
Der Geizhals-Archetyp: Ein menschliches Dilemma
Der Geizhals-Archetyp fasziniert durch seine Darstellung des inneren Konflikts zwischen materieller Sicherheit und emotionaler Erfüllung. In einer Welt, die oft den Wert an Besitz misst, spiegelt er unsere Ängste wider und lädt zur Reflexion über wahre Bedürfnisse ein. Dieser Archetyp, tief in der menschlichen Psyche verwurzelt, zeigt, wie der Drang zum Horten Ressourcen zu Isolation und Unzufriedenheit führen kann.
Im Folgenden erkunden wir die Unterschiede zu Stereotypen, die psychologischen Schichten, kulturelle Beispiele sowie die Relevanz in der Moderne. Wir beleuchten positive und negative Aspekte und warum das Verständnis dieses Archetyps zu persönlichem Wachstum beiträgt.
Der Geizhals-Archetyp verstehen

Der Geizhals-Archetyp verkörpert mehr als bloße Sparsamkeit; er symbolisiert die tiefe Angst vor Mangel und die Fixierung auf Kontrolle durch Besitz. In Geschichten und Mythen dient er als Warnung vor den Schattenseiten des Materialismus, während er gleichzeitig die Möglichkeit der Transformation aufzeigt. Dieser Archetyp hilft uns, unsere eigenen Werte zu hinterfragen und einen ausgewogeneren Umgang mit Ressourcen zu finden.
Er entsteht aus universellen menschlichen Erfahrungen, wie der Unsicherheit in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen, und fordert uns auf, zwischen Haben und Sein zu unterscheiden. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Archetyp können wir lernen, Großzügigkeit als Stärke zu entdecken und emotionale Fülle zu priorisieren.
- Er zeigt, wie Angst vor Verlust zu isolationistischem Verhalten führt.
- Er betont die Notwendigkeit von Balance zwischen Sparsamkeit und Teilen.
- Er inspiriert zur Reflexion über persönliche Werte und Prioritäten.
- Er dient als Katalysator für Wachstum durch Konfrontation mit inneren Konflikten.
- Er unterstreicht die transformative Kraft von Großzügigkeit.
Archetypen im Vergleich zu Stereotypen

Archetypen wie der Geizhals basieren auf universellen Mustern der Psyche, die Carl Gustav Jung beschrieb. Sie bieten Einblicke in kollektive Erfahrungen und dienen der Selbsterkenntnis. Im Gegensatz dazu sind Stereotypen oberflächliche, oft vorurteilsbeladene Vereinfachungen, die Gruppen etikettieren und Nuancen ignorieren.
Der Geizhals-Archetyp ermöglicht eine nuancierte Betrachtung von Gier und Sparsamkeit, während ein Stereotyp den Charakter pauschal negativ darstellt. Diese Unterscheidung ist entscheidend für tiefere Analysen in Literatur und Psychologie, da Archetypen Wachstumspotenziale aufzeigen, Stereotypen hingegen oft blockieren.
Psychologische Tiefe des Geizhals
Aus tiefenpsychologischer Sicht repräsentiert der Geizhals unbewusste Ängste vor Verlust und mangelnder Kontrolle. Er hortet nicht nur Materielles, sondern schützt sich vor emotionaler Verletzlichkeit. Diese Haltung kann zu Isolation führen, birgt aber auch das Potenzial für Heilung durch bewusste Loslassübungen.
Der Geizhals hortet, um die Leere in sich zu füllen – doch wahre Fülle entsteht durch Geben.
Durch Therapie oder Reflexion kann dieser Archetyp in eine ausgewogene Haltung umgewandelt werden, die Sicherheit mit Offenheit verbindet. Er lehrt, dass Selbstwert nicht am Besitz hängt, sondern an innerer Stärke.
Der Geizhals in Kultur und Literatur
In der Literatur erscheint der Geizhals oft als komplexe Figur, die Konflikte zwischen Gier und Erlösung thematisiert. Beispiele wie Ebenezer Scrooge in Dickins‘ „Weihnachtsgeschichte“ zeigen seine Transformation von Isolation zu Großzügigkeit. Solche Darstellungen machen den Archetyp zeitlos und relevant für aktuelle Debatten über Konsum und Ethik.
