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Das Helfersyndrom verstehen: Wenn Hilfsbereitschaft zur Last wird

Das Helfersyndrom verstehen: Wenn Hilfsbereitschaft zur Last wird

Im Streben nach einem gesunden Lebensstil ist es entscheidend, nicht nur auf körperliche, sondern auch auf mentale und emotionale Balance zu achten. Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist das sogenannte Helfersyndrom. Während Hilfsbereitschaft eine wertvolle menschliche Eigenschaft ist, kann ein übermäßiger Drang zu helfen zur Belastung werden, eigene Bedürfnisse verdrängen und sogar gesundheitliche Folgen haben. Dieser Beitrag beleuchtet, was das Helfersyndrom genau ist und wie es sich von gesunder Hilfsbereitschaft unterscheidet.

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie sich das Helfersyndrom äußert, welche Verhaltensweisen typisch sind, wo seine Ursachen liegen und welche Folgen es für Betroffene haben kann. Zudem bieten wir Ihnen konkrete Strategien und Lösungsansätze, um aus diesem Kreislauf auszubreichen und einen ausgeglichenen Weg zu finden. Wir beleuchten auch, wie man mit Menschen umgeht, die unter einem Helfersyndrom leiden.

Das Helfersyndrom entschlüsseln: Eine Einführung

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Das Helfersyndrom beschreibt ein tief verwurzeltes Bedürfnis, anderen ständig beistehen zu wollen, das weit über normale Hilfsbereitschaft hinausgeht. Es ist eine positive Eigenschaft, anderen zu helfen, doch wenn diese Hilfe ungefragt aufgedrängt wird oder die eigenen Bedürfnisse dabei völlig in den Hintergrund treten, kann es zu einer ernsthaften psychischen Belastung werden. Der Begriff wurde 1977 vom Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer geprägt, der sich intensiv mit der seelischen Problematik in helfenden Berufen auseinandersetzte.

Menschen, die vom Helfersyndrom betroffen sind, finden sich oft in sozialen Berufen wie der Pflege, Sozialarbeit oder Seelsorge wieder. Sie sind dort, wo ihre Hilfe scheinbar am dringendsten benötigt wird, doch der innere Drang, ständig gebraucht zu werden, kann sie selbst an den Rand der Erschöpfung bringen.

Anzeichen und Symptome: Wie erkenne ich ein Helfersyndrom?

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Es ist wichtig, zwischen aufrichtiger Hilfsbereitschaft und den Anzeichen eines Helfersyndroms zu unterscheiden. Während es normal ist, Freunden beim Umzug zu helfen oder einen Kuchen für ein Fest zu backen, zeigen sich Symptome des Helfersyndroms, wenn das Helfen zwanghaft wird und negative Auswirkungen auf die eigene Person hat.

    • Sie drängen Ihre Hilfe auf, selbst wenn niemand darum gebeten hat oder diese bereits abgelehnt wurde.
    • Die Probleme anderer werden zu Ihren eigenen, und Sie fühlen sich für deren Lösung verantwortlich.
    • Sie übernehmen Aufgaben ohne Aufforderung, oft zum Nachteil Ihrer eigenen Zeit und Energie.
    • Ihr Terminkalender ist so voll mit Hilfsleistungen, dass Sie keine Zeit mehr für sich selbst finden.
    • Sie geraten selbst unter erheblichen Stress, weil Sie ständig für andere verfügbar sein müssen.
    • Obwohl Sie körperlich oder seelisch leiden, fällt es Ihnen schwer, „Nein“ zu sagen.
    • Sie können selbst keine Hilfe annehmen, selbst wenn Sie dringend Unterstützung benötigen.
    • Ein Gefühl des Unwohlseins überkommt Sie, wenn Sie sich etwas Gutes tun oder eine Auszeit nehmen.
    • Sie haben das ständige Bedürfnis, gebraucht zu werden, um sich wertvoll zu fühlen.

Typische Verhaltensmuster und ihre Auswirkungen

Ein zentrales Merkmal des Helfersyndroms ist das Helfen ohne kritische Reflektion, ob die Unterstützung überhaupt gewünscht oder zielführend ist. Betroffene neigen dazu, ihre Hilfe aufzudrängen, selbst wenn dies für die andere Person kontraproduktiv sein könnte.

