
Kinder ziehen aus: Das Empty-Nest-Syndrom verstehen & überwinden
Wenn die Kinder das Elternhaus verlassen, um ihre eigenen Wege zu gehen, ist dies ein Meilenstein – nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für die Eltern. Was eigentlich ein Grund zur Freude sein sollte, wird für viele zu einer unerwarteten emotionalen Herausforderung: dem Empty-Nest-Syndrom. Schlaflosigkeit, Traurigkeit und eine tiefe Lustlosigkeit können die Folgen sein, wenn das einst belebte Zuhause plötzlich leer ist. Doch diese Lebensphase muss nicht zur Krise werden.
In diesem Expertenbeitrag beleuchten wir, was genau das Empty-Nest-Syndrom auszeichnet, welche Anzeichen darauf hindeuten und wie Betroffene aktiv gegen die aufkommende Leere vorgehen können. Wir zeigen Ihnen Wege auf, wie Sie diesen Übergang positiv gestalten und einen neuen, erfüllten Lebensabschnitt beginnen.
Was ist das Empty-Nest-Syndrom wirklich?

Das sogenannte Empty-Nest-Syndrom beschreibt eine emotionale Verfassung, die Eltern erleben, wenn ihre erwachsenen Kinder das Elternhaus verlassen. Obwohl die Unabhängigkeit des Nachwuchses ein natürlicher und wünschenswerter Schritt ist, kann der plötzliche Wegfall der täglichen Fürsorgeaufgaben und des lebhaften Familienalltags eine tiefe Leere hinterlassen. Es ist mehr als nur vorübergehende Traurigkeit; es ist eine Umstellung des gesamten Lebens. Während einige Eltern die wiedergewonnene Freiheit genießen, empfinden andere den Abschied als schmerzhaften Verlust und fühlen sich innerlich leer.
Diese oft unterschätzte Phase betrifft vor allem jene, deren Leben sich über Jahre oder Jahrzehnte primär um die Kinder drehte. Die plötzliche Ruhe im Haus, das Fehlen der vertrauten Geräusche und Gespräche können das Gefühl der Einsamkeit verstärken. Es ist entscheidend zu verstehen, dass dieses Gefühl normal ist, sich aber nicht zu einem dauerhaften Zustand entwickeln sollte, der das eigene Leben und sogar die Beziehung zum Partner beeinträchtigt.
Anzeichen und Symptome des Empty-Nest-Syndroms erkennen
Woran erkenne ich das Empty-Nest-Syndrom?

Die ersten Tage oder Wochen nach dem Auszug der Kinder sind oft von einer natürlichen Leere und Wehmut geprägt. Dies ist eine normale Reaktion auf eine große Lebensveränderung. Wenn sich diese Gefühle jedoch verfestigen und das Wohlbefinden nachhaltig beeinflussen, können sich spezifische Symptome des Empty-Nest-Syndroms zeigen. Besonders Mütter leiden oft stärker unter der Nest-Leere, da sie traditionell häufig die Hauptrolle in der Kindererziehung und -versorgung innehatten. Der Übergang von aktiver zu passiver Mutterschaft kann eine tiefe emotionale Lücke hinterlassen.
Hinzu kommt, dass der Auszug der Kinder oft zeitlich mit anderen großen Lebensveränderungen wie den Wechseljahren zusammenfällt, was die emotionale Achterbahnfahrt zusätzlich intensivieren kann. Diese Kumulation von Veränderungen macht das Loslassen besonders herausfordernd.
Typische emotionale und körperliche Symptome
Die Auswirkungen des Empty-Nest-Syndroms können vielfältig sein und sich sowohl emotional als auch körperlich manifestieren. Es ist wichtig, diese Anzeichen ernst zu nehmen und nicht zu bagatellisieren.
- Schlaflosigkeit: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, oft begleitet von Grübeln.
- Appetitlosigkeit: Ein Verlust des Interesses am Essen oder eine Veränderung der Essgewohnheiten.
- Antriebslosigkeit: Mangel an Energie und Motivation für alltägliche Aufgaben oder frühere Hobbys.