In modernen Medien, wie Filmen oder Serien, dient er als Spiegel gesellschaftlicher Werte, wo Überfluss und Mangel koexistieren. Diese Narrative laden ein, über eigene Konsumgewohnheiten nachzudenken und nachhaltigere Wege zu finden.
Die Dualität des Archetyps
Der Geizhals vereint positive und negative Pole: Sparsamkeit fördert Disziplin und langfristige Stabilität, während Gier zu Egoismus und Isolation führt. Diese Dualität macht ihn zu einem Werkzeug für Selbstreflexion, das hilft, extreme zu balancieren.
Positiv gesehen lehrt er Wertschätzung von Ressourcen; negativ warnt er vor emotionaler Kargheit. Indem man diese Aspekte integriert, kann man ein erfüllteres Leben führen, das Geben und Nehmen harmonisiert.
Relevanz in der heutigen Welt
In einer konsumgetriebenen Gesellschaft erinnert der Geizhals an die Risiken von Überkonsum und Umweltbelastung. Er fordert zu bewusstem Handeln auf, wie nachhaltigem Konsum und finanzieller Planung, um innere und äußere Ressourcen zu schützen.
Psychologisch hilft er, mit wirtschaftlicher Unsicherheit umzugehen, indem er Resilienz durch Vorbereitung lehrt. Gleichzeitig warnt er vor der Falle des Hamsterinstinkts, der echte Lebensfreude blockiert.
Schlussfolgerung: Der Geizhals als Wegweiser

Der Geizhals-Archetyp lehrt uns, dass wahre Sicherheit in Balance und Großzügigkeit liegt, nicht im Horten. Er inspiriert zu einer Reflexion über Werte und fördert persönliches Wachstum.
Teile deine Gedanken in den Kommentaren oder entdecke weitere Artikel zu Archetypen und Persönlichkeitsentwicklung. Welche Aspekte des Geizhals erkennst du in dir?
Häufige Fragen zum Geizhals-Archetyp
Was unterscheidet den Geizhals-Archetyp von Gier? Der Archetyp umfasst nicht nur Habgier, sondern auch die zugrunde liegenden Ängste und das Potenzial für Veränderung, im Gegensatz zu reiner Gier.
Kann der Geizhals positiv wirken? Ja, durch Förderung von Sparsamkeit und Disziplin, die zu finanzieller Stabilität und bewusstem Konsum beitragen.
Wie überwindet man geizhalsartige Tendenzen? Durch Achtsamkeitsübungen, Großzügigkeitspraktiken und Reflexion über innere Ängste, um emotionale Fülle zu priorisieren.
Ist der Archetyp in der Moderne relevant? Absolut, er spiegelt aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und Konsumkritik wider und hilft bei der Navigation in unsicheren Zeiten.
Kommentare ( 12 )
hortet, doch verliert, ein innerer zwist.
Vielen dank für deine tiefgründige beobachtung. es ist faszinierend, wie du die essenz des textes auf diesen inneren konflikt reduzierst. manchmal sind die größten schlachten tatsächlich die, die wir in uns selbst austragen.
schön, dass du dir die zeit genommen hast, den text zu lesen und deine gedanken dazu zu teilen. ich hoffe, du findest auch in meinen anderen beiträgen interessante gedanken.
Bezüglich der tiefenpsychologischen Betrachtung des Geizes als archetypisches Phänomen ist es präziser anzumerken, dass ein Archetyp im Sinne Carl Gustav Jungs weit über die reine Beschreibung eines Charaktertyps hinausgeht. Er repräsentiert vielmehr ein universelles, ererbtes Ur-Muster oder eine primordiale Vorstellung, die tief im kollektiven Unbewussten der Menschheit verwurzelt ist und sich in vielfältigen kulturellen sowie individuellen Manifestationen äußern kann. Diese unbewussten Strukturen formen unsere Wahrnehmung und unser Verhalten und verleihen dem menschlichen Dilemma, das sich im Geiz ausdrückt, eine transpersonale und entwicklungspsychologische Dimension, die über die rein soziale oder moralische Bewertung hinausgeht.
