
Simpson Protokoll: Eine kritische Betrachtung der Hypnosemethode
Das Simpson Protokoll wird oft als eine Form der Hypnose ohne Worte beschrieben, bei der die Kommunikation über ideomotorische Signale erfolgt. Dabei wird das „Überbewusstsein“ angesprochen, welches im Wesentlichen mit Intuition gleichzusetzen ist. Es verspricht schnelle und tiefgreifende Veränderungen, doch ist es wirklich so innovativ, wie es scheint?
Viele Ansätze des Simpson Protokolls sind nicht grundsätzlich schlecht, aber auch nicht bahnbrechend neu. Es vereint Elemente, die bereits zum Standardrepertoire erfahrener Hypnotiseure gehören. Die aggressive Vermarktung als Allheilmittel wirft jedoch Fragen auf.
Was steckt hinter dem Simpson Protokoll?
Das Simpson Protokoll basiert auf der Annahme, dass menschliche Kommunikation auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Es zielt darauf ab, Blockaden auf diesen Ebenen zu lösen und die persönliche Entwicklung zu fördern.
Es werden vier Ebenen unterschieden:
- Körperliche Ebene
- Emotionale Ebene
- Geistige / mentale Ebene
- Spirituelle Ebene (Persönlichkeitsentwicklung, Integration von Traumata)
Ziel des Protokolls ist die Befreiung von Blockaden auf allen diesen Ebenen.
Bestandteile des Simpson Protokolls
Das Simpson Protokoll verwendet verschiedene Techniken, die in der Hypnose üblich sind. Dazu gehören:
- Code-Wörter
- Regression (Rückführung in frühere Zeiten)
- Verschiedene Trance-Tiefen
- Ideomotorische Signale
- Teile-Arbeit (mit kindlichen Anteilen und dem „Überbewusstsein“)
Diese Elemente sind keine Neuerfindung, sondern bewährte Werkzeuge der Hypnose.
Kritische Auseinandersetzung mit dem Simpson Protokoll
In den Beispiel-Videos zum Simpson Protokoll kann ich keine bahnbrechende Innovation erkennen. Techniken wie ideomotorische Signale und Regression sind seit Langem Bestandteil der Hypnoseausbildung und gehören zum Standard-Handwerk eines Hypnotiseurs. Die Kunst der Selbstdisziplin kann hier eine große Rolle spielen, aber ist das Simpson Protokoll der richtige Weg?
Die Art und Weise, wie das Simpson Protokoll beworben wird, erinnert eher an aggressives Marketing als an eine neutrale Heilungsmethode. Die Urheber, Ines Simpson und Niels Musche, setzen auf gezieltes Marketing und verleihen der Methode einen Anstrich von New Age Vokabular. Zudem verlangen sie hohe Preise, die über dem üblichen Marktniveau liegen.
Positiv hervorzuheben ist, dass das Simpson Protokoll einen Leitfaden für allgemeine Entwicklungsprobleme bietet, ohne sich in Details zu verlieren. Allerdings kann dies auch jeder andere erfahrene Hypnose-Therapeut leisten.
Simpson Protokoll: Marketing oder Innovation?
Es scheint, dass das Simpson Protokoll vor allem ein weiteres Beispiel dafür ist, wie Altbewährtes neu zusammengemischt, mit einem hippen Namen versehen und durch intensives Marketing als bahnbrechende Entdeckung verkauft wird. Das Verhältnis von Lobpreisungen zu konkretem Inhalt deutet darauf hin. Es gibt keine Open-Source-Variante des „Protokolls“ und auch keine randomisiert-kontrollierte Studie dazu.
Daher bleibe ich skeptisch und rate eher zu einer soliden Hypnosetherapie-Erfahrung oder -Ausbildung. Vielleicht ist das Simpson Protokoll ein guter Anfang, doch die Reise zu höherem Bewusstsein ist ein Schlüssel zur Entfaltung des Selbst und sollte nicht nur auf einer Methode basieren.
Sinnvolle Alternativen
Es gibt viele sinnvolle Alternativen zum Simpson Protokoll, die auf fundierten Grundlagen basieren und oft kostengünstiger sind. Viele suchen das Gesetz der Resonanz , um Antworten zu finden, aber es gibt auch andere Wege.
Eine Möglichkeit ist das Erlernen von Hypnose, insbesondere:
- Selbsthypnose lernen
- Autogenes Training lernen
- Trauma-Integration probieren, z.B. mit Körperwahrnehmungs-Methoden wie Somatic Experiencing
Selbsthypnose: Der Schlüssel zur inneren Ruhe
Selbsthypnose ist eine wertvolle Fähigkeit, um innere Ruhe zu finden und Stress abzubauen. Sie ermöglicht es, das Unterbewusstsein positiv zu beeinflussen und Blockaden zu lösen.
Durch regelmäßige Übung kann man lernen, sich selbst in einen entspannten Zustand zu versetzen und positive Suggestionen zu verankern.
Autogenes Training: Entspannung auf Knopfdruck
Autogenes Training ist eine weitere effektive Methode zur Selbstentspannung. Es basiert auf der Autosuggestion und führt zu einer tiefen Entspannung von Körper und Geist.
Durch die Konzentration auf bestimmte Formeln kann man lernen, den Körper willentlich zu beeinflussen und Stress abzubauen.
Fazit: Simpson Protokoll – Eine kritische Betrachtung
Das Simpson Protokoll ist sicherlich kein Allheilmittel, aber es kann für manche Menschen ein nützlicher Ansatz sein. Wichtig ist, sich der Grenzen der Methode bewusst zu sein und sich nicht von aggressiven Marketingstrategien blenden zu lassen.
Eine solide Hypnoseausbildung oder andere bewährte Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung sind oft eine bessere und fundiertere Alternative.
Letztendlich sollte jeder selbst entscheiden, welcher Weg zur persönlichen Entwicklung der richtige ist.
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