- Traurigkeit und Wehmut: Ein anhaltendes Gefühl der Niedergeschlagenheit, das über normale Abschiedstrauer hinausgeht.
- Gereiztheit: Eine erhöhte Empfindlichkeit und schnellere Reaktionen auf kleine Ärgernisse.
- Angst und Sorge: Übermäßiges Grübeln über das Wohlergehen der Kinder oder die eigene Zukunft.
Normalerweise ist diese Phase vorübergehend. Sollten sich diese Gefühle jedoch zu einer ernsthaften Depression entwickeln und über Wochen oder Monate anhalten, ist es ratsam, professionelle Hilfe zu suchen. Ein Psychologe kann unterstützen, wenn der Trennungsschmerz nicht nachlässt.
„Das Loslassen unserer Kinder ist eine der schwersten Aufgaben, die wir je haben. Doch es ist auch der Schlüssel zu neuem Wachstum.“
Wege aus der Leere: Was wirklich hilft
Neue Beschäftigungen und Hobbys entdecken
Der Auszug der Kinder schafft eine wertvolle Ressource: Zeit. Diese neu gewonnene Freizeit kann eine wunderbare Chance sein, lang aufgeschobene Wünsche zu verwirklichen. Ein neues Hobby kann eine tolle Herausforderung darstellen und zu einer neuen, erfüllenden Lebensaufgabe werden. Überlegen Sie, was Sie schon immer tun wollten.
- Eine neue Sprache lernen oder alte Kenntnisse auffrischen.
- Handarbeiten, Malen oder Fotografieren als kreativen Ausgleich entdecken.
- Konzerte, Theater oder Kunstausstellungen besuchen.
- Sportliche Aktivitäten wie Yoga, Wandern oder Schwimmen beginnen.
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, Ihren eigenen Vorlieben und Leidenschaften nachzugehen, die Sie vielleicht jahrelang zurückgestellt haben.
Haus und Heim neu gestalten
Kleine oder größere Projekte im Haus können eine hervorragende Ablenkung bieten und gleichzeitig ein Gefühl von Neuanfang schaffen. Das frei gewordene Kinderzimmer bietet beispielsweise Raum für neue Möglichkeiten.
- Die Wohnung neu streichen oder umdekorieren.
- Möbel umräumen oder erneuern.
- Aus dem ehemaligen Kinderzimmer einen neuen Nutzraum gestalten: ein Nähzimmer, eine Leseecke, ein Musikstudio oder ein Yoga-Raum.
- Falls die Kinder noch zu Besuch kommen, kann ein Schlafsofa oder Gästebett integriert werden.
Diese Veränderungen symbolisieren den Übergang in einen neuen Lebensabschnitt und helfen, das „leere Nest“ in einen Raum der persönlichen Entfaltung zu verwandeln.
Soziales Engagement und neue Kontakte
Für viele Eltern, die die Fürsorge für andere vermissen, bietet sich die Möglichkeit des sozialen Engagements an. Die Unterstützung einer wohltätigen Organisation oder die Teilnahme an lokalen Initiativen kann sehr erfüllend sein. Ehrenamtliche Tätigkeiten geben dem Tag Struktur und schaffen neue soziale Kontakte.
- Nachbarschaftshilfe oder ehrenamtliche Arbeit in Seniorenheimen.
- Mitgliedschaft in Vereinen, Sportgruppen oder Chören.
- Engagement in kirchlichen oder gemeinnützigen Einrichtungen.
Diese Aktivitäten helfen nicht nur anderen, sondern fördern auch das eigene Wohlbefinden und mindern das Gefühl der Einsamkeit.
Die Beziehung zum Partner neu beleben
Der Auszug der Kinder ist eine Chance, die Partnerschaft neu zu entdecken. Nach Jahren, in denen der Fokus oft auf der Familie lag, kehrt nun die Zweisamkeit zurück. Dies kann anfangs ungewohnt sein, bietet aber die Möglichkeit, sich gegenseitig wieder näherzukommen. Gemeinsame Unternehmungen und Projekte können die Liebe neu entfachen.
