studien- oder Berufswahl
• Förderung der Kommunikationsfähigkeit innerhalb der Familie
• Entwicklung von Strategien für ein erfüllteres Leben

Die Wahl des richtigen Coaching-Ansatzes hängt stark vom Alter und dem Entwicklungsstand der Klient:innen ab. Ein individuelles Vorgehen ist entscheidend, um die passenden „Schuhe“ für die gemeinsame Reise zu finden und wirksame Ergebnisse zu erzielen.

Das Systembrett als Spiegel der Innenwelt: Probleme sichtbar machen

Eine besonders wirkungsvolle Methode im Coaching ist die Arbeit mit dem Systembrett, auch Familienbrett genannt. Es ermöglicht, komplexe Situationen und innere Befindlichkeiten auf eine visuelle und greifbare Weise darzustellen. Durch das Aufstellen von Figuren, Bausteinen oder anderen Symbolen können Klient:innen ihre Beziehungen, Probleme und Wünsche im Außen sichtbar machen.

Das Systembrett bietet einen geschützten Raum, in dem man sich spielerisch einem Thema nähern kann, ohne den Druck, etwas „richtig“ oder „falsch“ zu machen. Es geht darum, die eigene Perspektive zu visualisieren und so neue Informationen über sich selbst und die Situation zu gewinnen. Oftmals ergeben sich dabei ganz unerwartete Lösungswege, die im bloßen Gespräch verborgen geblieben wären.

Die Kraft der Visualisierung: Ein Fallbeispiel

Stellen wir uns einen Jungen vor, der nach einem Umzug Schwierigkeiten hat, sich in der neuen Wohnung einzuleben. Die Mutter wünscht sich die Arbeit mit dem Systembrett, da sie selbst gute Erfahrungen damit gemacht hat. Das Entscheidende hierbei ist, dass sowohl der Junge als auch die Mutter die Beratung wünschen, denn die Motivation aller Beteiligten ist essenziell für den Erfolg.

Nach einer kurzen Aufwärmphase wird dem Jungen das Angebot gemacht, seine momentane Situation auf dem Brett darzustellen. Es wird betont, dass es nicht um Perfektion geht, sondern darum, wie er die Situation spontan empfindet. Im Raum stehen verschiedene Figuren und Materialien zur Verfügung, die einen leichten Zugang ermöglichen.

Unerwartete Einblicke: Wenn das Brett die Wahrheit spricht

Der Junge beginnt, Bausteine auf dem Brett anzuordnen – und es entsteht der Grundriss der neuen Wohnung. Anschließend platziert er Figuren der Familienmitglieder in den einzelnen Räumen. Das Besondere daran ist, dass jeder für sich allein in einem separaten Raum sitzt: der Junge in seinem Zimmer, die Mutter in der Küche, der Bruder am Computer und der Vater im Büro.

Diese visuelle Darstellung ist für die Mutter ein enormer Informationsgewinn. Sie erkennt, dass ihr Sohn sich in der größeren Wohnung einsam fühlt, was ihr zuvor nicht bewusst war. Die Kommunikation über das Brett ermöglicht einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt des Jungen, der verbal vielleicht nicht so ausgedrückt werden könnte. Diese nonverbale Mitteilung trifft die Mutter zutiefst und führt zu einem echten Gespräch zwischen Mutter und Sohn, das kaum weiterer Moderation bedarf. Hier zeigt sich die transformative Kraft des Perspektivenwechsels.

Der spielerische Zugang und seine Bedeutung

Der spielerische Aspekt des Systembrettes ist ein großer Vorteil, da er sowohl Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen den Zugang zu schwierigen Themen erleichtert. Figuren, kleine Tiere und Holzklötze schaffen eine Verbindung zur Kindheit und zum Spiel, was eine gewisse Leichtigkeit in den Prozess bringt. Dies hilft auch Coachenden, sich vor eigenen Projektionen oder voreiligen Lösungsansätzen zu schützen, da die Klient:innen ihre eigene „Wahrheit“ auf dem Brett kreieren.

Ein wichtiger Grundsatz bei der Arbeit mit dem Systembrett ist, dass nur die Klient:innen selbst Veränderungen auf dem Brett vornehmen dürfen. Die aufgestellten Figuren repräsentieren ihre Innenwelt, und nur sie haben das Recht, diese zu verändern. Am Ende einer Sitzung wird der/die Klient:in daher gebeten, die Aufstellung selbst aufzulösen oder die Figuren wegzuräumen, um den Prozess bewusst abzuschließen.

Die Arbeit mit dem Systembrett ist eine kraftvolle Methode, um innere Prozesse sichtbar zu machen und neue Wege zur Lösung zu finden. Es ist ein Werkzeug, das nicht nur Probleme aufdeckt, sondern auch Ressourcen und Lösungen visuell präsentieren kann.

Für weitere Einblicke in die psychologische und persönliche Entwicklung, die Ihnen helfen können, Ihr volles Potenzial zu entfalten, besuchen Sie auch unseren Artikel über Journaling als Kompass zur Selbstreflexion oder erfahren Sie mehr über psychologische Einsichten zur Überwindung von Faulheit.