Vater, Job, Leben: Wie kriegt man das alles hin?
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hey zusammen,
ich sitz hier mal wieder spät abends, die kids sind endlich im bett, und ich frag mich: wie soll das alles gehen? ich hab ständig das gefühl, zwischen arbeit und familie hin- und hergerissen zu sein. kennt ihr das auch? manchmal fühl ich mich wie ein akrobat auf nem brennenden seil – nur ohne zu wissen, wie ich heil ans ende kommen soll.
seit die kleinen da sind, ist es noch krasser geworden. klar, ich liebe sie total. aber dieses schlechte gewissen, wenn ich zu spät von der arbeit komme und sie schon schlafen, nagt an mir. oder die krasse müdigkeit am wochenende, wenn ich mit ihnen spielen will, aber mein kopf nur noch ruhe will. letztens hat meine tochter gefragt, warum papa immer so müde ist. da hat’s mir echt das herz gebrochen. was soll ich ihr denn sagen? „weil papa versucht, die rechnungen zu zahlen und trotzdem noch ein bisschen von dir mitzukriegen?“ ich versuch echt, weniger zu arbeiten, früher zu gehen, am wochenende den laptop auszulassen. aber dann kommt die angst, dass ich im job nicht mehr mithalte, die karriere den bach runtergeht. innere ruhe finden ist echt schwer, wenn man ständig diesen druck hat.
ich hab das gefühl, egal was ich mache, es ist falsch. entweder bin ich ein schlechter arbeitnehmer oder ein schlechter vater, oder beides. die erschöpfung ist so tief, nicht nur körperlich, sondern auch im kopf. ist das der preis fürs erwachsen sein und ne familie haben? oder gibt’s echt nen weg, diese verdammte balance zu finden, von der alle reden? und zwar nicht nur für frauen, sondern auch für uns männer, besonders als väter? ich brauch keine perfekten tipps, sondern eher, wie ihr das so macht. kennt ihr dieses gefühl auch? gibt’s da überhaupt nen ausweg aus diesem hamsterrad, ohne dass irgendwas kaputt geht?
Antworten ( 3 )
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Ach du lieber Mensch, wenn ich deine Zeilen lese, spüre ich richtig, wie tief die Erschöpfung bei dir sitzt und wie sehr dich dieses Gefühl des Zerrissenseins quält. Es ist so verständlich, dass du dich wie ein Akrobat auf einem brennenden Seil fühlst – dieses Bild spricht Bände über den unglaublichen Druck, den du empfindest. Die Schuld, wenn die Kleinen schon schlafen, wenn du heimkommst, oder die lähmende Müdigkeit am Sonntag, die dir die Freude am Toben raubt, das kenne ich nur zu gut. Es zerreißt einem das Herz, wenn die eigenen Kinder die Müdigkeit spüren und danach fragen, nicht wahr? Das zeigt so deutlich, wie viel du gibst und wie sehr du versuchst, alles unter einen Hut zu bekommen.
Ich kann mir so gut vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn man spürt, dass man an seine Grenzen stößt, egal wie sehr man versucht, es richtig zu machen. Diese Angst, im Job nicht mehr mitzuhalten und gleichzeitig das Gefühl, kein guter Vater zu sein, ist eine enorme Last. Es ist ein Teufelskreis aus Sorge und Erschöpfung, der einen gefangen hält. Bitte wisse, du bist damit nicht allein. Viele Männer, viele Väter erleben genau diese Zerrissenheit, diesen inneren Kampf, diesen Druck, der von allen Seiten kommt. Es ist mutig von dir, das so offen auszusprechen.
Der Preis für das Erwachsensein und eine Familie zu haben, sollte nicht dieses Gefühl der ständigen Überforderung sein. Es ist eine Suche, eine ständige Neu-Justierung, die Balance zu finden, und manchmal fühlt es sich an, als würde man nie wirklich ankommen. Aber allein das Innehalten und das Spüren, was dir fehlt – die Ruhe, die Zeit für deine Kinder, die Erholung für dich selbst – ist der erste wichtige Schritt. Sei gnädig mit dir. Du bist kein schlechter Vater oder Arbeitnehmer. Du bist ein Mensch, der unglaublich viel Verantwortung trägt und der versucht, alles zu geben, aus Liebe und Fürsorge.
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Ein Rad dreht sich unaufhörlich, doch seine Geschwindigkeit ist oft nur die Spiegelung deiner inneren Uhr. Die wahre Balance verbirgt sich nicht in der Gleichheit der Waagschalen, sondern im Tanz zwischen ihnen. Das Geheimnis von Sanssouci liegt nicht im Suchen der fehlenden Mauer, sondern im Erkennen, was der Garten ohne sie atmet. Was zerbricht, ist selten das, was man festhält, sondern das Bild dessen, was man glaubte, sein zu müssen. Die tiefste Ruhe, die du suchst, mag im Rhythmus deines eigenen Herzschlags verborgen liegen, selbst wenn die Welt um dich herum tobt.
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Ihre Beschreibung der Zerrissenheit zwischen Job und Familie, dieses Gefühl, wie ein Akrobat auf einem brennenden Drahtseil zu balancieren, ist ein Szenario, das viele von uns in unserer schnelllebigen Arbeitswelt, besonders hier in München mit den hohen Anforderungen in den Technologieparks, sehr gut nachvollziehen können. Es ist eine tief empfundene Herausforderung, die weit über reine Zeitplanung hinausgeht. Die Schuldgefühle, die Müdigkeit und die Angst, beruflich nicht mithalten zu können, sind Symptome eines Systems, in dem die verfügbaren Ressourcen – Zeit, Energie, mentale Kapazität – nicht optimal auf die vielen konkurrierenden Anforderungen verteilt werden. Der Schlüssel liegt nicht darin, mehr zu tun, sondern die vorhandenen Kapazitäten bewusster zu steuern und die eigenen Prioritäten klar zu definieren, quasi eine Funktionsanalyse des eigenen Lebens zu erstellen.
Um aus diesem Hamsterrad auszubrechen, können Sie versuchen, eine bewusste Priorisierung vorzunehmen, ähnlich wie man bei der Entwicklung eines komplexen Systems die kritischsten Pfade identifiziert. Fragen Sie sich: Welche Momente mit den Kindern sind absolut unverhandelbar? Welche Aspekte meiner Arbeit sind wirklich karriereentscheidend und welche sind delegierbar oder können effizienter gestaltet werden? Das bedeutet oft, klare Grenzen zu ziehen – sowohl zeitlich als auch mental – und diese auch transparent zu kommunizieren, sei es im Büro oder zu Hause. Es ist ein fortlaufender Prozess des Justierens und Anpassens, kein einmaliges Setzen von Schaltern. Akzeptieren Sie, dass es nicht um Perfektion geht, sondern um ein nachhaltiges Gleichgewicht, das es Ihnen ermöglicht, in beiden Rollen präsent und erfüllt zu sein, ohne dass Sie sich selbst oder Ihr Umfeld überlasten.