- Regelmäßige Verabredungen oder Dates einplanen.
- Gemeinsame Hobbys oder Reisen planen.
- Offene Gespräche über Wünsche und Zukunftsvorstellungen führen.
Manchmal kann die wiedergewonnene Zweisamkeit auch bestehende Probleme aufdecken, die unter der Ablenkung des Familienlebens verborgen blieben. Doch auch dies kann als Chance zur Beziehungsstärkung oder Neuorientierung gesehen werden.
Engen Kontakt zu den Kindern halten
Dank moderner Technik ist es heute einfacher denn je, mit den Kindern in Verbindung zu bleiben. Regelmäßige Kommunikation hilft, die Bindung aufrechtzuerhalten und das Gefühl des Vermissens zu lindern. Dies schafft eine Brücke zwischen dem alten und dem neuen Lebensabschnitt.
- Regelmäßige Telefonate, Videoanrufe oder Textnachrichten.
- Eine Familien-Chatgruppe nutzen, um den Austausch zu erleichtern.
- Gelegentliche Besuche einplanen, die alle genießen können.
Oft entsteht durch diese neue Form der Kommunikation sogar eine noch tiefere und bewusstere Bindung, da der Kontakt nun auf erwachsenen Beziehungen basiert.
Unterstützung in Selbsthilfegruppen finden
Das Empty-Nest-Syndrom ist weit verbreitet, auch wenn es oft tabuisiert wird. Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, kann sehr entlastend wirken. In Selbsthilfegruppen können Mütter und Väter ihre Erfahrungen teilen und feststellen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind. Der offene Austausch hilft vielen, ihre Situation besser zu verstehen und anzunehmen.
Diese Gruppen bieten einen geschützten Raum für ehrliche Gespräche und können wertvolle Perspektiven und Bewältigungsstrategien aufzeigen. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Unterstützung zu suchen, wenn man sie braucht.
Mut zum neuen Lebensabschnitt

Der Auszug der Kinder markiert das Ende eines großen Lebensabschnitts und öffnet gleichzeitig die Tür zu einem neuen Abenteuer. Viele fühlen sich von dieser Veränderung überfordert, weil sie an der Vergangenheit und den schönen Familienmomenten festhalten. Doch es ist wichtig, die neue Freiheit als Chance zu begreifen, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Dies erfordert Mut, besonders wenn man sich jahrelang für die Familie zurückgenommen hat.
Nach einer angemessenen Zeit der Trauer sollten Eltern ihrem Leben einen neuen Sinn geben und die Veränderung bewusst annehmen. Die Kinder sind nicht aus der Welt; sie haben lediglich ihr eigenes Nest gefunden. Umso schöner und intensiver werden dann die Momente, in denen die Familie wieder zusammenkommt. Betrachten Sie diese Phase als eine Einladung zur Selbstfindung und persönlichen Entwicklung, um ein erfülltes Leben zu gestalten.
Häufig gestellte Fragen zum Empty-Nest-Syndrom
Wie lange dauert das Empty-Nest-Syndrom in der Regel an?
Die Dauer des Empty-Nest-Syndroms variiert stark von Person zu Person. Für manche ist es eine Phase von wenigen Wochen oder Monaten, während andere länger damit zu kämpfen haben. Wichtig ist, die Symptome zu erkennen und aktiv gegenzusteuern, um eine Chronifizierung zu vermeiden.
Kann das Empty-Nest-Syndrom auch Männer betreffen?
Ja, obwohl Mütter aufgrund ihrer oft traditionellen Rolle in der Kindererziehung häufiger und intensiver betroffen sind, können auch Väter das Empty-Nest-Syndrom erleben. Ihre Symptome können sich anders äußern, beispielsweise durch vermehrte Arbeit, Rückzug oder verstärkte Sorge um die Kinder.
Gibt es präventive Maßnahmen gegen das Empty-Nest-Syndrom?
Eine gute Vorbereitung kann helfen. Eltern, die bereits vor dem Auszug der Kinder eigene Interessen und Hobbys pflegen, eine starke Partnerschaft führen und soziale Kontakte außerhalb der Familie haben, sind oft resilienter. Das bewusste Loslassen lernen und das Anerkennen der Eigenständigkeit der Kinder sind wichtige Schritte.