Dies kann dazu führen, dass die eigentlich zu unterstützende Person ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe einbüßt oder wichtige Entwicklungsschritte verpasst. Solches Verhalten entspringt oft einer tief verwurzelten Unsicherheit und dem Wunsch nach Anerkennung, um eine vermeintliche Leere im eigenen Leben zu füllen, indem man sich unentbehrlich macht.

Ursachen des Helfersyndroms: Ein Blick in die Vergangenheit

Die Wurzeln des Helfersyndroms liegen häufig in einem geringen Selbstwertgefühl, das oft schon in der Kindheit entsteht. Kinder, die wenig Aufmerksamkeit oder Liebe erhalten, entwickeln möglicherweise den Drang, durch übermäßige Hilfsbereitschaft und Aufopferung Anerkennung und Zuneigung zu erlangen.

Das Muster „Wenn ich helfe, werde ich geliebt und wertgeschätzt; helfe ich nicht, bleibe ich unbeachtet“ prägt sich tief ein. Dieses Verhaltensmuster wird im Erwachsenenalter zur zwanghaften Verpflichtung. Persönlichkeitsstrukturen, die zu Depressionen, Suchtverhalten oder emotionaler Instabilität neigen, können das Risiko, ein Helfersyndrom zu entwickeln, zusätzlich erhöhen. Es ist ein Versuch, innere Leere durch äußere Bestätigung zu füllen.

Folgen für Gesundheit und Beziehungen

Ein unbehandeltes Helfersyndrom kann weitreichende Folgen für die mentale und physische Gesundheit haben. Die ständige Aufopferung für andere, besonders in helfenden Berufen oder der Pflege Angehöriger, führt zu einer Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse.

Dies kann langfristig zu Stress, Angstzuständen, Panikattacken, Burn-out oder Depressionen führen. Da die Hilfsbereitschaft oft als selbstverständlich wahrgenommen wird, bleibt die erhoffte Dankbarkeit aus, was Gefühle der Nicht-Wertschätzung und Unzufriedenheit verstärkt.

Auch in Beziehungen spielt das Helfersyndrom eine Rolle. Betroffene suchen sich oft Partner, die selbst hilfsbedürftig sind, wodurch eine unausgewogene Dynamik entsteht. Die Beziehung basiert dann auf einem ständigen Geben, ohne ausreichend zurückzubekommen, was auf Dauer zu Erschöpfung führt. Die aufgedrängte Hilfe kann auch dem Empfänger schaden, indem sie dessen Eigenständigkeit mindert und die Fähigkeit zur Selbstlösung von Problemen beeinträchtigt.

„Es ist nicht egoistisch, die eigenen Bedürfnisse zu priorisieren; es ist notwendig, um anderen wirklich helfen zu können.“

Wege aus dem Helfersyndrom: Schritte zur Selbstfürsorge

Der erste und wichtigste Schritt zur Überwindung des Helfersyndroms ist die bewusste Erkenntnis, dass man die eigenen Bedürfnisse zugunsten anderer opfert. Viele Betroffene haben den Kontakt zu ihren eigenen Bedürfnissen verloren. Hier sind konkrete Schritte, die Ihnen helfen können:

    • Selbstreflexion: Hinterfragen Sie Ihre Motivation. Helfen Sie, damit es anderen gutgeht, oder um sich selbst besser zu fühlen und Anerkennung zu erhalten? Das Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend, um Verhaltensmuster zu analysieren und zu ändern.
    • Selbstwertgefühl stärken: Erkennen Sie Ihren eigenen Wert, der nicht von der Anerkennung anderer abhängt. Akzeptieren Sie Ihre Stärken und Schwächen, ohne sie durch ständiges Helfen kompensieren zu müssen.
    • Grenzen setzen und „Nein“ sagen: Mit einem gestärkten Selbstwertgefühl fällt es leichter, „Nein“ zu sagen. Ein „Nein“ signalisiert Ihre Belastungsgrenze und ist ein Zeichen von Selbstachtung. Üben Sie, auch zu sich selbst „Nein“ zu sagen, wenn der Drang zu ungefragter Hilfe aufkommt. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Kontrolle loszulassen und innere Freiheit zu gewinnen.
    • Regelmäßige Auszeiten nehmen: Planen Sie bewusst Zeiten für sich ein, um Kraft zu tanken. Egal ob es ein Kurzurlaub, ein entspannendes Wochenende oder tägliche Rituale sind – diese Auszeiten sind essenziell für Ihre Erholung und Ihr Wohlbefinden.
    • Professionelle Hilfe suchen: Wenn Sie sich alleine nicht aus dem zwanghaften Hilfeverhalten befreien können, zögern Sie nicht, therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es ist keine Schwäche, Hilfe anzunehmen, sondern ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge.

