Jetzt Registrieren

Login

Passwort Vergessen

Passwort vergessen? Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse. Sie erhalten einen link und erstellen ein neues Passwort per E-Mail.

Frage hinzufügen

Login

Jetzt Registrieren

Indem Sie sich auf unserer Website registrieren, können Sie Ihr eigenes Profil erstellen. Sie können Fragen beantworten oder selbst Fragen stellen – entweder mit Ihrem Profil oder anonym, ganz wie Sie möchten.Zusätzlich erhalten Sie Zugang zu exklusiven Inhalten, können andere Mitglieder kontaktieren und an spannenden Diskussionen teilnehmen. Werden Sie Teil unserer Community und gestalten Sie sie aktiv mit! Indem Sie sich uns anschließen, können Sie Inhalte entdecken, die Ihre persönliche Entwicklung und Ihr psychologisches Wohlbefinden fördern.

Lästern am Arbeitsplatz: Psychologie & Strategien

Lästern am Arbeitsplatz: Psychologie & Strategien

Das giftige Flüstern in der Kaffeeküche, der vielsagende Blick über den Bildschirm – Lästern am Arbeitsplatz ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das weit mehr als nur schlechte Stimmung verbreitet. Es untergräbt das Vertrauen, zerstört die Moral und kann Karrieren nachhaltig schädigen. Doch anstatt sich ohnmächtig zu fühlen, können Sie die Dynamik dahinter verstehen und lernen, aktiv gegenzusteuern.

Dieser Artikel beleuchtet die psychologischen Wurzeln von Klatsch und Tratsch, zeigt die ernsten Konsequenzen auf und gibt Ihnen konkrete, umsetzbare Strategien an die Hand, um die Lästerfalle zu umgehen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.

Was steckt hinter dem Flurfunk? Klatsch, Lästern, Mobbing

laestern am arbeitsplatz psychologie strategien 1

Umgangssprachlich werfen wir oft alles in einen Topf, doch es gibt feine, aber entscheidende Unterschiede zwischen den Begriffen. Sie klar voneinander abzugrenzen, ist der erste Schritt, um die Situation richtig einschätzen zu können.

  • Klatsch & Tratsch: Dies beschreibt oft eine neutrale bis harmlose Form der Unterhaltung über abwesende Personen. Es geht um den Austausch von Informationen, die nicht zwangsläufig negativ sein müssen. Der „Flurfunk“ fällt oft in diese Kategorie und dient dem informellen Informationsfluss.
  • Lästern: Hier kommt eine klar negative und abwertende Absicht ins Spiel. Beim Lästern äußert man sich boshaft oder kritisch über eine Person, um sie schlechtzumachen. Das Ziel ist oft, sich selbst aufzuwerten oder Allianzen zu schmieden.
  • Mobbing: Lästern kann eine Form von Mobbing sein, wenn es systematisch, wiederholt und gezielt geschieht, um eine Person auszugrenzen, zu demütigen und seelisch zu verletzen. Mobbing umfasst oft auch andere Schikanen wie das Vorenthalten von Informationen oder die Zuweisung sinnloser Aufgaben.

Während harmloser Klatsch Teil des sozialen Miteinanders sein kann, ist die Grenze zum verletzenden Lästern fließend. Sobald eine Person herabgewürdigt wird, ist eine rote Linie überschritten.

Die Psychologie des Lästerns: Warum wir es tun

Niemand gibt gerne zu, über andere herzuziehen, und doch ist es ein tief menschliches Verhalten. Die Evolutionspsychologie liefert hierfür zwei zentrale Erklärungen, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen.

Sozialer Kitt und Gruppenzugehörigkeit

In der Geschichte der Menschheit war der Informationsaustausch über andere Gruppenmitglieder überlebenswichtig. Wer war vertrauenswürdig? Wer hielt sich nicht an die Regeln? Klatsch diente als eine Art soziales Kontrollinstrument, das den Zusammenhalt der Gruppe stärkte. Indem man sich über eine dritte Person austauscht, schafft man eine kurzfristige Verbindung und ein Gefühl der Exklusivität mit seinem Gesprächspartner. Man teilt ein „Geheimnis“ und grenzt sich gemeinsam von anderen ab.

Konkurrenzkampf und Selbstaufwertung

Die andere Seite der Medaille ist weniger schmeichelhaft. Lästern ist auch eine verdeckt aggressive Taktik im Konkurrenzkampf. Ob es um die nächste Beförderung, die Anerkennung durch den Chef oder soziale Beliebtheit geht – indem man den Ruf eines Konkurrenten beschädigt, versucht man, die eigene Position zu stärken. Dieses Verhalten wurzelt oft in einem geringen Selbstwertgefühl. Wer mit sich selbst im Reinen ist, hat es nicht nötig, andere schlechtzumachen, um sich besser zu fühlen.

Die unsichtbaren Kosten: Folgen von Lästern im Job

laestern am arbeitsplatz psychologie strategien 2

Auch wenn es sich zunächst harmlos anfühlt, richtet gehässiges Lästern auf lange Sicht erheblichen Schaden an – und zwar für alle Beteiligten.

