
Innere Unruhe und Kribbeln im Körper: Ursachen und effektive Hilfe
Kennen Sie das Gefühl von innerer Unruhe, begleitet von einem Kribbeln im ganzen Körper? Es ist ein unangenehmes Gefühl, das viele Menschen betrifft und oft schwer zu deuten ist. Doch was steckt dahinter und was kann man dagegen tun?
In diesem Artikel beleuchten wir die möglichen Ursachen von innerer Unruhe und dem damit verbundenen Kribbeln im Körper. Wir zeigen den Zusammenhang mit Stress und Angst auf und geben Ihnen konkrete Hilfestellungen, um diese unangenehmen Körpergefühle zu lindern. Erfahren Sie, wie Sie Ihre innere Balance wiederfinden und zu mehr Gelassenheit gelangen können.

Mögliche Ursachen von innerer Unruhe und Kribbeln im Körper
Wenn diese Empfindungen nicht allzu stark oder von kurzer Dauer sind, muss man sich normalerweise keine Sorgen machen. Doch für viele Menschen ist es hilfreich, die Ursache ihrer Beschwerden zu kennen oder zumindest auszuschließen, dass eine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Dies ermöglicht es, gezielte Bewältigungsstrategien anzuwenden, um die Symptome zu lindern.
Die Ursachen für innere Unruhe und Kribbeln im Körper können vielfältig sein. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen körperlichen und psychischen Auslösern.
Körperliche Ursachen
Körperliche Ursachen können beispielsweise sein:
- Verspannungen, z.B. durch langes Sitzen
- Kälte
- Magnesiummangel
- Bluthochdruck
- Eingeklemmter Nerv oder ein Bandscheibenvorfall
Gerade bei unerwartet und ohne erkennbaren Grund auftretendem Kribbeln kann es psychischen oder psychosomatischen Ursprungs sein. Viele Ärzte suchen zunächst nach einer körperlichen Ursache, da dies oft einfacher zu diagnostizieren und behandeln ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass in vielen Fällen das vegetative Nervensystem, also die psychische Seite mit körperlichem Ursprung, der Auslöser für innere Unruhe oder Körperkribbeln sein kann. Dieser lässt sich zwar weniger leicht diagnostizieren, ist aber glücklicherweise fast immer harmlos und mit sanften Methoden und etwas Geduld sehr gut behandelbar.
Psychische Ursachen
Die Psyche des Menschen ist komplex und noch nicht vollständig erforscht. Psychische Symptome sind daher oft schwer zuzuordnen. Der Begriff „innere Unruhe“ beschreibt jedoch treffend das Phänomen, wenn sich Betroffene viele Gedanken machen, besorgt sind oder Lampenfieber haben.
In der Medizin werden Körper und Psyche zunehmend als Einheit betrachtet. Der psychosomatische Ansatz berücksichtigt, dass körperliche Symptome eine psychische Ursache haben können, also durch unsere Gedanken und unser Erleben entstehen. Vielleicht kennen Sie die Situation: Sie denken intensiv über etwas nach, das Ihnen Sorgen bereitet, und spüren plötzlich ein unangenehmes Ziehen oder Kribbeln im Körper. Diese körperliche Reaktion wurde allein durch Ihre Gedanken ausgelöst. Ein Schutzmechanismus im Körper stellt blitzschnell Energie durch die Ausschüttung von Hormonen zur Verfügung. Da die wenigsten Betroffenen dann sofort loslaufen oder Sport treiben, wird die Energie und dadurch das Stresshormon nicht abgebaut, sondern verbleibt im Körper. Und genau das fühlt sich unangenehm an. Wenn Sie mehr über die Zusammenhänge zwischen Psyche und Körper erfahren möchten, könnte der Artikel über Wege zu Weisheit und innerer Ruhe auf dieser Seite interessant für Sie sein.

Was passiert im Körper bei Stress und Angst?