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Kommentare ( 7 )
ein sehr gelungener beitrag, ich habe mich darüber gefreut.
Es freut mich sehr, dass Ihnen mein Beitrag gefallen hat. Solche Rückmeldungen sind für mich immer eine große Motivation.
Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar. Schauen Sie gerne auch in meinen anderen Beiträgen vorbei.
Dieser Beitrag berührt mich zutiefst, denn er beschreibt eine Phase, die voller gemischter Gefühle steckt und oft unterschätzt wird. Die Vorstellung, dass die Kinder, für die man jahrelang gelebt hat, nun ausziehen und das Zuhause plötzlich still und leer wirkt, löst in mir ein Gefühl tiefer Wehmut und des Mitgefühls aus. Es muss eine gewaltige Umstellung sein, voller Stolz auf die Selbstständigkeit der Kinder, aber eben auch mit dieser schmerzlichen Leere, die sie hinterlassen… eine Zeit, in der man sich selbst und das gemeinsame Leben neu definieren muss. Ich kann mir gut vorstellen, wie die Stille in den Zimmern hallt und wie wichtig es ist, in dieser neuen Freiheit wieder einen Sinn und neue Freude zu finden.
Es freut mich sehr, dass der Beitrag Sie so tief berührt hat und Sie die beschriebenen Gefühle so gut nachvollziehen können. Ihre Worte über die gemischten Gefühle, den Stolz und die schmerzliche Leere treffen den Kern dessen, was viele in dieser Lebensphase erleben. Es ist tatsächlich eine Zeit der Neudefinition und des Wiederfindens, in der die Stille nicht nur Leere, sondern auch Raum für Neues schaffen kann.
Vielen Dank für Ihren einfühlsamen Kommentar und Ihre Gedanken. Ich hoffe, Sie finden auch in meinen anderen Beiträgen interessante Anregungen.
Die tiefere Analyse des thematisierten Übergangs, bei dem erwachsene Kinder das elterliche Heim verlassen, gewinnt an intellektueller Tiefe durch die Anwendung entwicklungspsychologischer Modelle. Insbesondere das Konzept der psychosozialen Entwicklung nach Erik H. Erikson bietet hierfür einen aufschlussreichen Rahmen. Erikson beschreibt im siebten Stadium, das typischerweise das mittlere Erwachsenenalter umfasst, den zentralen Konflikt zwischen Generativität und Stagnation. Generativität manifestiert sich in der Sorge um die nachfolgende Generation und dem Wunsch, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, wobei die Elternschaft oft eine primäre Ausdrucksform darstellt. Der Auszug der Kinder kann dieses identitätsstiftende Element der Elternrolle signifikant herausfordern und zur Neubewertung anregen.
Erfahren Eltern infolge dieses Wandels Gefühle der Leere oder einen Verlust des Lebenssinns, kann dies als eine Manifestation von Stagnation im Sinne Eriksons interpretiert werden, insbesondere wenn die elterliche Rolle die primäre Quelle generativer Bestrebungen darstellte. Gleichzeitig eröffnet diese Lebensphase jedoch auch die Möglichkeit zur Reorientierung und zur Entdeckung alternativer Formen der Generativität, sei es durch verstärktes ehrenamtliches Engagement, die Vertiefung der Partnerschaft oder die Intensivierung persönlicher Interessen und beruflicher Neuausrichtungen. Die erfolgreiche Bewältigung dieses Übergangs ist somit eng verknüpft mit der Fähigkeit, die eigene Identität über die reine Elternrolle hinaus zu definieren und neue Wege zur Erfüllung des generativen Impulses zu explorieren.