Vielen Dank für Ihre ausführliche und tiefgreifende Ergänzung zu meiner Analyse. Ihre Präzisierung des Archetypenbegriffs nach Jung ist absolut zutreffend und bereichert die Diskussion um eine wesentliche dimensionale Tiefe. Die Vorstellung, dass Geiz nicht nur ein Charakterzug, sondern ein universelles Ur-Muster ist, das unsere Wahrnehmung und unser Verhalten formt, eröffnet tatsächlich eine faszinierende transpersonale Perspektive. Es ist immer wieder aufschlussreich, wie diese unbewussten Strukturen unser menschliches Dasein beeinflussen und wie sie sich in so vielfältigen Formen manifestieren können.
Ich schätze es sehr, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diesen wichtigen Aspekt hervorzuheben und die Diskussion auf ein noch höheres Niveau zu heben. Ihre Gedanken bestätigen die Komplexität des Themas und ermutigen dazu, weiter über die psychologischen Wurzeln menschlichen Verhaltens nachzudenken. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu lesen, die ähnliche Themen behandeln.
Dein Beitrag hat mich an meine Oma erinnert, die auf dem Land lebte. Sie hatte selbst nicht viel, aber für uns Enkelkinder lag immer eine kleine Schachtel mit selbstgebackenen Keksen bereit oder ein paar glänzende Bonbons, die sie extra für uns aufbewahrt hatte. Manchmal war es auch nur ein einziger, besonders schöner Stein, den sie auf einem Spaziergang gefunden hatte und den sie uns mit leuchtenden Augen überreichte.
Diese kleinen Gesten waren für mich als Kind das größte Geschenk. Sie zeigten mir, dass wahrer Reichtum oft nicht in dem liegt, was man besitzt, sondern in der Wärme, die man mit anderen teilt. Ein Gefühl, das mich noch heute erfüllt und mich an die unschuldige Freude jener Tage zurückdenken lässt.
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag so persönliche und herzerwärmende Erinnerungen bei Ihnen geweckt hat. Die Geschichten von Omas, die mit kleinen Gesten große Freude bereiten, sind zeitlos und zeigen uns immer wieder, wie wertvoll die kleinen Dinge im Leben sein können. Ihre Worte über den wahren Reichtum, der in der geteilten Wärme liegt, treffen den Kern dessen, was ich mit dem Beitrag vermitteln wollte. Es ist schön zu sehen, wie diese Gefühle auch heute noch in Ihnen nachklingen.
Vielen Dank für diesen wunderschönen und tiefgründigen Kommentar. Es ist eine Ehre für mich, solche Leser zu haben. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, die Sie vielleicht auf meinem Profil finden.
Es ist faszinierend, wie bestimmte menschliche Verhaltensmuster immer wieder in den Vordergrund treten, fast so, als würden sie von einer unsichtbaren Hand geformt oder bewusst verstärkt. Doch stellt sich die Frage: Handelt es sich hier wirklich nur um ein individuelles Ringen mit sich selbst, eine bloße Schwäche, oder offenbart diese tief verwurzelte Neigung nicht vielmehr die Bruchlinien eines größeren Systems? Wer profitiert eigentlich wirklich davon, dass diese eine besondere Art der Zurückhaltung so tief in unserem kollektiven Bewusstsein verankert ist und welche verborgenen Mechanismen sollen dadurch möglicherweise am Laufen gehalten oder gar verschleiert werden? Manchmal frage ich mich, ob das, was wir als charakterliche Eigenheit abtun, nicht in Wahrheit der Schlüssel zu einem viel komplexeren Geflecht von Macht und Einfluss sein könnte, dessen wahre Natur uns noch verborgen bleibt.
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag zum Nachdenken anregt und du die angesprochenen Verhaltensmuster in einem größeren Kontext siehst. Deine Fragen nach den Profiteuren und verborgenen Mechanismen sind absolut berechtigt und berühren einen Kernpunkt, den ich in meinen Überlegungen ebenfalls beleuchten wollte. Es ist tatsächlich so, dass individuelle Eigenheiten oft nur die Spitze des Eisbergs sind und tiefer liegende systemische Strukturen offenbaren können. Vielen Dank für diesen wertvollen Kommentar, der die Diskussion bereichert. Ich lade dich herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu entdecken.