Unser Körper ist sehr intelligent und passt sich an verschiedene Umweltbedingungen an. In Notsituationen stellt er sich darauf ein und kann damit umgehen, ohne dass wir zu stark leiden. Allerdings darf diese Notsituation nicht zu lange dauern, da sonst wichtige Ressourcen aufgebraucht werden. Bei Dauerstress, der jahrelang anhält, kann dies gefährlich werden.
Dauerhafte Anspannung und Stress
Stress ist in unserer heutigen Gesellschaft ein allgegenwärtiges Phänomen. Problematisch wird es, wenn wir das Gefühl haben, dauerhaft in ihm gefangen zu sein. Unser Körper ist zwar auf akute Stress- und Paniksituationen gut vorbereitet, aber Dauerstress führt zu einer anhaltenden Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol. Dieser Zustand wird als innere Unruhe und Kribbeln wahrgenommen, beispielsweise in der Bauchregion oder in Armen und Beinen. Die individuelle Stressreaktion kann von Person zu Person variieren.
Unruhe durch eine Angststörung
Chronischer Stress kann zu einer Angststörung führen. Auch wenn dieses Krankheitsbild dramatisch klingt, ist es körperlich nicht gefährlich, aber sehr unangenehm und langwierig. Eine generalisierte Angststörung oder eine Panikstörung können das Leben von Betroffenen stark beeinträchtigen, so dass professionelle Hilfe wie eine Therapie sehr sinnvoll ist. In den meisten Fällen ist eine Angststörung eine extreme Form von Stress, bei der der Körper dauerhaft einen erhöhten Cortisol-Spiegel aufrecht erhält.
Effektive Hilfe bei unangenehmen Körpergefühlen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die innere Unruhe mildern können. Am hilfreichsten ist es jedoch, die Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern sie für den Moment zu akzeptieren. Beobachten Sie Ihre inneren Empfindungen interessiert und konzentrieren Sie sich eine Zeitlang auf sie, auch wenn es nicht einfach ist. Meistens steckt ein wichtiges Signal des Körpers dahinter, das nicht dauerhaft ignoriert werden sollte.
Zur Ruhe kommen
Stress und innere Anspannung führen oft zu körperlichen Reaktionen. Eine hilfreiche Sofortmaßnahme ist das konsequente Abschalten und Zur-Ruhe-Kommen. Legen Sie das Smartphone zur Seite, suchen Sie sich einen ruhigen Ort und tun Sie einfach mal nichts. Bleiben Sie in dieser Ruhe mindestens 30 Minuten lang. Wenn Ihnen diese Maßnahme hilft, benötigen Sie wahrscheinlich eine längere Erholung, sei es eine regelmäßige Pause, ein paar Tage frei oder ein Urlaub.
Den Stresslevel hinterfragen
Bei wiederkehrenden oder dauerhaften Stresssymptomen ist es sinnvoll, die eigene Belastungsgrenze zu kennen und zu überprüfen, ob Sie diese regelmäßig überschreiten. Fragen Sie sich:
- Habe ich den Drang, pausenlos aktiv sein zu müssen?
- Erlebe ich im Laufe einer Woche mehrere Situationen, die mich ärgern oder besorgen?
- Bin ich oft schon mittags müde?
Diese Fragen verdeutlichen einen Lebensstil, der auf Dauer ungesund ist und zur chronischen Erschöpfung führen kann. Betrachten Sie Ihren Energiehaushalt wie eine Batterie: Morgens ist sie voll, nimmt aber im Laufe des Tages ab. Fragen Sie sich, ob Sie mit der Batterie den ganzen Tag auskommen oder sie zwischendurch aufladen müssen.
Nachhaltige Maßnahmen
Um Ihre Stressempfindung dauerhaft in den Griff zu bekommen, sollten Sie einen Teil Ihrer Einstellung bzw. Ihres Verhaltens ändern. Veränderung kommt von kleinen, aber bleibenden Maßnahmen. Beispiele hierfür sind:
- Tägliche Meditation am Morgen oder in der Mittagspause
- Mehrmals täglich für fünf Minuten „nichts“ tun
- Regelmäßige Bewegung, z.B. 30 Minuten Spaziergang
- Gelassener werden und beim Streit lieber mal nichts sagen
- Sich eine Woche lang nicht beschweren
- Multitasking vermeiden und sich auf eine Aufgabe konzentrieren
Lassen Sie sich beraten, welche Möglichkeiten für Sie passen, und nehmen Sie sich einen Coach zur Seite, der Sie begleitet.