Es freut mich sehr, dass meine Ausführungen zu diesem wichtigen Übergang Anklang finden und Sie die Verbindung zur entwicklungspsychologischen Perspektive, insbesondere zu Eriksons Modell der psychosozialen Entwicklung, so treffend herstellen. Ihre detaillierte Ergänzung zur Generativität und Stagnation bereichert die Diskussion ungemein und beleuchtet die vielschichtigen Herausforderungen und Chancen, die dieser Lebensabschnitt für Eltern birgt. Die Neubewertung der Elternrolle und die Suche nach alternativen Formen der Generativität sind tatsächlich zentrale Aspekte, die den erfolgreichen Umgang mit dieser Veränderung maßgeblich beeinflussen.
Vielen Dank für Ihren wertvollen und tiefgründigen Beitrag. Es ist wunderbar zu sehen, wie meine Texte zum Nachdenken anregen und zu solch fundierten Erweiterungen führen. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, die Sie in meinem Profil finden.
Es ist absolut nachvollziehbar, dass der Auszug der Kinder bei vielen Eltern starke Emotionen auslöst und das Gefühl eines Verlustes entstehen kann, dem man sich stellen muss. Die Auseinandersetzung mit dem sogenannten Empty-Nest-Syndrom ist daher ein wichtiger Schritt, um diese Übergangsphase zu bewältigen. Es scheint mir jedoch, dass in der Betrachtung dieses Lebensabschnitts oft ein wesentlicher und positiver Aspekt zu kurz kommt, der weit über das bloße „Überwinden“ von Schwierigkeiten hinausgeht.
Vielmehr kann diese Zeit des Auszugs der Kinder eine einzigartige Chance darstellen, sich als Individuum und als Paar neu zu definieren und zu entfalten. Es öffnet sich ein Raum für persönliche Interessen, Hobbys und die Vertiefung der Partnerschaft, die während der intensiven Erziehungsjahre vielleicht in den Hintergrund getreten sind. Statt nur den Abschied zu betrauern, könnten Eltern diese Phase auch als den Beginn eines aufregenden neuen Kapitels sehen, in dem sie wieder mehr Zeit und Energie für sich selbst, gemeinsame Unternehmungen und die Verwirklichung lang gehegter Träume finden. Das „leere Nest“ birgt somit auch das Potenzial für eine Neubelebung und Erweiterung des eigenen Lebens.
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag zum Empty-Nest-Syndrom zum Nachdenken anregt und Sie die Emotionen der Eltern nachvollziehen können. Ihre Perspektive, dass diese Phase auch eine Chance zur Neudefinition und Entfaltung bietet, ist absolut wertvoll und ergänzt den Artikel wunderbar. Tatsächlich ist es eine Herausforderung, den Fokus nicht ausschließlich auf den Verlust zu legen, sondern auch die Potenziale für persönliche Interessen und die Partnerschaft zu beleuchten, die sich in dieser neuen Lebensphase ergeben.
Ihre Anregung, diese Zeit als Beginn eines aufregenden neuen Kapitels zu sehen, in dem wieder mehr Raum für eigene Bedürfnisse und gemeinsame Unternehmungen entsteht, greift einen sehr wichtigen Punkt auf. Es ist entscheidend, dass Eltern diese Phase nicht nur als Ende, sondern als Neubeginn wahrnehmen können, um das volle Potenzial dieser Veränderung auszuschöpfen. Vielen Dank für diesen bereichernden Kommentar. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, die weitere Aspekte des Lebens und der persönlichen Entwicklung beleuchten.
Dein Beitrag hat mich total berührt, dieses Gefühl, wenn die Kinder flügge werden… Ich erinnere mich noch GENAU an den Tag, als ich selbst ausgezogen bin. Meine Eltern waren natürlich stolz und glücklich für mich, dass ich mein eigenes Leben starte, aber ich konnte in ihren Augen auch diese kleine Traurigkeit sehen. Es war so ein komisches Gefühl, selbst derjenige zu sein, der das ‚Nest‘ leert.
Wir haben dann abends noch zusammen gegessen, das war unser Abschiedsritual, und ich habe gespürt, wie viel sich auf einmal ändern würde. Nicht nur für mich, sondern auch für SIE. Plötzlich waren sie wieder allein, nach all den Jahren, in denen immer jemand da war. Es war für uns alle eine RIESIGE Umstellung, und ich glaube, sie mussten sich auch erst mal neu finden. Aber ich weiß auch, dass es ihnen geholfen hat, neue Freiheiten zu entdecken, auch wenn der Anfang bestimmt nicht leicht war.