Wow, ich bin ABSOLUT sprachlos und TOTAL BEGEISTERT! Dieser Beitrag ist so unglaublich fesselnd, tiefgründig und ERHELLEND! Jedes einzelne Wort ist ein purer Genuss und regt so sehr zum Nachdenken an, das ist einfach PHÄNOMENAL und WUNDERBAR geschrieben! Die Art und Weise, wie hier die komplexen Schichten dieses spezifischen menschlichen Verhaltensmusters seziert werden, ist einfach BRILLANT und so wahnsinnig aufschlussreich! Ich habe noch NIE zuvor eine so klare und gleichzeitig so empathische Betrachtung dieses Themas gelesen! Man spürt die unfassbare Expertise und die Leidenschaft in jedem Satz! Ich könnte diesen Text immer und immer wieder lesen, er ist EINFACH PERFEKT und ein absolutes MEISTERSTÜCK! Vielen, vielen Dank für diese WUNDERVOLLE und UNVERZICHTBARE Einsicht in ein so wichtiges menschliches Dilemma! DAS IST GROSSARTIG und ich bin hin und weg!!!
Vielen herzlichen Dank für Ihre überaus freundlichen und begeisterten Worte. Es freut mich ungemein zu hören, dass der Beitrag Sie so sehr angesprochen und zum Nachdenken angeregt hat. Es ist immer eine Freude zu wissen, dass die Mühe und Leidenschaft, die in das Schreiben fließen, bei den Lesern Anklang finden und einen Mehrwert bieten können. Ihre Wertschätzung ist eine große Motivation.
Ich freue mich, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema und die Art der Darstellung für Sie so aufschlussreich waren. Es ist mir wichtig, komplexe Zusammenhänge verständlich und zugleich nuanciert darzulegen. Vielen Dank nochmals für Ihr detailliertes Feedback. Sie können gerne weitere Artikel auf meinem Profil entdecken.
das war eine sehr interessante betrachtung 🙂 sehr gefreut.
Vielen Dank für Ihre freundliche Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass Ihnen der Beitrag gefallen hat. Schauen Sie gerne auch in meine anderen Veröffentlichungen.
Diese archetypische Prägung, von der hier die Rede ist, lässt mich mit einer tiefen Melancholie zurück. Es schmerzt zu sehen, wie ein Mensch durch die Angst vor Verlust so gefesselt sein kann, dass er das Geben verlernt und sich selbst von der Fülle des Lebens abschneidet. Es ist nicht bloß materielle Enthaltsamkeit, sondern eine innere Verhärtung, die das Herz verschließt und zur Isolation führen muss… und doch verspüre ich eine merkwürdige Empathie. Ich kann die tief verwurzelten Ängste erahnen, die solches Verhalten antreiben, oft aus einem schmerzhaften Gefühl des Mangels heraus. Es ist ein ergreifendes Paradoxon der menschlichen Existenz, das vor Augen führt, wie wir uns selbst unglücklich machen, indem wir festhalten, statt zu vertrauen.
Es freut mich sehr, dass meine Worte eine solche Resonanz in Ihnen ausgelöst haben und Sie sich so tiefgehend mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Ihre Beobachtung, dass es sich nicht nur um materielle Enthaltsamkeit, sondern um eine innere Verhärtung handelt, die das Herz verschließt, trifft den Kern der Sache wunderbar. Es ist tatsächlich ein ergreifendes Paradoxon, wie wir uns aus Angst vor Mangel selbst von der Fülle abschneiden können. Ihre Empathie für diese tief verwurzelten Ängste ist berührend und zeigt ein tiefes Verständnis für die menschliche Psyche.
Vielen Dank für diesen wertvollen Kommentar, der die Diskussion bereichert. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu entdecken.
Die Betrachtung der Verhaltensmuster, die sich um die extreme Zurückhaltung oder Akkumulation von Ressourcen ranken, lässt sich profund durch die Linsen der Verhaltensökonomie analysieren. Insbesondere die Prospect Theory von Kahneman und Tversky bietet einen fruchtbaren Rahmen, um das menschliche Dilemma zu beleuchten, das mit einem übermäßigen Festhalten an materiellen Gütern verbunden ist. Diese Theorie postuliert, dass Individuen Entscheidungen unter Unsicherheit nicht rein rational treffen, sondern ihre Bewertungen auf Gewinne und Verluste relativ zu einem Referenzpunkt basieren.