  • Für das Opfer: Die Folgen für Betroffene sind verheerend. Ständige Negativität und Ausgrenzung führen zu Stress, Angstzuständen, schwindendem Selbstvertrauen und können in Depressionen oder Burnout münden. Die Arbeitsleistung leidet, und die psychische Gesundheit wird massiv beeinträchtigt.
  • Für den Lästernden: Wer ständig über andere herzieht, entlarvt sich selbst als unzuverlässig und nicht vertrauenswürdig. Kollegen und Vorgesetzte werden auf Abstand gehen, da sie annehmen müssen, dass auch über sie gelästert wird, sobald sie den Raum verlassen. Dies kann karrieretechnisch in einer Sackgasse enden und zu Abmahnungen führen.
  • Für das Team und das Unternehmen: Eine Lästerkultur vergiftet das gesamte Arbeitsklima. Sie zerstört Vertrauen, behindert die offene Kommunikation und lähmt die Produktivität. Statt an gemeinsamen Zielen zu arbeiten, sind die Mitarbeiter mit internen Grabenkämpfen beschäftigt.

Die negativen Auswirkungen von Gerüchten und übler Nachrede sind eine Form psychologischer Aggression, die nicht unterschätzt werden darf.

So entkommen Sie der Lästerfalle: 5 effektive Strategien

Es erfordert Mut und Integrität, sich dem negativen Strudel zu entziehen. Doch mit klaren Verhaltensweisen können Sie nicht nur sich selbst schützen, sondern auch zu einer positiveren Kultur beitragen.

1. Umlenken statt mitmachen

Wenn ein Kollege beginnt, negativ über eine abwesende Person zu sprechen, steigen Sie nicht darauf ein. Weigern Sie sich, den Ball aufzunehmen. Sagen Sie stattdessen etwas Positives über die Person oder lenken Sie das Gespräch bewusst auf ein neutrales, arbeitsbezogenes Thema. Eine einfache Formulierung wie: „Lass uns lieber über das Projekt X sprechen, da brauchen wir eine Lösung“ kann Wunder wirken.

2. Der Fakten-Check: Nur bei der Wahrheit bleiben

Verbreiten Sie niemals Gerüchte oder Halbwahrheiten. Fragen Sie sich immer: „Weiß ich das wirklich oder habe ich es nur gehört?“ Wenn Sie Informationen weitergeben, stellen Sie sicher, dass diese Fakten sind und für die Zusammenarbeit relevant sind. Gerüchte sind wie ein Virus – stoppen Sie die Verbreitung bei sich selbst.

3. Verschwiegenheit als Stärke nutzen

Behandeln Sie vertrauliche Informationen – seien sie geschäftlicher oder privater Natur – mit absoluter Diskretion. Wenn Ihnen ein Kollege etwas im Vertrauen erzählt, ist dieses Vertrauen heilig. Wer als verschwiegen und integer gilt, wird nicht nur als Mitarbeiter, sondern auch als Mensch geschätzt.

4. Die „Würde-ich-es-ihr-ins-Gesicht-sagen?“-Regel

Dies ist der ultimative Lackmustest. Bevor Sie etwas über eine Person sagen, stellen Sie sich vor, sie stünde direkt neben Ihnen. Würden Sie den Satz immer noch genauso formulieren? Wenn die Antwort Nein lautet, behalten Sie ihn für sich. Diese einfache Regel verhindert 99 % aller Lästereien. Anhaltende Stressoren im modernen Berufsleben entstehen oft durch solche unterschwelligen Konflikte.

5. Lästernde Kollegen höflich konfrontieren

Wenn ein einfaches Umlenken nicht hilft, ist eine klare Positionierung gefragt. Sie müssen niemanden angreifen, aber Sie können Ihre Grenzen aufzeigen. Sagen Sie ruhig und bestimmt: „Ich fühle mich unwohl dabei, so über Anna zu sprechen. Sie ist nicht hier, um sich zu verteidigen. Lasst uns das Thema wechseln.“ Das erfordert Mut, signalisiert aber unmissverständlich Ihre Haltung.

Eine Kultur des Respekts aktiv gestalten

laestern am arbeitsplatz psychologie strategien 3

Lästern am Arbeitsplatz ist kein unabwendbares Schicksal, sondern das Ergebnis vieler kleiner Entscheidungen einzelner Mitarbeiter. Jedes Mal, wenn Sie sich entscheiden, nicht mitzumachen, ein Gerücht zu stoppen oder etwas Positives zu sagen, tragen Sie aktiv zu einem gesünderen und produktiveren Arbeitsumfeld bei. Es geht darum, eine Kultur zu schaffen, in der Probleme direkt und respektvoll angesprochen werden, anstatt hinter dem Rücken anderer. Seien Sie der Wandel, den Sie sich in Ihrem Team wünschen.

Über EmiliaWagProfessional

Verbindet auf dieser Plattform akademisches Wissen aus dem abgeschlossenen Psychologiestudium mit praktischen Einblicken aus ihrer aktuellen klinischen Tätigkeit.Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tiefenpsychologie, Bewusstseinsprozesse und persönliches Wachstum.

Folgen Sie Mir

Lassen Sie eine Antwort

13 + 7 = ?

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das bestmögliche Nutzererlebnis zu bieten und unsere Website zu optimieren. Mit Klick auf 'Alle akzeptieren' stimmen Sie der Nutzung aller Cookies zu.
Alle akzeptieren