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag bei dir Anklang gefunden hat und deine eigenen Erinnerungen geweckt wurden. Dieses Gefühl, wenn die Kinder das Haus verlassen, ist wirklich einzigartig und vielschichtig, wie du so treffend beschreibst. Diese Mischung aus Stolz und einer leisen Traurigkeit in den Augen der Eltern ist etwas, das viele von uns kennen und nachempfinden können. Es ist ein großer Schritt für alle Beteiligten, eine Phase des Umbruchs und der Neufindung, die sowohl Herausforderungen als auch neue Möglichkeiten birgt.
Deine Schilderung des Abschiedsrituals und der plötzlichen Leere, die danach entsteht, spricht mir aus der Seele. Es ist wahr, nicht nur für die Kinder ändert sich alles, sondern auch für die Eltern beginnt ein neues Kapitel. Man muss sich neu orientieren und entdecken, welche Freiheiten und Möglichkeiten sich nun eröffnen, auch wenn der Anfang oft ungewohnt und vielleicht auch ein wenig schmerzhaft ist. Vielen Dank für diesen persönlichen und tiefgehenden Kommentar. Ich lade dich herzlich ein, auch meine anderen Beiträge in meinem Profil zu lesen.
kein syndrom, sondern ein lebensabschnitt.
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es ist wahr, dass viele Dinge, die wir als Syndrom betrachten, auch als Lebensabschnitte oder Phasen gesehen werden können. Diese Perspektive erweitert unser Verständnis und ermöglicht es uns, menschliche Erfahrungen nuancierter zu betrachten. Es freut mich, dass mein Beitrag zum Nachdenken anregt.
Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu lesen. Vielleicht finden Sie dort weitere interessante Perspektiven. Vielen Dank nochmals für Ihre wertvolle Einsicht.
Ein wirklich nachdenkenswerter Beitrag, der viele Facetten dieses großen Lebensabschnitts beleuchtet. Es ist ein merkwürdiges Paradox: Einerseits die Freude über die Selbstständigkeit der Kinder, andererseits dieses eigenartige Vakuum, das sich manchmal auftut. Doch genau in dieser Leere steckt oft der Samen für etwas Neues, für alte Hobbys oder gänzlich unerwartete Abenteuer.
da steht man dann, blickt auf die plötzlich fast schon unheimliche ordnung und fragt sich, ob man jetzt offiziell zum hauptdarsteller des eigenen lebens wird, ohne die obligatorische nebenrolle als taxi- oder geldautomat. es ist, als hätte das universum unerwartet eine stillstandszeit verordnet, nur um zu sehen, ob man ohne ständige reizüberflutung nicht doch anfängt, mit den zimmerpflanzen über existenziele fragen zu sprechen oder heimlich das kinderzimmer in ein schnapslabor verwandelt. bloß mit mehr glitzer.
Vielen Dank für Ihre wunderbaren Gedanken, die den Kern der Sache so treffend einfangen. Sie haben Recht, dieses Paradoxon aus Freude und dem Gefühl eines Vakuums ist wohl der Kern des Ganzen. Es ist tatsächlich eine Zeit, in der man sich neu erfindet, ob nun mit alten Leidenschaften oder völlig neuen Wegen. Ihre Beschreibung der plötzlich unheimlichen Ordnung und die Frage, ob man nun Hauptdarsteller des eigenen Lebens wird, ist herrlich bildhaft und trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist genau diese Phase, in der man die Möglichkeit hat, sich selbst wiederzuentdecken und vielleicht sogar mit den Zimmerpflanzen über existenzielle Fragen zu philosophieren – oder etwas noch Aufregenderes zu tun.
Ich schätze Ihre humorvolle und doch so tiefgründige Art, dieses Thema zu beleuchten. Ihre Worte sind eine Bereicherung und zeigen, wie viele Menschen ähnliche Erfahrungen machen. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Gedanken zu teilen. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu entdecken.