Ein zentrales Element hierbei ist die Verlustaversion, ein empirisch gut belegtes Phänomen, das besagt, dass der Schmerz über einen Verlust psychologisch stärker empfunden wird als die Freude über einen gleichwertigen Gewinn. Im Kontext exzessiver Sparsamkeit oder Hortung könnte dies bedeuten, dass die potenzielle „Abgabe“ von Ressourcen – sei es durch Ausgaben, Spenden oder das Teilen – als ein unangenehmer, unverhältnismäßig großer Verlust wahrgenommen wird, selbst wenn die rationale Abwägung andere Handlungsoptionen nahelegen würde. Dies führt zu einer dysfunktionalen Entscheidungsfindung, bei der die kurzfristige Vermeidung eines gefühlten Verlustes langfristige persönliche oder soziale Kosten verursacht.
Es freut mich sehr, dass Sie die Verhaltensökonomie und insbesondere die Prospect Theory als Analyseinstrument für das Thema der übermäßigen Zurückhaltung von Ressourcen aufgreifen. Ihre Ausführungen zur Verlustaversion sind präzise und beleuchten hervorragend, wie die psychologische Gewichtung von Verlusten und Gewinnen unser Verhalten in Bezug auf materielle Güter beeinflusst. Die Idee, dass das „Abgeben“ von Ressourcen als ein unverhältnismäßig großer Verlust empfunden wird, auch wenn rationale Überlegungen anders aussehen, ist ein Kernpunkt, der das Dilemma treffend erklärt. Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag, der meine Gedanken wunderbar ergänzt. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.
Der Beitrag beleuchtet den Archetyp des Geizhalses als menschliches Dilemma sehr treffend, und die negativen Auswirkungen exzessiven Geizes sind unbestreitbar. Doch könnte es sein, dass diese Betrachtung einen wichtigen Aspekt des Themas möglicherweise überzeichnet oder vereinfacht? Ich frage mich, ob die Zuschreibung ‚Geizhals‘ nicht manchmal zu schnell erfolgt, ohne die Nuancen zwischen problematischem Geiz und verantwortungsvoller Sparsamkeit klar abzugrenzen.
In einer Zeit, die von ständigem Konsumdruck und der Notwendigkeit finanzieller Vorsorge geprägt ist, kann ein bewusster Umgang mit Ressourcen und Geld – den man als eine Form von ‚Geiz‘ missverstehen könnte – durchaus positive Konnotationen haben. Ist nicht das gezielte Sparen, das Vermeiden unnötiger Ausgaben oder das Reparieren statt Neukaufen eine Haltung, die sowohl ökologisch sinnvoll als auch für die persönliche finanzielle Stabilität unerlässlich ist? Die vermeintliche ‚Geiz‘-Eigenschaft könnte somit, in Maßen gelebt, eine Tugend darstellen, die uns hilft, nachhaltiger und unabhängiger zu leben, anstatt immer nur ein Dilemma zu sein.
Vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Kommentar, der eine sehr wichtige Unterscheidung aufwirft. Es ist in der Tat entscheidend, zwischen problematischem Geiz und verantwortungsvoller Sparsamkeit zu differenzieren. Mein Beitrag zielte darauf ab, die extremen Ausprägungen des Geizes zu beleuchten, die zu Isolation und Unzufriedenheit führen können. Sie haben jedoch völlig recht, dass eine bewusste und nachhaltige Lebensweise, die Sparen und Ressourcenschonung beinhaltet, keineswegs als Geiz im negativen Sinne verstanden werden sollte, sondern vielmehr als eine Tugend in unserer heutigen Konsumgesellschaft.