Umgang mit betroffenen Personen: Verständnis und Unterstützung

Im Alltag begegnen uns oft Menschen mit Helfersyndrom. Es ist eine Herausforderung, angemessen zu reagieren, da ihre Hilfsaktionen manchmal als übergriffig empfunden werden. Hier sind einige Empfehlungen, wie Sie unterstützend und verständnisvoll agieren können:

    • Sprechen Sie die Person behutsam an, falls ein vertrauensvolles Verhältnis besteht, und äußern Sie Ihre Beobachtungen und Sorgen. Vermeiden Sie dabei eine direkte Diagnose wie „Du hast ein Helfersyndrom“, da dies verletzend wirken kann.
    • Bieten Sie praktische Unterstützung an, um die Person zu entlasten, aber bedenken Sie, dass die Erkenntnis zur Verhaltensänderung von der Person selbst kommen muss. Sanfte Denkanstöße können jedoch hilfreich sein.
    • Seien Sie auf mögliche negative Reaktionen wie Wut oder Tränen vorbereitet. Nehmen Sie diese nicht persönlich, denn Ihre Ansprache könnte einen wichtigen Denkprozess in Gang gesetzt haben.

Ein Weg zu mehr Selbstachtung und innerer Balance

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Das Helfersyndrom verdeutlicht, wie wichtig es ist, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen zu finden. Dies ist entscheidend für ein erfülltes Leben.

Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen wertvolle Perspektiven und konkrete Ansätze aufgezeigt, um Ihr eigenes Wohlbefinden oder das von Ihnen nahestehenden Personen zu fördern. Wenn Sie weiter an Ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten oder tiefere Einblicke in bestimmte Themen gewinnen möchten, laden wir Sie herzlich ein, unsere weiteren Artikel zu erkunden oder unsere Online-Kurse zur mentalen Stärke zu entdecken.

Häufig gestellte Fragen zum Helfersyndrom

Viele Menschen haben Fragen rund um das Helfersyndrom. Hier beantworten wir einige der häufigsten:

Was ist der Unterschied zwischen Hilfsbereitschaft und Helfersyndrom?

Der Hauptunterschied liegt in der Motivation und den Auswirkungen. Echte Hilfsbereitschaft ist freiwillig, wird nicht aufgedrängt und schadet der helfenden Person nicht. Das Helfersyndrom ist ein zwanghafter Drang, der oft aus einem geringen Selbstwertgefühl resultiert, eigene Bedürfnisse vernachlässigt und zu Erschöpfung führen kann.

Kann man ein Helfersyndrom alleine überwinden?

Es ist möglich, aber oft herausfordernd. Der erste Schritt ist die Selbsterkenntnis und das bewusste Arbeiten an den eigenen Grenzen und dem Selbstwertgefühl. Bei tief verwurzelten Ursachen oder starker Belastung kann professionelle therapeutische Hilfe jedoch sehr unterstützend und empfehlenswert sein.

Gibt es Tests, um ein Helfersyndrom zu erkennen?

Es gibt keine offiziellen medizinischen Tests für das Helfersyndrom. Allerdings können Selbsttests oder Fragebögen, die sich auf die oben genannten Symptome und Verhaltensweisen konzentrieren, erste Anhaltspunkte geben. Für eine fundierte Einschätzung ist das Gespräch mit einem Psychologen oder Therapeuten ratsam. Hier finden Sie weitere Informationen zum Stärken Ihres Selbstwerts.

