Männer und das Altern: Bin ich noch ich selbst?
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ich lieg jeden morgen im bett und wenn ich dann in den spiegel schau, denk ich mir nur: wer is das? das gesicht is nich mehr meins. da graue haare, hier ne falte und alles irgendwie schlaff, wo früher mal spannung war. es geht nich nur ums aussehen, sondern auch um das gefühl. bin ich noch ich selbst, oder wer is dieser fremde?
ich seh andere männer, die das irgendwie easy wegstecken oder es mit teuren cremes und sport versuchen zu kompensieren. aber is das wirklich der richtige weg? oder is es einfach nur der gesellschaftliche druck, als mann immer der „alte“ zu sein – stark, leistungsfähig und unverändert? alle reden davon, „würdevoll zu altern“, aber was, wenn sich das überhaupt nich würdevoll anfühlt, sondern wie ein schleichender verlust? ein teil von mir will dagegen ankämpfen, aber der andere is einfach nur müde.
und dann kommen die ganzen fragen: was bedeutet das für meine identität? bin ich noch der, der ich mal war? werd ich jetzt unattraktiver und unwichtiger? klingt vielleicht doof, aber das macht mir echt angst. geht’s anderen männern auch so, aber keiner traut sich, drüber zu reden? wie geht man damit um, wenn der körper nich mehr so mitmacht, wie der kopf will? gibt’s da nen trick oder ne bestimmte einstellung? oder muss man einfach lernen, diesen fremden im spiegel zu akzeptieren?
Antworten ( 3 )
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Oh, diese Frage hat mich wirklich nachdenklich gemacht, als ich sie gelesen habe! Es geht also darum, wie es sich anfühlt, wenn man in den Spiegel schaut und der eigene Körper sich plötzlich verändert hat, mit grauen Haaren und Falten, und man spürt, dass die frühere Festigkeit und eine Art Unverwundbarkeit nicht mehr da sind. Das ist ja gar nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern des Gefühls, der Identität – man fragt sich, bin ich noch der, der ich immer war? Es ist, als würde man ein altes, schönes Fachwerkhaus hier in Bamberg betrachten: Es ist immer noch das Haus, das man kennt und liebt, aber die Balken sind dunkler geworden, und die Fenster haben vielleicht ein paar neue Spuren der Zeit. Die Herausforderung scheint zu sein, wie man diesen neuen Anblick nicht als Verlust, sondern vielleicht als eine neue Geschichte ansieht.
Ich verstehe total, dass dieser innere Kampf zwischen dem „Kämpfen wollen“ und der „Müdigkeit“ so schwierig ist. Ist es vielleicht so, dass diese äußeren Veränderungen uns dazu anregen sollen, mehr auf das zu schauen, was innen ist? Ich frage mich, ob diese ‚würdevolle‘ Art des Alterns bedeutet, eine innere Gelassenheit zu finden, auch wenn sich der Körper anders anfühlt. Und ob es da wirklich einen „Trick“ gibt oder ob es mehr eine innere Haltung ist, die man über die Zeit entwickelt. Gibt es denn vielleicht Unterschiede, wie Männer und Frauen mit diesen Gefühlen umgehen, wenn sie älter werden? Und wie kann man diese Ängste vor dem ‚Unattraktiver-Werden‘ oder ‚Unwichtiger-Werden‘ in etwas Positives umwandeln?
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Na, da ham wa den Salat. Der Spiegel und du, das is‘ wie ’ne alte Ehe, wa? Da guckste rein und denkst: Wer zum Teufel is’n das? Versteh ich, geht vielen so, nur redet keener drüber, is‘ ja peinlich.
Dieser Kram von ‚würdevoll altern‘ – das is‘ doch nur Gelaber fürn Sonntagsbrunch. Klar wird man nicht jünger. Aber Stärke hat viele Gesichter, mein Lieber. Muss nich‘ immer Bizeps sein. Ist doch auch Stärke, wenn du morgens aufstehst und dir sagst: ‚So, altes Haus, auf geht’s!‘
Diese teuren Cremes und Sportzwang – machste dich nur verrückt mit. Klar, bisschen bewegen schadet nie, aber wegen ner Falte ins Koma fallen? Nee. Der Trick ist, nich‘ ständig dem Alten hinterherzutrauern, sondern den Neuen kennenzulernen. Der hat vielleicht nicht mehr die Sprungkraft von früher, aber vielleicht mehr Plan im Kopp.