Wie kann man sich beruhigen, wenn man Angst hat?
Bei Angst- und Panikattacken möchten Sie, dass der unangenehme Zustand schnell vorübergeht. Außer bei der generalisierten Angststörung ist das meistens auch der Fall. Sie spüren dann eine Erleichterung und bekommen wieder einen klaren Kopf. Das eigentliche Problem ist aber dadurch nicht gelöst.
Nicht alles, was sich gut anfühlt, ist sinnvoll
Ein Gespräch mit einem verständnisvollen Freund hilft, kann aber auch zu einer Abhängigkeit führen. Zielführender ist eine andere Strategie.
Bei stressbedingten Angstzuständen helfen auch regelmäßige Pausen, Spaziergänge im Grünen, viel Schlaf oder ein Erholungsurlaub. Die schnelle Lösung ist das allerdings alles nicht. Doch darum geht es bei nachhaltiger Angstbewältigung auch nicht. Hier ist Geduld gefragt. Beruhigung bedeutet also nur für den Moment die Angstgefühle loszulassen. Eine nachhaltige Bewältigung braucht aber einen anderen Ansatz.
Auch Ablenkungen können das Gegenteil bewirken
Ablenkungen sind möglich, helfen aber nicht immer. Wenn Sie es schaffen, durch intensive Beschäftigung Ihre Angst in den Hintergrund zu drängen, dann haben Sie ein funktionierendes Mittel für den akuten Fall. Die Angst geht dadurch aber nicht weg, sondern stellt sich lediglich wieder hinten an und wartet darauf, später zurückkommen zu können.
Lassen Sie die Finger von Alkohol und Drogen, wenn Sie starke Ängste verspüren. Auch wenn diese Substanzen scheinbar erst einmal gut wirken, so verschlimmern sie im Endeffekt die Symptome. Wenn die Wirkung nachlässt, kommt die Angst zurück. Außerdem gewöhnt sich der Körper und die Psyche an den „angenehmen Effekt“, wenn Sie Substanzen bei Angst konsumieren, ein guter Nährboden für eine destruktive Konditionierung, von der Sie im Laufe der Zeit immer mehr brauchen. Natürlich heißt das nicht, dass Sie komplett auf ein Glas Bier oder Wein verzichten müssen. Hier gilt der Merksatz: Zum Genießen Ja, zur Beruhigung Nein! Um Ihren Weg zu mehr Klarheit und Gelassenheit zu finden, ist es wichtig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Über Medikamente, wie Beruhigungstropfen, Schlafmittel oder pflanzliche Tees, sprechen Sie bitte direkt mit Ihrem Arzt. Das ist eine ganz individuelle Frage und kann in diesem Artikel nicht pauschal behandelt werden. Die Einnahme von Medikamenten sollte ausschließlich nach ärztlicher Verordnung und unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Ihre Reise zu mehr innerer Balance beginnt jetzt
Wie Sie sehen, ist innere Unruhe und Kribbeln im Körper ein komplexes Thema mit vielfältigen Ursachen und Lösungsansätzen. Es ist wichtig, auf die Signale Ihres Körpers zu hören und die Ursachen Ihrer Beschwerden zu erkennen. Mit den richtigen Strategien und etwas Geduld können Sie Ihre innere Balance wiederfinden und zu mehr Gelassenheit und Lebensqualität gelangen.
Beginnen Sie noch heute, auf sich selbst zu achten und die notwendigen Schritte für mehr Wohlbefinden zu unternehmen. Ihr Körper und Ihre Psyche werden es Ihnen danken!
References:
American Psychological Association. (2020). Stress. Retrieved from https://www.apa.org/topics/stress
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