Über EmiliaWagProfessional

Verbindet auf dieser Plattform akademisches Wissen aus dem abgeschlossenen Psychologiestudium mit praktischen Einblicken aus ihrer aktuellen klinischen Tätigkeit.Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tiefenpsychologie, Bewusstseinsprozesse und persönliches Wachstum.

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Kommentare ( 8 )

  1. OH MEIN GOTT, ich bin ABSOLUT BEGEISTERT von jedem einzelnen Wort in diesem Beitrag!!! Das ist SO WICHTIG und WUNDERBAR erklärt! Es öffnet einem wirklich die AUGEN für etwas, das so viele Menschen betrifft, aber selten so TIEFGRÜNDIG beleuchtet wird. Die Art und Weise, wie hier die feinen Nuancen dargestellt werden, ist EINFACH GENIAL!!! Ich habe beim Lesen so viele „Aha“-Momente gehabt und fühle mich jetzt VIEL BESSER informiert und verstanden. Es ist eine absolute MEISTERLEISTUNG, dieses komplexe Thema so zugänglich und empathisch darzustellen. Vielen, vielen DANK für diese unglaubliche Arbeit! Es ist wirklich INSPIRIEREND und eine RIESIGE Hilfe!!!

    • Es freut mich ungemein zu hören, dass mein Beitrag bei dir so großen Anklang gefunden hat und du ihn als augenöffnend empfunden hast. Die Rückmeldung, dass die Darstellung der Nuancen und die tiefgründige Beleuchtung des Themas als genial empfunden wird, ist für mich eine wunderbare Bestätigung meiner Arbeit. Es war mir wichtig, ein komplexes Thema zugänglich und empathisch aufzubereiten, und es macht mich glücklich, dass dies gelungen ist und du dich nun besser informiert und verstanden fühlst.

      Vielen herzlichen Dank für deine so positive und ausführliche Rückmeldung. Es ist inspirierend zu wissen, dass der Beitrag eine solche Wirkung erzielt hat und dir eine Hilfe war. Ich lade dich herzlich ein, auch meine anderen Veröffentlichungen auf meinem Profil zu entdecken.

  2. vielen dank für diese wertvollen einsichten, sehr gefreut 🙂

    • Es freut mich sehr, dass die Einblicke für Sie wertvoll waren und Sie sich darüber gefreut haben. Ihr positives Feedback ist eine große Motivation für mich.

      Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge auf meinem Profil zu entdecken. Vielen Dank für Ihren Kommentar.

  3. Dieser Gedanke berührt mich zutiefst, weil er so ein schmerzhaftes Dilemma beschreibt. Die eigene gute Absicht, für andere da zu sein, zu helfen und zu unterstützen, sollte doch eigentlich Erfüllung bringen… und dann zu erkennen, dass genau das zu einer erdrückenden Last wird, zu einer Selbstaufgabe, die einen langsam aussaugt… Das ist wirklich traurig und macht nachdenklich. Es ist, als würde man sich selbst verlieren, während man versucht, die Welt anderer zu stützen.

    • Es freut mich, dass meine Worte Sie so erreichen konnten. Es ist tatsächlich ein Dilemma, wenn die Absicht zu helfen sich in eine Bürde verwandelt. Diese Gratwanderung zwischen Empathie und Selbstschutz ist oft schwer zu meistern, und es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wann die eigene Hilfsbereitschaft zu einer Belastung wird, die das eigene Wohlbefinden beeinträchtigt.

      Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar, der die Essenz des Themas so treffend zusammenfasst. Ich lade Sie ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.