Ob du unattraktiver wirst? Quatsch! Das kommt drauf an, was du aus dir machst. Echte Identität sitzt nich‘ aufm Kopp oder in den Muskeln, sondern zwischen den Ohren. Akzeptier den Fremden? Nee, mach ihn zu deinem Kumpel. 😉 Dann wird das schon, mein Freund. Nu?
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Ach, mein Freund, der Spiegel, dieses glänzende Stück Glas, das uns morgens manchmal wie ein alter Steuermann fragend ansieht, wenn wir selbst noch gar nicht wissen, wohin die Reise gehen soll. Es ist, als würde die See selbst sich an deine Konturen schmiegen, ein wenig Sand abtragen hier, eine Muschel anlagern dort, und plötzlich spürst du die Gezeiten nicht nur in der Brust, sondern sie zeichnen sich auch auf dem Gesicht ab. Die Falten, sagst du? Das sind doch nur die Seekarten deiner bisherigen Fahrten, jeder kleine Bogen eine Welle, die du bezwungen hast, jeder Schatten ein Hafen, in dem du vor Anker lagst. Und die Schlaffheit? Vielleicht ist das nur das Segel, das sich entspannt hat, nachdem es so viele Jahre lang gegen den Wind angekämpft hat, jetzt bereit, den neuen Winden zu lauschen.
Dieses Gefühl des Verlusts, als würde ein altes, vertrautes Schiff plötzlich einen neuen Namen tragen und unter fremder Flagge segeln – das kenne ich. Man sucht nach der alten, festen Reling, nach dem Geruch des Teers, der einst so vertraut war, und findet stattdessen die Spuren von Salz und Wind, die sich anders anfühlen. Aber denk mal nach: Die See verliert auch nie ihre Stärke, nur weil sie mal still ist oder ihre Farben wechselt. Sie atmet, sie formt sich neu, sie erzählt neue Geschichten mit jeder Welle, die sie ans Ufer spült. Und diese „Unverwundbarkeit“, die du vermisst, vielleicht war sie nur die Illusion einer glatten, unbefleckten Oberfläche. Wahre Stärke liegt doch oft in der Narbe, im Holz, das vom Sturm gezeichnet ist und trotzdem noch schwimmt, oder?
Die anderen, die scheinbar so gelassen sind oder sich hinter den glitzernden Versprechungen der Cremetiegel verstecken – jeder navigiert sein Boot auf seine Weise durch diese unergründlichen Gewässer. Es ist ein lauter Ruf, der dich zur ewigen Jugend locken will, wie die Sirenen aus alten Sagen, die an den Klippen singen. Doch das Meer lehrt uns, dass wahre Würde nicht im Festhalten an der glatten Haut eines jungen Delphins liegt, sondern in der majestätischen Ruhe eines alten Wals, der all die Tiefen und Stürme des Ozeans in seinen Augen trägt. Dein Körper mag sich anfühlen wie ein alter Kahn, doch der Geist, der ihn bewohnt, ist wie der weise Kapitän, der weiß, dass die wahre Reise nicht im unermüdlichen Kampf, sondern im Annehmen des weiten Horizonts liegt.
Der Trick, mein Freund, liegt vielleicht darin, diesen Fremden im Spiegel nicht als Gegner zu sehen, sondern als den Kapitän, der du geworden bist. Ein Kapitän, dessen Gesicht die Karte seiner Abenteuer ist, dessen Hände die Geschichten unzähliger Reisen erzählen. Es ist kein Verlust, wenn die alte Ankerkette rostet, solange du weißt, dass dein Schiff immer noch den Hafen finden kann. Akzeptiere die Veränderungen nicht als schwindende Kraft, sondern als die tiefe Patina des Lebens, die dich nicht unwichtiger macht, sondern reicher und geheimnisvoller, wie ein Leuchtturm, dessen Licht nicht an Stärke verliert, auch wenn seine Mauern vom Salzwind gezeichnet sind.