
Körpersprache lesen lernen: Was dein Körper wirklich sagt & wie du Mimik deutest
Hast du dich jemals gefragt, was dein Gegenüber wirklich denkt, auch wenn die Worte etwas anderes sagen? Kommunikation ist weit mehr als nur das gesprochene Wort. Oftmals verraten uns nonverbale Signale – wie ein flüchtiger Blick, eine bestimmte Geste oder die Haltung des Körpers – viel ehrlichere Einblicke in die Gedanken und Gefühle eines Menschen.
In diesem Artikel tauchen wir gemeinsam in die faszinierende Welt der nonverbalen Kommunikation ein. Du lernst, die wichtigsten Signale zu erkennen, die dein Körper und der Körper anderer aussenden. Wir entschlüsseln gemeinsam, was Gestik und Mimik bedeuten können, und wie du dieses Wissen nutzen kannst, um deine zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern und dich selbstbewusster zu präsentieren. Mach dich bereit, die „stille Sprache“ zu verstehen!
Die Macht der Körpersprache: Mehr als nur Worte

Wenn wir kommunizieren, nutzen wir ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Ebenen. Da ist zum einen die verbale Ebene – das, was wir sagen. Hinzu kommt die paraverbale Ebene, die sich auf das Wie bezieht: Tonfall, Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit. Und dann gibt es die nonverbale Ebene, die alles umfasst, was nicht über Worte oder Stimme transportiert wird, wie zum Beispiel unsere Körperhaltung, Gestik und Mimik.
Diese nonverbale Kommunikation findet oft unbewusst statt und ist gerade deshalb so aufschlussreich. Wie der bekannte Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Selbst wenn du versuchst, neutral zu wirken, kommunizierst du etwas – sei es Distanziertheit oder Verschlossenheit.
Deine ehrlichsten Signale: Was Füße und Körperhaltung verraten

Interessanterweise ist nicht jeder Teil unseres Körpers gleich gut darin, Signale zu „fälschen“. Während wir unser Gesicht und unsere Worte relativ gut kontrollieren können, sind andere Körperteile oft viel ehrlicher. Die Füße gelten dabei als einer der aufrichtigsten Körperteile, denn wir sind uns ihrer Signale meist gar nicht bewusst.
Wenn du lernst, diese subtilen Zeichen zu deuten, erhältst du einen wertvollen Einblick in das, was dein Gegenüber wirklich bewegt. Es ist wie das Lesen zwischen den Zeilen, nur eben auf einer körperlichen Ebene.
Die Sprache deiner Füße
Achte das nächste Mal im Gespräch auf die Füße deines Gegenübers. Sie zeigen oft die Richtung an, in die die Person wirklich gehen möchte. Wenn jemand höflich in einem Gespräch verweilt, aber die Füße bereits leicht in Richtung Ausgang zeigen, signalisiert das oft den Wunsch, die Situation bald zu verlassen.
Raum einnehmen: Status und Selbstbewusstsein
Die Art und Weise, wie du deinen Körper im Raum positionierst, kann viel über dein Selbstbild und deinen Status aussagen. Wer viel Raum einnimmt – durch einen breiten Stand, aufrechte Haltung, offene Arme – signalisiert oft Selbstbewusstsein und Präsenz. Wenn du an dir selbst arbeiten möchtest, um selbstsicherer zu wirken, kann das bewusste Einnehmen von Raum ein erster Schritt sein.
Das Geheimnis überschlagener Beine
Entgegen der weit verbreiteten Annahme sind überschlagene Beine meist kein Zeichen von Verschlossenheit. Wenn wir die Körpersprache evolutionär betrachten, wird klar: Mit überschlagenen Beinen sind wir in einer Flucht- oder Kampfsituation benachteiligt. Deshalb signalisieren überschlagene Beine in der Regel, dass sich eine Person wohl und sicher fühlt und keine Bedrohung wahrnimmt.
Ein geneigter Kopf: Ein Zeichen von Vertrauen
Auch das Neigen des Kopfes hat eine interessante evolutionäre Wurzel. Indem wir den Kopf zur Seite neigen, legen wir im Grunde eine empfindliche Stelle frei. Dieses Signal kann bedeuten: „Ich vertraue dir, ich fühle mich in deiner Gegenwart sicher und bin keine Gefahr für dich.“
Dein Gesicht spricht Bände: Mimik entschlüsseln
Die Mimik, also die Sprache des Gesichts, ist ein weiterer entscheidender Aspekt der nonverbalen Kommunikation. Sie kann uns schnell verraten, ob sich jemand wohlfühlt oder eher angespannt ist. Achte auf Details wie die Augen, die Stirn und die Mundwinkel.
Das Gesicht ist zwar nicht ganz so „ehrlich“ wie die Füße, da wir Mimik besser kontrollieren können, aber geübte Beobachter erkennen oft auch hier kleinste Anzeichen, die wahre Gefühle verraten.
Wohlfühlen vs. Unwohlfühlen erkennen
Es gibt einige grundlegende Signale im Gesicht, die auf das Wohlbefinden oder Unwohlsein einer Person hinweisen können:
- Unwohlfühlen: Anspannung im Gesicht, sichtbare Falten auf der Stirn, seltenes oder fehlendes Kopfneigen.
- Wohlfühlen: Entspannung im Gesicht, wenige oder keine Falten auf der Stirn, häufigeres Kopfneigen als Zeichen von Offenheit und Vertrauen.
Die 7 universellen Emotionen
Forschungen haben gezeigt, dass es sieben grundlegende Emotionen gibt, die in allen Kulturen der Welt gleich aussehen und erkannt werden können. Diese Emotionen verstehen zu lernen, ist ein wichtiger Schritt, um Mimik sicher zu deuten.
- Erstaunen (Surprise)
- Angst (Fear)
- Ekel (Disgust)
- Wut (Anger)
- Freude (Happiness)
- Traurigkeit (Sadness)
- Verachtung (Contempt)
Ein Beispiel: Angst im Gesicht lesen
Betrachten wir zum Beispiel die Emotion Angst. Sie zeigt sich oft durch weit aufgerissene Augen, bei denen das Weiße (Sklera) über der Iris deutlich sichtbar ist. Dieses Merkmal ist ein relativ sicheres Zeichen für Angst und kann auch von Anfängern gut erkannt werden. Fortgeschrittene können lernen, dies von Überraschung abzugrenzen, bei der die Augen ebenfalls weit geöffnet sind, aber oft auf eine andere Weise.
Was Du jetzt tun kannst: Deine Reise beginnt
Die nonverbale Kommunikation ist ein mächtiges Werkzeug im zwischenmenschlichen Miteinander. Wenn du lernst, diese Signale bewusst wahrzunehmen und zu deuten, kannst du andere besser verstehen und auch deine eigene Wirkung auf andere verbessern.
Beginne heute damit, die Körpersprache und Mimik in deinem Alltag bewusster zu beobachten – bei Freunden, Kollegen oder sogar im Fernsehen. Übung macht den Meister, und bald wirst du eine neue Ebene der Kommunikation entschlüsseln können!
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