  4. Die tiefere Analyse der Problematik einer übermäßigen Hilfsbereitschaft, die sich für die betroffene Person als Belastung manifestiert, kann durch psychologische Schemakonzepte intellektuell vertieft werden. Insbesondere die Schematherapie nach Jeffrey Young bietet einen kohärenten Rahmen zur Erklärung der zugrundeliegenden psychischen Mechanismen. In diesem Kontext sind vor allem Schemata aus dem Bereich der „Fremdbezogenheit“ von Relevanz, insbesondere das „Selbstaufopferungsschema“ und das „Unterwerfungsschema“. Das Selbstaufopferungsschema beschreibt die Tendenz, die Bedürfnisse anderer über die eigenen zu stellen, oft motiviert durch das Bestreben, Ablehnung zu vermeiden oder Liebe und Wertschätzung zu erlangen. Das Unterwerfungsschema hingegen äußert sich in der passiven Akzeptanz der Wünsche anderer, um Konflikte oder potenzielle Bestrafung zu umgehen. Diese maladaptiven kognitiven und emotionalen Muster, deren Ursprünge oft in frühen emotionalen Defiziten und Lernerfahrungen liegen, transformieren genuine Hilfsbereitschaft in einen inneren Zwang, der die individuelle Autonomie und das Wohlbefinden signifikant beeinträchtigen kann. Ein tiefergehendes Verständnis dieser Schemata ist somit essenziell für die Entwicklung therapeutischer Ansätze, die darauf abzielen, gesündere Bewältigungsstrategien zu etablieren und die Voraussetzungen für authentische, nicht-belastende prosoziale Verhaltensweisen zu schaffen.

    • Es freut mich sehr, dass mein Beitrag Sie zu einer so ausführlichen und tiefgehenden Analyse inspiriert hat. Ihre Ausführungen zu den psychologischen Schemakonzepten, insbesondere der Schematherapie nach Jeffrey Young und den Schemata der Fremdbezogenheit wie dem Selbstaufopferungs- und Unterwerfungsschema, sind äußerst präzise und bereichern die Diskussion ungemein. Es ist in der Tat faszinierend zu sehen, wie diese Konzepte die Transformation von authentischer Hilfsbereitschaft in eine Belastung erklären können.

      Ihr Kommentar unterstreicht die Wichtigkeit eines fundierten Verständnisses dieser Mechanismen für die Entwicklung effektiver Lösungsansätze. Ich danke Ihnen vielmals für diesen wertvollen Beitrag und lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.

  5. Der Beitrag beleuchtet treffend die Herausforderungen, die entstehen können, wenn das Engagement für andere die eigenen Grenzen überschreitet. Es ist unerlässlich, über die potenziellen Fallstricke einer übermäßigen Hilfsbereitschaft zu sprechen, insbesondere wenn sie zu persönlicher Erschöpfung führt. Allerdings könnte man hinzufügen, dass nicht jede ausgeprägte Form des Helfens direkt als Syndrom zu interpretieren ist. Es gibt einen feinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen einer tief empfundenen Empathie und dem starken Wunsch, Gutes zu tun – beides wichtige Säulen einer funktionierenden Gesellschaft – und einem pathologischen Muster, das oft aus unbewussten persönlichen Bedürfnissen oder einem Mangel an Selbstwertgefühl entspringt.

    Eine alternative Perspektive könnte den Fokus stärker auf die Bedeutung der Selbstreflexion und des gesunden Selbstmanagements legen. Wahre, nachhaltige Hilfsbereitschaft erfordert nämlich die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse zu erkennen und Grenzen zu ziehen. Nur wer für das eigene Wohl sorgt, kann langfristig eine verlässliche Stütze für andere sein, ohne dabei selbst Schaden zu nehmen. Das Syndrom mag ein Ausdruck des Scheiterns dieser Balance sein, aber die Lösung liegt vielleicht nicht nur darin, Hilfsbereitschaft zu zügeln, sondern sie bewusst und gestärkt auszuüben, sodass sie zur Quelle von Resilienz und positiver Wirkung wird, statt zur Last.

    • Es freut mich sehr, dass der Beitrag die Herausforderungen der übermäßigen Hilfsbereitschaft so treffend beleuchtet und zum Nachdenken anregt. Ihre Anmerkung, dass nicht jede ausgeprägte Form des Helfens direkt als Syndrom zu interpretieren ist, trifft einen wichtigen Punkt. Der Unterschied zwischen Empathie und einem pathologischen Muster ist tatsächlich entscheidend und verdient eine differenzierte Betrachtung.

      Ihre alternative Perspektive, die Selbstreflexion und gesundes Selbstmanagement betont, ist äußerst wertvoll. Es ist absolut richtig, dass wahre und nachhaltige Hilfsbereitschaft die Fähigkeit erfordert, eigene Bedürfnisse zu erkennen und Grenzen zu ziehen. Nur so kann man langfristig eine Stütze für andere sein, ohne selbst Schaden zu nehmen. Vielen Dank für diesen tiefgründigen und bereichernden Kommentar. Ich lade Sie herzlich ein, auch meine anderen Beiträge zu lesen.

