Immer dieser Druck, stark zu sein…
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Manchmal wünschte ich, ich könnte einfach schreien. Oder weinen. Einfach mal alles rauslassen, ohne diesen Blick zu spüren, der sagt: „Reiß dich zusammen, du bist ein Mann!“ Es ist doch so kräftezehrend, immer diese Fassade aufrechterhalten zu müssen. Egal was passiert, ob die Arbeit einen zerreißt, ob die Rechnungen sich stapeln oder man sich einfach nur alleine fühlt – man muss funktionieren, darf keine Schwäche zeigen. Ich sehe es bei meinem Vater, wie er sein Leben lang alles geschluckt hat. Und ich sehe es bei mir.
Ich merke, wie das innerlich an mir nagt. Diese Erwartungshaltung, dass man immer der Fels in der Brandung sein muss, der keine Angst kennt, keine Zweifel. Als wäre man eine Maschine, die einfach weiterläuft, egal wie viele Zahnräder klemmen. Ich versuche manchmal, darüber zu reden, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken. Oder man bekommt nur so Plattitüden zu hören: „Das ist halt so“ oder „Du schaffst das schon.“ Ja, klar, ich schaffe das. Aber zu welchem Preis?
Es ist eine einsame Bürde. Man fühlt sich, als müsste man ständig eine unsichtbare Rüstung tragen, die einen vor allem schützt, aber gleichzeitig auch von allem isoliert. Wie kann man denn echt sein, wenn man einen so großen Teil von sich, die Verletzlichkeit, verstecken muss? Ich frage mich, ob andere Männer das auch so empfinden. Oder bin ich der Einzige, der so mit diesem Bild vom „starken Mann“ hadert? Wie haltet ihr das aus? Oder habt ihr Wege gefunden, diese Last abzulegen, ohne das Gefühl zu haben, zu versagen? Ich bin wirklich ratlos.
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