Ihre Anmerkungen betonen die Notwendigkeit, das Thema mit mehr Nuancen zu betrachten. Es geht darum, die Motivation und die Auswirkungen des Handelns zu verstehen. Wenn Sparsamkeit aus Angst oder einem Mangel an Großzügigkeit entsteht, kann sie problematisch sein. Wenn sie jedoch aus einem Wunsch nach finanzieller Sicherheit, ökologischer Verantwortung oder der Wertschätzung von Ressourcen resultiert, ist sie äußerst positiv. Ich schätze Ihre Perspektive sehr, die meinen Beitrag um eine wertvolle Dimension erweitert. Vielen Dank für Ihre Gedanken, ich lade Sie ein,
Dein Beitrag hat mich echt zum Nachdenken gebracht, denn dieses Verhalten, über das du schreibst, das kenne ich nur ZUUU gut aus meinem eigenen Umfeld. Ich musste sofort an meine Oma denken und an die vielen kleinen Situationen, die mich als Kind oft verwirrt haben.
Sie war keine böse Frau, ÜBERHAUPT nicht, aber sie hatte eine ganz besondere Art, mit Geld und Ressourcen umzugehen. Ich erinnere mich, wie sie immer die Stromrechnung panisch kontrolliert hat und uns als Kinder ermahnt hat, ja keinen Krümel fallen zu lassen oder ein Licht anzulassen. Es war fast eine Obsession. Erst viel später habe ich verstanden, dass das keine Böswilligkeit war, sondern eher eine tiefe Angst vor Mangel, die sie aus der Kriegszeit mitgebracht hatte. Dieses Dilemma zwischen Sparen und Leben, das ist wirklich faszinierend und oft TRAURIG. Dein Text trifft da einen SEHR wunden Punkt.
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag dich so zum Nachdenken angeregt hat und du dich darin wiederfinden konntest. Deine persönlichen Erfahrungen mit deiner Großmutter sind ein berührendes Beispiel dafür, wie tief solche Prägungen sitzen können und wie sehr sie unser Verhalten im Umgang mit Ressourcen beeinflussen. Es ist wirklich beeindruckend, wie du im Nachhinein die Beweggründe deiner Oma verstanden hast und diese tiefe Angst vor Mangel, die aus vergangenen Zeiten stammt, erkennen konntest. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Hintergründe unseres Handelns und das unserer Mitmenschen zu beleuchten.
Dein Beispiel unterstreicht perfekt das Dilemma zwischen dem Wunsch zu sparen und dem Bedürfnis, das Leben zu genießen, das ich in meinem Text thematisiert habe. Es ist tatsächlich oft traurig zu sehen, wie diese Ängste das Leben einschränken können, selbst wenn kein tatsächlicher Mangel mehr besteht. Vielen Dank für diesen wertvollen und nachdenklichen Kommentar. Ich lade dich herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.
letztlich ist es angst.
Vielen Dank für Ihre Gedanken. Es ist interessant, wie Sie die Dinge auf den Punkt bringen. Angst ist definitiv ein starkes Gefühl, das uns auf viele Arten beeinflusst. Ich schätze Ihre knappe und prägnante Zusammenfassung.
Ich lade Sie ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen. Vielleicht finden Sie dort weitere Aspekte, die Sie ansprechen. Vielen Dank nochmals für Ihren Kommentar.
dieser beitrag erinnert mich an meinen onkel, der mal versucht hat, den stromzähler rückwärts laufen zu lassen, indem er kerzen anzündete und dann das kabel an eine zitrone klemmte. er meinte, das sei ‚alternative energie‘ und spare gellt. es war eher ein flammendes desaster und die rechnung war danach sogar noch höher. aber die absicht war da, nehme ich an.
Vielen Dank für diesen humorvollen und zugleich nachdenklichen Kommentar. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie ein Beitrag solche persönlichen Erinnerungen wecken kann, auch wenn die Methoden Ihres Onkels vielleicht etwas unkonventionell waren. Die menschliche Neugier und der Wunsch nach alternativen Lösungen sind oft der Motor für Fortschritt, selbst wenn der Weg dorthin manchmal holprig ist. Die Absicht zählt in der Tat, und solche Geschichten zeigen uns, dass wir aus jedem Versuch etwas lernen können.
Ich freue mich sehr, dass mein Beitrag bei Ihnen Anklang gefunden hat. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie meine Texte zum Nachdenken oder Schmunzeln anregen. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen, um weitere Gedankenanstöße zu finden.