  6. Wow, das trifft total einen Nerv bei mir. Dein Beitrag hat mir wirklich die Augen geöffnet und mir klar gemacht, dass ich da auch oft reinfalle. Dieses Gefühl, immer da sein zu MÜSSEN, kenne ich nur zu gut aus meinem eigenen Leben.

    Ich erinnere mich an eine Zeit, da dachte ich, es sei meine Aufgabe, alle glücklich zu machen und jedem zu helfen, der mich brauchte. Egal ob Umzug, Babysitten oder ein Ohr leihen – ich war immer die Erste, die Ja gesagt hat. Am Ende war ich oft VÖLLIG erschöpft und hatte das Gefühl, meine eigenen Batterien waren leer. Das war echt hart, zu merken, dass man sich selbst dabei vergisst, nur um anderen gerecht zu werden.

    • Es freut mich sehr zu hören, dass mein Beitrag bei dir Anklang gefunden hat und dir neue Perspektiven eröffnet hat. Deine Erfahrungen, immer für andere da sein zu müssen und dabei die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen, sind sehr nachvollziehbar. Viele von uns kennen dieses Gefühl der Erschöpfung, wenn man versucht, es allen recht zu machen. Es ist ein wichtiger Schritt, zu erkennen, dass man sich selbst nicht vergessen darf.

      Diese Erkenntnis ist oft schmerzhaft, aber auch unglaublich befreiend. Es ist ein Prozess, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu lernen, auch mal Nein zu sagen, ohne sich schuldig zu fühlen. Vielen Dank für diesen persönlichen Einblick und deine wertvollen Gedanken. Ich lade dich ein, auch meine anderen Beiträge zu erkunden, vielleicht findest du dort weitere interessante Impulse.

  7. grenzen setzen ist kein egoismus.

    • Es freut mich sehr, dass Sie diesen wichtigen Punkt hervorheben. Genau das war die Kernbotschaft, die ich vermitteln wollte. Oft wird das Ziehen von Grenzen missverstanden, dabei ist es ein Akt der Selbstfürsorge und des Respekts sich selbst gegenüber.

      Vielen Dank für Ihre wertvolle Ergänzung. Schauen Sie gerne auch bei meinen anderen Beiträgen vorbei, vielleicht finden Sie dort weitere interessante Gedanken.

  8. es ist wie dieser eine freund, der anbietet, *einen* apfel zu schälen und dann plötzlich das ganze obstlager der örtlichen supermarktkette entkernt hat, nur um am ende selbst vor lauter vitamin-c-mangel umzufallen. man fängt mit einer kleinen geste an und eh man sich versiet, baut man eine ganze gemüsefärm für andere, während die eigene seele im unkraut erstickt. da muss man echt aufpassen, sonst wird aus einem netten angebot schnell mal ein lebenswerk für fremde. und wer schält dann die äpfel für dich selbst, frag ich mich.

    • Da haben sie den nagel wirklich auf den kopf getroffen. es ist genau dieser schleichende prozess, bei dem aus einer gut gemeinten hilfeleistung eine selbstaufopferung wird, die einem am ende mehr schadet als nützt. die balance zu finden zwischen geben und nehmen, zwischen für andere da sein und sich selbst nicht zu vergessen, ist eine kunst, die wir alle immer wieder neu erlernen müssen. manchmal merkt man erst, wie weit man gegangen ist, wenn man schon mitten im gemüsefeld steht und die eigene seee nach einem garten Eden schreit.

      ihre frage, wer dann die äpfel für einen selbst schält, ist so entscheidend. sie erinnert uns daran, dass wir nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst sorgen müssen, um nicht im eigenen unkraut zu ersticken. vielen dank für diesen wertvollen gedanken, der so wunderbar zu dem passt, was ich ausdrücken wollte. ich lade sie herzlich ein, auch meine anderen beiträge zu lesen, vielleicht finden sie dort weitere anregungen zu ähnlichen themen.

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